Selbsterfüllende Prophezeiung

Am Donnerstag Abend brach ich mal wieder nach Marl auf, wieder mit meiner Stammverbindung um 19.36 Uhr ab NAH. Die Fahrt verlief völlig reibungslos, im Gegensatz zur Rückfahrt. Für selbige hatte ich mir eine Verbindung über die Rheinstrecke ausgesucht, um mal ein wenig Abwechslung zu haben. Prompt fuhr IC 2213 in Essen mit +10 ein. Ich stieg am Anfang der 2. Klasse ein und veranstaltete mit einigen anderen Fahrgästen einen Marsch durch die Wagen, wobei ich zum ersten Mal das neue Redesign sah. Ziemlich weit hinten fand ich schließlich einen Platz und packte Laptop und Zeitschriften aus.
Dass es bei der Fahrt durchs Rheintal schon dunkel sein würde, wusste ich natürlich vorher. Dass der Anschluss in Mainz mit 5 min Übergangszeit ebenfalls gefährdet sein würde, hätte ich mir denken können. Da die Verspätung unterwegs eher mehr als weniger wurde, stellte ich mich bereits auf eine längere Wartezeit ein. Aber: Trotz +13 wartete der Anschluss-ICE – wohl nicht auf Fahrgäste ins Rhein-Main-Gebiet, sondern eher, weil er der letzte Zug nach Leipzig war. Durch das Warten hatte er natürlich auch Verspätung mitbekommen, die sich durch langsame Fahrt unterwegs noch vergrößerte. FF erreichten wir schließlich in dem Moment, als mein Anschluss-RE abfahren sollte – da es real ein paar Minuten später war, sah ich allerdings noch die Rücklichter.
Also hieß es Warten, wenn auch nur bis zur Abfahrt der RB Richtung Wächtersbach um 21.42. Die brachte mich bis FH, wo ich wegen Bauarbeiten auch sonst hätte umsteigen müssen. Mein neuer Anschluss war die RB um 22.13, die ich dann auch enterte – nur um zu sehen, dass nebenan gerade der verspätete RE ausfuhr, den ich planmäßig hätte nutzen sollen. Ich kann nicht beschwören, ob er auf der Anzeigetafel noch zu sehen gewesen war. Hätte ich darauf geachtet oder wäre auf gut Glück direkt zum Gleis gegangen, wäre ich gut 20 min eher da gewesen und hätte mit der Miltenberger RB bis fast vor die Haustür fahren können. Nun ist ein Taxi auf der Strecke bezahlbar, und auf 20 Minuten kommt es sicher nicht an. Trotzdem hat dieses Erlebnis meinen schlechten Eindruck von den Rheinstrecken-Zügen nicht unbedingt verbessert.

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