Ein feste Burg

Eine Festung und eine Burg bekam ich am vorletzten Sonntag zu sehen: Angesichts eines komplett freien Wochenendes hatte ich mich mal wieder entschieden, die Schienen Süddeutschlands unsicher zu machen. Nach Wälzen des Franken-Reiseführers und der DB-Auskunft fiel meine Wahl auf Kronach und Kulmbach. Und so ging es dann zur frühen Stunde von 9.17 Uhr los: Bayernticket gekauft und in den RE nach Würzburg gesetzt, wo ich nach Genuss des Frühstücks erst mal Schlaf nachholte. In der unterfränkischen Hauptstadt stieg ich dann in den RE nach Bamberg um, der aus Talent 2 gebildet war. Dank nur zweier Halte (Schweinfurt Hbf und Haßfurt) verlief die Fahrt schnell und gleichzeitig ruhig. In Bamberg war noch Zeit, mir einen Kaffee zu holen, bevor ich dann in den RE Richtung Jena Saalbahnhof umstieg, der bis Lichtenfels mit dem nach Sonneberg vereinigt war, beides Talent 2. Kronach erreichte ich pünktlich um 12.13 Uhr und erkundete anschließend die Altstadt mit der Festung Rosenberg.
Das dauerte insgesamt weniger als eine Stunde, so dass ich schon um 13.09 Uhr den nächsten Talent 2 besteigen konnte, der diesmal als RB unterwegs war. Im Abzweigbahnhof Hochstadt-Marktzeuln stieg ich dann schon wieder aus, um bei strahlendem Sonnenschein fast ganz alleine auf den Anschluss zu warten. Der kam dann auch schließlich in Form eines RegioShuttles der Agilis. Als die Fahrt losging, verstand ich dann auch, warum man solche Triebwagen früher Schienenbus genannt hat. Mein Fahrtziel Kulmbach erreichte ich dann wiederum pünktlich und blieb noch ein wenig am Bahnhof, um den Gegenzug bei günstigen Lichtverhältnissen ablichten zu können. Spontan schaute ich auch noch am ZOB vorbei und machte auch dort ein Bild von einem Bus. Dachte ich bisher, dass das Wochenendangebot in Aschaffenburg schlecht sei, so ist es im Vergleich zu Kulmbach paradiesisch: dort fahren die Stadtbusse sonntags nur 2-3-mal am Tag und die Regionalbusse größtenteils überhaupt nicht. Dafür gibt es aber einen Bus hoch zum Wahrzeichen der Stadt, der Plassenburg. Beim Fahrer wollte ich eine Hin- und Rückfahrkarte kaufen, aber er meint, es lohne sich nicht: der letzte Bus ins Tal würde schon in 20 Minuten fahren. Also entschloss ich mich, hinab zu laufen, trat den Spaziergang dann aber doch zusammen mit dem Bus an.
Zurück machte ich mich dann um 15.36 Uhr mit dem RE nach Bamberg, was den angenehmen Effekt hatte, dass ich mir den Umstieg in Lichtenfels sparen konnte. Der RE kam dann interessanterweise als Doppeltraktion Wale daher. Bamberg erreichten wir pünktlich, mein Anschlusszug kam aus Nürnberg und wurde hier geteilt: ein Talent 2 nach Würzburg, einer nach Saalfeld. Die Klagen über die mangelnde Kapazität der Baureihe kann ich bestätigen: es fanden trotz Sonntag nicht alle Fahrgäste einen Sitzplatz. Verspätung hatten wir auch noch, aber mein Anschluss zum RE nach Frankfurt war nicht gefährdet. Dessen Tf sagte an jeder Haltestelle den Satz auf: „Bitte von den Türen zurücktreten, die Türen werden geschlossen“, was uns erst an beratungsresistente Fahrgäste denken ließ, wohl aber einfach nur ein Standardspruch war. Auch dieser Zug zog sich wieder eine leichte Verspätung zu, da er noch den planmäßig kurz vorher fahrenden, verspäteten ICE vorbei lassen musste. NAH erreichten wir letztlich mit +7, was mich aber nicht störte, da mein Rad ja auf jeden Fall auf mich wartete.

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