Eine Baustelle kommt selten allein

Nicht nur Verspätungsgründe und Störungen, auch Baustellen treten auf dem deutschen Schienennetz derzeit gerne in Rudeln auf. Am letzten Novemberwochenende traf es Bielefeld, das zufällig am Samstag mein Ziel sei sollte. Zu Brückenarbeiten bei Löhne, die schon länger geplant waren, kam noch die kurzfristige Reparatur des Unterbaus in Gütersloh. Resultat war, dass die Leineweberstadt fast nur auf Nebenstrecken zu erreichen war, für mich in diesem Fall mit dem Haller Willem aus Osnabrück. Der Vorteil von Nebenstrecken ist allerdings, dass sie zwar deutlich langsamer, aber dafür meist auch deutlich pünktlicher sind als Hauptstrecken. Und so klappten dann sowohl die Hin- als auch die Rückfahrt (jeweils mit RE-Anschluss in HO) völlig problemlos.

Eine Woche später ging es dann mal wieder an meine alte Wirkungsstätte Aschaffenburg. Dafür hatte ich dank Schnupper-BahnCard einen recht günstigen Sparpreis 1. Klasse „geschossen“, mit dem ich von HB mit dem direkten ICE bis NWH fahren sollte. Der fuhr schon nicht ganz pünktlich ab, vor allem aber in die falsche Richtung. Wie uns erklärt wurde, lag das an einem Oberleitungsschaden bei Wunstorf, wo im Moment ebenfalls gebaut wird. Daher wurden wir über AHAR umgeleitet. Während des dortigen Halts zum Richtungswechsel fuhr schon der ICE eine Stunde später gen Süden ein, und uns wurde ein Umstieg empfohlen, da unser Zug nur noch bis Hannover fahren würde. Das ließen sich die meisten nicht zweimal sagen, verteilten sich aber so ungleichmäßig über den anderen Zug, dass er wegen Überfüllung zunächst nicht abfahren konnte. Das ließ sich aber beheben, und zusammen mit der Fahrzeitreserve durch die Umleitung Göttingen – Fulda konnten wir NWH fast pünktlich erreichen. Auch mein Anschluss-ICE, der diesmal wegen der starken Schneefälle nur aus NH kam, war annähernd pünktlich, so dass es gegenüber dem ursprünglichen Plan bei +60 blieb und ein pünktliches Erscheinen beim Konzert, das ich an diesem Abend besuchen wollte, zumindest nicht an der Bahn scheiterte.

Ebenfalls nicht ganz problemlos verlief die Rückfahrt am Sonntag, die mit Umstieg in FFLF verlaufen sollte. Der Zug von dort nach HB sollte allerdings außerplanmäßig in EMST enden, so dass ich schon in FF ausstieg. Dort war erst der Plan, den verspäteten ICE über Fulda nach HH zu nehmen. Auf dem Weg zur Lounge sah ich aber einen ICE am Bahnsteig stehen, der über Gießen fahren sollte und nahm diesen als „Spatz in der Hand“. Dieser fuhr auch weitgehend pünktlich, mit der Besonderheit, dass in HG Fahrgäste aus einem am Nachbargleis liegen gebliebenen ICE einstiegen und wieder wegen Überfüllung die Weiterfahrt nicht möglich war. Leider mussten also einige wieder aussteigen, womit es dann aber weiter ging und ich meinen Anschluss an den RE nach HB noch erreichte. Der musste den anderen ICE aus FF noch vorlassen, so dass es mit dem Umstieg auch noch geklappt hätte, aber das weiß man ja vorher nicht. So erreichte ich den Heimatbahnhof mit gut +30.

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