Am Wochenende war ich mit einem Freund in Schladern an der Siegstrecke. Für die Hinfahrt hatten wir uns den ICE um 10:44 Uhr ausgesucht. Am Reisetag wurde der als ausgebucht angezeigt, weil der Zug davor ausgefallen war. Meinen Flexpreis konnte ich also nur „für den Zug danach“ buchen. Wir waren sehr gespannt auf die tatsächliche Auslastung des Zuges, die hielt sich aber in Grenzen. Bis HO saßen wir zwar auf den Klappsitzen im Fahrradabteil, ab dort hatten wir aber richtige Sitzplätze. Pünktlich war der Zug auch, so dass der Anschluss von KKDT (wo der Zug abweichend wegen Bauarbeiten hielt) nach KKDZ problemlos klappte.
Auf der Rückfahrt erreichten wir in Schladern noch den leicht verspäteten RE. Da der allerdings wegen der Bauarbeiten nicht in KKDZ hielt, mussten wir in Porz doch noch in die hinter uns fahrende S-Bahn umsteigen, die dadurch auch ein wenig Verspätung mitbekommen hatte. Auch hier klappte der Anschluss aber problemlos, und der ICE kam (trotz zeitweise vorausfahrender verspäteter RB) pünktlich in HB an. Auch hier war es wieder gut, dass wir uns nicht für den Zug eine Stunde früher entschieden hatten, denn der kam erst nach uns an.
Und schon wieder ist dieses Wochenende Tag der Schiene angesagt. Diesmal nutzte ich ihn heute für eine Schienenbusfahrt durch den Hamburger Hafen. Um in die benachbarte Hansestadt zu kommen, probierte ich mal was Neues aus und nahm den Flixtrain, der den Vorteil hatte, günstiger als der ICE, aber schneller als die RB zu sein. Bei der Abfahrt stellte sich auch noch heraus, dass er im Gegensatz zum ICE, der eigentlich direkt dahinter fahren sollte, auch noch pünktlich war, dafür aber nicht klimatisiert. Pünktlich erreichten wir dann auch AH, wo ich erst mal beim Bahnhofsinder zu Mittag aß und mich dann auf den Weg zu den Landungsbrücken machte, wo ich noch Zeit für ein Foto von einem DT5 auf dem Viadukt hatte:
Zum Abfahrtsort der Rundfahrt ging es dann mit der Hafenfähre zum Bubendey-Ufer und weiter zu Fuß, begleitet von einer befreundeten Familie. Die Fahrt fand mit einem „Ferkeltaxi“, also einem alten Schienenbus aus DDR-Produktion, statt. Eines der Highlights war der Blick auf das vollautomatisierte Container-Terminal Altenwerder:
Aber auch an anderer Stelle ergaben sich interessante (Foto-)Motive:
Nicht nur Schiffe, auch Loks gab es natürlich zu sehen:
Zum Abschluss gab es natürlich noch ein Bild vom Schienenbus:
Zurück an den Landungsbrücken gelang mir dann noch ein Schnappschuss von der Elbphilharmonie mit der Cap San Diego:
Zurück ging es dann ganz unspektakulär mit dem pünktlichen und nicht allzu vollen RE4.
Letztes Wochenende waren wir in Frankfurt am Main. Dazu hatten wir für beide Fahrten einen direkten ICE gebucht: hin über Köln, zurück über Hannover. Leider teilte mir am Anreisetag die DB mit, dass der Zug ausfiel. Also suchten wir uns eine Ersatzverbindung heraus und ließen uns zu Hause noch etwas Zeit, bis dann plötzlich – etwa 20 Minuten vor der regulären Abfahrt – die Meldung kam, dass es einen Ersatzzug für den ausgefallenen Zug geben solle. Wir eilten also zum Bahnhof, nur um festzustellen, dass es sich wohl um ein Phantom handelte: Es gab im Navigator keine Gleisangabe, und auch in der Realität war der Zug nirgendwo zu sehen.
Also verlegten wir uns doch auf die Ersatzverbindung, für die wir nun rechtzeitig da waren, mit einem Umstieg in Hannover. Dieser funktionierte nur, weil der Anschlusszug auch Verspätung hatte, standen wir doch im Raum Neustadt am Rübenberge baustellenbedingt längere Zeit auf freier Strecke. In beiden Zügen hatten wir auch (obwohl eine kurzfristige Reservierung selbst in der 1. Klasse nicht mehr nöglich war) Sitzplätze, so dass die Fahrt doch etwas besser lief als zwischenzeitlich befürchtet. FF erreichten wir mit etwa +15 gegenüber dem Plan (der ausgefallene Zug wäre etwa zur gleichen Zeit angekommen) und fuhren mit dem RE Richtung Bamberg, der nur in Einfachtraktion Twindexx fuhr und entsprechend voll war, zum Ostbahnhof, in dessen Nähe sich unser Hotel befand.
Hauptanlass für die Reise war das Zuschauen bei der Tram-EM, also der Europameisterschaft im Straßenbahnfahren. Dabei treten Zweierteams aus einem Fahrer und einer Fahrerin aus verschiedenen europäischen Städten gegeneinander an und müssen verschiedene Aufgaben lösen. Bei mehreren davon geht es um möglichst genaues Bremsen, zum Beispiel muss eine Gefahrenbremsung so ausgeführt werden, dass das Fahrzeug innerhalb eines definierten Bereichs zum Stehen kommt. Eine andere Aufgabe besteht daraus, möglichst schonend anzufahren und zu bremsen, so dass aus einem am Fahrzeug angebrachten Wasserbehälter möglichst wenig Wasser herausläuft.
Spektakulär ist auch das Tram-Billard, bei dem der Queue natürlich mit dem Fahrzeug angestoßen wird – es kommt also auf die richtige Technik an. Für den Wettbewerb war die Straßenbahnstrecke am Willy-Brandt-Platz abgesperrt. Die Kandidaten fuhren erst für zwei Aufgaben ein Stück in die eine Richtung, mussten dann in das Fahrzeug laufen, das in der Gegenrichtung bereit stand und damit dann die restlichen Aufgaben bewältigen. Zurückgefahren wurden die Fahrzeuge jeweils vom Personal der Gastgebergesellschaft VGF, die natürlich auch die Fahrzeuge stellte. Am Tag davor hatte es schon eine Einweisung der Teilnehmer gegeben, damit sie sich an die Frankfurter Bahnen gewöhnen konnten. Vormittags traten alle 26 Städte mit dem ersten Teammitglied nacheinander an, nach einer kurzen Mittagspause dann mit dem zweiten. Wir schauten uns den größten Teil des ersten Laufs an.
Obwohl es sich eher um einen Nischen„sport“ handelt, hatten sich jede Menge Menschen auf dem Willy-Brandt-Platz versammelt. Unter anderem Leipzig hatte deutlich hör- und sichtbar seinen eigenen Fanclub mitgebracht. Es war also gar nicht so einfach, einen Blick auf die „Rennbahn“ zu erhaschen. Zum Glück gab es Kameras, die immer am Ort des Geschehens waren und ihr Bild inklusive Audiokommentar an Videoleinwände übertrugen. Und ihr könnt euch einen → Bericht der Hessenschau angucken, der das Ganze gut zusammenfasst. Gewonnen hat letztendlich das Team aus Budapest, aber das war bei der insgesamt guten Stimmung fast schon zweitrangig.
Die Rückfahrt am Sonntag lief zum Glück deutlich besser als die Hinfahrt: Der Zug (ICE 1 Lebensdauerverlängerung) war da, unsere reservierten Plätze auch, und er war sogar pünktlich. Den Durchsagen konnten wir entnehmen, dass es in der 2. Klasse zeitweise ziemlich voll gewesen sein muss (wohl auch, weil ein parallel fahrender Zug stark verspätet war), davon bekamen wir in der 1. aber nichts mit. So erreichten wir ohne weitere Vorkommnisse unseren Heimatbahnhof um kurz vor 21 Uhr und konnten auf ein sehr gelungenes Wochenende zurückblicken.
Gestern habe ich einen spontanen Ausflug nach Warendorf gemacht, wo meine Eltern und meine Schwester samt Familie einen Kurzurlaub verbrachten. Sowohl hin als auch zurück ging es mit dem ICE über Münster, und beide Male annähernd pünktlich. Zwischen EMST und EWAF gab es als Bonus noch die Strecke entlang der B 64, auf der der Zug alle paar Meter an einem technisch ungesicherten BÜ pfeifen muss. Von den BÜ sollen etliche geschlossen und die Streckengeschwindigkeit erhöht werden, davon war aber gestern noch nichts zu sehen.
Am 8. August 1924 fuhr in Berlin der erste elektrische Vorortzug, was als Geburtsstunde der (erst später so bezeichneten) S-Bahn gilt. Hundert Jahre bewegte Geschichte später gab es ein Jubiläumsfest, zu dem ich der Hauptstadt mal wieder einen Besuch abstattete. Obwohl ich die Fahrkarte erst drei Wochen vorher gebucht hatte, kam kurze Zeit später eine Fahrplanänderung herein: Mein Zug ab AH sollte früher fahren. Ich hatte also die Wahl, HB eine Stunde früher zu verlassen oder über HH zu fahren. Da ich die Strecke Hamburg – Berlin nicht so gut kenne und außerdem beim Bahnhofsinder in AH essen wollte, entschied ich mich für die erste Variante. Das klappte inklusive dem Essen auch problemlos, bis wir kurz vor BL dann doch eine Weile standen und den Tiefbahnhof mit etwa +15 eintrafen. Mir konnte es egal sein, musste ich doch nur eine Station weiter zur Friedrichstraße, wohin mich ein RE brachte und von wo ich zum Hotel laufen konnte.
Am nächsten Tag schaute ich mir erst mal die Ausstellungen des Technikmuseums und des S-Bahn-Museums zum Jubiläum an. Letzteres hat momentan keine eigenen Räumlichkeiten, sondern hatte einen Projektraum im Ostbahnhof gemietet. Dann machte ich mich auf den Weg zum Nordbahnhof, von wo um 16 Uhr eine Fahrt mit einem historischen S-Bahn-Zug nach Oranienburg starten sollte. Mit dem gut gefüllten Zug ging es auch tatsächlich los. Unterwegs gab es nicht nur einen Souvenir- und Snackverkauf zugunsten des Vereins Historische S-Bahn, sondern auch Erklärungen über Lautsprecher, die leider wegen der Lautstärke des Zuges nicht immer gut zu verstehen waren. In Oranienburg angekommen, war der Zug natürlich von Fotografen umlagert, zu denen ich auch gehörte:
Anzumerken ist, dass der Zug aus zwei Einheiten (sogenannte „Viertelzüge“) bestand: 475 605 aus dem Jahr 1928 und 3839/6401 aus dem Jahr 1938. Letzterer verfügt neben der damals üblichen dritten Klasse auch noch über eine recht plüschige zweite. Übrigens trugen auch die Regelzüge an der Seite ein Jubiläumslogo:
Auf der Rückfahrt war der Zug etwas weniger voll, weil einige Fahrgäste ihn nur für eine einfache Fahrt genutzt hatten und es in Oranienburg weniger Neueinsteiger gab. Also konnte ich im Gegensatz zur Hinfahrt sogar am Fenster sitzen. Die Fahrt endete nicht am Nord-, sondern am Anhalter Bahnhof, so dass wir noch den Nord-Süd-Tunnel mit seinen Steigungen durchfahren konnten. Den Rest des Tages verbrachte ich mit Ausflügen zum Alexanderplatz, ins Kulturkaufhaus Dussmann und zum türkischen Essen nach Kreuzberg.
Am Sonntagmorgen traf ich mich erst mit einer alten Freundin in Schöneberg, von wo ich mich dann zum Bahnhof Charlottenburg aufmachte. Dort traf ich durch Zufall noch mal auf den Jubiläumszug, wobei mir ein besseres Foto vom 475er gelang als am Vortag:
Eigentlich war ich in Charlottenburg nur unterwegs nach Eberswalde. Die Stadt ist unter Verkehrsfans bekannt als dritter deutscher Obusbetrieb neben Solingen und Esslingen. Spannend ist außerdem, dass auf der Strecke von Berlin dorthin und weiter nach Prenzlau auch (manche?) ICEs für die Nutzung mit Nahverkehrstickets freigegeben sind, was ich auf der Hinfahrt nutzte. In WE angekommen, stellte ich fest, dass es bis zur Abfahrt des nächsten Obusses noch eine Viertelstunde hin war, und beschloss, zu Fuß in Richtung Innenstadt zu gehen. Dort passte ich den Obus an einer einigermaßen tauglichen Fotostelle ab:
Nachdem die Stadt sonst nicht viel zu bieten hatte, machte ich mich auf den Rückweg nach Berlin, diesmal mit einer RB, die den Hbf über den Außenring umfährt. In Lichtenberg stieg ich aus und lichtete (no pun intended) dort unter anderem den Schnelltriebwagen der Bauart „Görlitz“ ab, der neben dem Bahnhof abgestellt ist:
Außerdem wollte ich unter anderem Bilder von Zügen der Niederbarnimer Eisenbahn machen, was mir aufgrund der Lichtverhältnisse aber nur bedingt gelang. Immerhin präsentierte sich ein offensichtlich von Regiojet Slowakei übernommener Talent von seiner Sonnenseite:
Auf der Suche nach einem Fotostandpunkt für die Desiro HC der ODEG landete ich schließlich am Bahnhof Alexanderplatz. Zumindest die Sonne stand dort richtig, wenn auch die Perspektive nur bedingt geeignet war:
Nach einer Bio-Currywurst am Bahnhof Friedrichstraße holte ich meinen Rucksack aus dem Hotel und machte mich (mit dem Ersatzbus, da die S-Bahn auf der Stadtbahn wegen Bauarbeiten nur alle 20 Minuten fuhr) auf den Weg zum Hauptbahnhof, wo ich die Zeit bis zur Abfahrt des ICE noch in der Lounge verbrachte. Nachdem wir Spandau wegen einer technischen Überprüfung am Zug mit +11 verlassen hatten, bangte ich schon um meinen Acht-Minuten-Anschluss in HH. Erfreulicherweise war das aber unnötig, denn der Zug fuhr die Verspätung auf der SFS fast wieder heraus, so dass ich meinen Heimatbahnhof pünktlich erreichte (und zum ersten Mal an diesem Wochenende meine mitgenommene Jacke anziehen musste).
Die letzte Woche habe ich wieder bei der Sommerakademie in der Nähe von Bad Hersfeld verbracht. Die Hin- wie die Rückfahrt unternahm ich gemeinsam mit einem Freund: mit dem ICE bis FKW, dann weiter mit dem Cantus. Zurück umgekehrt mit dem Unterschied, dass wir hier nicht den direkten ICE nahmen, sondern die Verbindung mit Umstieg in den IC in HH. Mit der Ausnahme, dass wir auf der Rückfahrt HB wegen Bauarbeiten mit +9 erreichten, verliefen alle Fahrten völlig problemlos. So macht Bahnfahren Spaß!
Anlässlich einer Demonstration für die Demokratie und gegen Rechtsextremismus machten wir uns letzten Samstag auf den Weg nach Essen. Für die Hin- und Rückfahrt hatten wir uns Plätze reserviert. Hin sollte es im Schweizer EC gehen, der allerdings (möglicherweise wegen der Unwetter zwei Tage vorher) durch einen ICE 1 ersetzt wurde, womit die Reservierung hinfällig war. Immerhin gab es aber bei unserem Einstieg in HB noch freie Sitzplätze. Weiter südlich sah das schon deutlich anders aus, zumal außer der Demo am selben Tag noch in Dortmund das EM-Spiel Dänemark–Deutschland stattfand. So erreichten wir unseren Zielbahnhof aber nicht nur pünktlich, sondern auch sitzend.
Auf der Rückfahrt war es umgekehrt: Die reservierten Plätze waren zwar da, dafür hatte der Zug aber etwa +60, die wir in der Lounge in EE verbrachten. Bis HB wurden sie auch nicht weniger, Vorteil außer dem garantierten Sitzplatz, der allerdings hier nicht unbedingt nötig gewesen wäre: Es gab eine Entschädigung, die ich direkt nach der Ankunft online einreichte und am Montag schon per Mail zugesagt bekam. Am selben Tag bekam ich auch schon die Reservierung für die Hinfahrt erstattet.
Dieses Wochenende waren wir dann gemeinsam in Bad Schwartau. Leider war bei beiden Fahrten etwas „der Wurm drin“: Auf der Hinfahrt blieb der RE (ein noch recht neuer KISS) in Lübeck-Moisling mit einer Fahrzeugstörung liegen, so dass wir auf den nachfolgenden Zug umsteigen mussten. Letztendliche Ankunft bei meiner Schwester mit +60. Auf der Rückfahrt erreichten wir AH wegen einer Signalstörung mit etwa +30, so dass wir uns eine ICE-Fahrkarte gönnten und so HB nicht nur etwas bequemer, sondern auch mit „nur noch“ +20 erreichten.
Letzte Woche machte ich mich mal wieder mit meinen Kollegen auf zum Betriebsausflug. Diesmal war er sogar zweitägig und führte uns nach Dresden. Für mich ging es schon zur nachtschlafenden Zeit von 5:02 Uhr los nach HH, wo ich die Kollegen traf und wir gemeinsam mit dem IC fuhren. Das ging ohne weiteren Umstieg und pünktlich vonstatten, so dass wir wie geplant zur Zentrale der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) fahren und dort erst mal in der Kantine essen konnten. Danach erzählten uns die dortigen Kollegen aus ihrer Arbeit in Verkehrsplanung, Vorstand und Leitstelle, unterbrochen durch einen Besuch im Straßenbahnmuseum mit anschließender Rundfahrt mit einem Tatra-Triebwagen.
Nach so viel geistigem Input ruhten wir uns erst mal im Hotel aus, um dann anschließend zum Abendessen in die Altstadt zu fahren.
Am nächsten Tag stand ein Ausflug zur Kirnitzschtalbahn auf dem Programm. Dazu machten wir uns mit der S-Bahn auf den Weg zum Bahnhof Bad Schandau, der mit der gleichnamigen Stadt durch eine Elbfähre verbunden ist. Nachdem wir uns schon um unseren Zeitplan gesorgt hatten, kam diese mit Verspätung doch noch angetuckert und brachte uns zum Anleger in der Stadt, von wo es nur ein kurzer Fußweg zur Endstation der Bahn war. Diese wird seit 1898 betrieben und diente schon immer nur dem Tourismus in das malerische Kirnitzschtal. Dementsprechend sind die Wagen eher historisch. Betrieblich interessant ist, dass es sich um Zweirichtungsfahrzeuge handelt, die aber trotzdem nur auf einer Seite Türen haben, da sich alle Haltestellen dort befinden (die Bahn verläuft in Seitenlage einer Straße). Außerdem wird der Zug von einem Triebwagen angeführt, dem zwei Beiwagen folgen. An den Endstellen muss daher umgesetzt werden, wofür ein zweites Gleis vorhanden ist. Sonst gibt es ein solches nur an zwei Ausweichen entlang der Strecke.
Nach dem Mittagessen an der anderen Endstation Lichtenhainer Wasserfall ging es auf demselben Weg wieder zurück nach Dresden, wo wir unsere Sachen holten und uns mit dem IC auf den Rückweg machten. Dieser verlief nicht ganz so planmäßig wie der Hinweg, da sich die Abfahrt wegen Personen im Gleis um etwa 30 Minuten verzögerte. Dann ging meine erste Fahrt mit einem KISS-IC aber endlich los, und wir erreichten ohne weitere Probleme unseren Umsteigebahnhof Berlin Hbf, wo wir nun eine Stunde später als geplant weiterfuhren, so aber immerhin noch Zeit hatten, einem Straßenmusikanten zu lauschen.
Die Weiterfahrt in einem recht leeren ICE 2 verlief dann wieder planmäßig, mit dem Bonus für mich, dass es der durchgehende nach HB war und ich somit bis zu meinem Heimatbahnhof sitzen bleiben konnte, den ich somit kurz vor Mitternacht erreichte und dann natürlich ziemlich schnell ins Bett sank.
Wie fast jedes Jahr war ich auch diesmal wieder auf der Pfingstakademie, die in Kirchheim bei Bad Hersfeld stattfindet. Als kleine Überraschung hatte DB InfraGO diesmal sehr kurzfristig Bauarbeiten angesetzt, die sowohl die Strecke nach Fulda als auch die nach Kassel betrafen. Bei der Hinfahrt war nur letztere Strecke betroffen, weswegen ich über Fulda fuhr. Mit dem Pendel-ICE HB–HH (ebenfalls ein Baustellenprodukt) und dem Anschluss-ICE klappte das auch ganz hervorragend. Beim Warten auf selbigen geriet mir noch ein ganz besonderes Gefährt vor die Linse: der Neigetriebwagen 612 901/902, der für DB Systemtechnik im nahen Minden Messfahrten absolviert.
Weitere Besonderheit war, dass wir den Rauhebergtunnel zwischen Göttingen und Kassel, dessen Sanierung verzögert fertig geworden war, zwar schon wieder durchfahren konnten, aber nur mit 100 km/h. Trotzdem mussten wir vorher in HG Zeit abstehen, mussten uns so aber immerhin keine Sorgen um die Pünktlichkeit machen, was auch beim Anschluss-Cantus so blieb.
Für die Rückfahrt hatte das Orgateam der Akademie bestens auf die Bauarbeiten reagiert und den Bedarf für Shuttlebusse nach Fulda und Treysa abgefragt. Erstere kamen letztendlich nicht zustande, für Letztere wurde bei meiner Fahrt auf den öffentlichen Regionalbus verwiesen. Auf dessen Fahrzeit von fast einer Stunde hatte ich allerdings keine Lust, so dass ich mit dem Shuttle wie gewohnt nach Bad Hersfeld fuhr und dort in den SEV nach Bebra einstieg. Von da an war ich wieder auf der Schiene unterwegs: mit der RB mit dem reaktivierten Abstecher nach Eschwege bis HG. Dann folgte ein kurzes Stück ICE, was die Reise dank Deutschlandticket insgesamt günstig machte. Ab HH saß ich dann wieder im RE, der sich aus verschiedenen Gründen +15 einfuhr und auf den letzten Metern noch vom ICE überholt wurde. Aber selbst wenn ich das gewusst hätte, hätte ich wahrscheinlich nicht extra ein Ticket dafür gekauft.
Die letzten beiden Wochen haben wir auf der größten deutschen Insel verbracht, wohin wir natürlich mit dem Zug gefahren sind. Schlauerweise haben wir unsere Unterkunft in Binz gebucht, wo praktischerweise ab Bremen ein direkter ICE hinfährt. Obwohl der bei der Buchung nur bis Bergen auf Rügen fahren sollte, fuhr er letztendlich doch durch, was uns – zusammen mit günstigen 1.-Klasse-Fahrkarten – eine angenehme Reise ermöglichte. Pünktlich war sie auch, trotz zweier kleiner Verzögerungen in Hamburg wegen verspäteten Personals und in Ribnitz-Damgarten West wegen einer Türstörung.
Auf Rügen selber haben wir fleißig den regionalen öffentlichen Nahverkehr genutzt. In Binz gibt es neben der stündlichen Buslinie nach Sassnitz auch einen halbstündlichen Ortsbus, der allerdings eine Mittagspause und einen recht frühen Feierabend hat – vermutlich will man mit einer Fahrerschicht pro Fahrzeug auskommen.
Der Höhepunkt des ÖPNV auf der Insel ist aber sicher der „Rasende Roland“, wie die 750-Millimeter-Schmalspurbahn Putbus – Göhren im Volksmund genannt wird. Diese fuhren wir auf ganzer Länge ab, was natürlich auch das eine oder andere gute Foto abwarf. Hier mal ein Zug am Bahnhof Sellin Ost:
Während der Zug auch für Nicht-Bahnnerds interessant ist, ist ein Ort auf Rügen eher etwas für Spezialisten: Das Stillstandsmanagement der Deutschen Bahn im Fährhafen Mukran. Dort stehen Fahrzeuge, die aktuell nicht benötigt werden, aber auch noch nicht verschrottet werden sollen. Einige kann man nur aus relativ großer Entfernung betrachten, anderen kann man sich bis auf ein paar Metern nähern, wie diesen NE 81:
Von Rügen aus machten wir für eine Nacht einen Abstecher nach Hiddensee. Eines der wenigen motorisierten Fahrzeuge, die dort verkehren dürfen, ist der sporadisch verkehrende Inselbus. Im Netz findet man die Information, dass es sich dabei um einen E-Bus handle, bei unserem Aufenthalt war aber ein alter Mercedes-Kleinbus unterwegs bzw. machte gerade in Vitte Pause.
Tatsächlich ein E-Bus fährt dagegen zwischen Binz und dem Jagdschloss Granitz und kann dabei auch für kurze Strecken in Binz sehr praktisch sein, wie wir an unserem Abreisetag erfuhren. Hier fährt so ein Fahrzeug der Marke Altas am Bahnhof des Rasenden Rolands vorbei:
Leider nicht ganz so entspannt wie die Hinfahrt verlief der Weg zurück: Im Vorfeld hatte uns die DB (zum Schluss durch tägliche Mails und Push-Nachrichten) mitgeteilt, dass wegen Bauarbeiten in Schwerin der direkte ICE nicht verkehren würde. Als Ersatz suchten wir uns eine Verbindung zwei Stunden später aus, die uns zunächst mit einem ICE nach Schwerin führte. Dieser Teil war sehr entspannt, der Zug war fast leer und wir wurden in der 1. Klasse von einem sehr netten Zub am Platz bedient. In Schwerin angekommen, fanden wir auch gleich den Ersatz-Reisebus, der uns ohne Halt bis Hamburg bringen sollte. Der war deutlich voller, bot aber, soweit wir das sehen konnten, allen Reisenden einen Sitzplatz, die mitwollten. Auch die Fahrt verlief (sieht man mal vom Komfortverlust durch Umstieg und Busfahrt ab) entspannt, bis uns dann der Busfahrer kurz vor dem Hamburger ZOB mitteilte, dass die Zufahrt zu selbigem wegen einer Demonstration gesperrt sei und uns kurzerhand aussteigen ließ. Der Fußweg zum Hbf mitsamt Gepäck betrug noch etwa 1,3 Kilometer, was wir immerhin aber durch eine Station U-Bahn-Fahrt deutlich abkürzen konnten. Der Hbf war noch etwas voller als ohnehin schon, was sich im Nachhinein wohl durch den Hafengeburtstag erklärte. Unser Anschluss-ICE war pünktlich und bot uns auch ohne Reservierung noch zwei freie Plätze, so dass zumindest die Ersatzverbindung wie geplant funktionierte. Insgesamt waren wir aber nicht gerade begeistert von den Umständen und froh, dass wir einen Teil des Gepäcks bereits mit Hermes und DHL vorausgeschickt hatten.