Samstags besichtigt Jan Mayen

Nein, nicht auf der Insel im Nordpolarmeer, sondern in der Vulkaneifel war ich gestern. Vereinskollege Daniel hatte kurzfristig abgesagt, also machte ich mich allein auf den Weg nach Mainz und weiter mit dem IC nach Koblenz. Dort stieg ich in einen 643er, der in Andernach auf die Eifelquerbahn abbog, die bis Kaisersesch noch (bzw. ab Mayen wieder) befahren wird. Dafür musste ich allerdings in Mayen Ost (in einen 623) umsteigen, wo der Bahnhof gerade heftig umgebaut wird und die Züge daher dort gebrochen sind. War die Strecke bis Mendig sogar zweigleisig und recht gerade, verlief sie hinter Mayen zwar idyllisch, aber auch mit vielen Kurven und Geschwindigkeiten bis hinab zu 20 km/h an einigen . An der Endstation war gerade noch Zeit, sich einen Fahrschein für die Rückfahrt zu kaufen, bevor es dann wieder zurück nach Mayen ging. Dort stieg ich bereits am Westbahnhof aus, um die Stadt ein bisschen zu erkunden. Wahrzeichen sind die Genovevaburg und der Kirchturm mit der schiefen gedrehten Spitze:
Genovevaburg in Mayen

St.-Clemens-Kirche in Mayen

Weiter ging es erstmal mit dem Bus, und zwar der Ausflugslinie 821, die tatsächlich durch recht idyllische Gegenden und Dörfer fährt, auf der ich allerdings auch der einzige Fahrgast war. Mein Ziel war Engeln, wo ich in die Brohltalbahn umsteigen wollte, eine nur noch im touristischen und geringfügigen Güterverkehr befahrenen Schmalspurbahn. Kaum war ich aus dem Bus ausgestiegen, kam auch schon der Zug:
Zug der Vulkaneifelbahn

Die Lok setzte um und ich konnte die Wagen im leeren Zustand von innen ablichten:
Lok D 2 der Vulkaneifelbahn

2.-Klasse-Wagen der Vulkaneifelbahn

2.-Klasse-Wagen der Vulkaneifelbahn

1.-Klasse-Wagen der Vulkaneifelbahn

Nachdem alle Ausflügler eingestiegen waren, ging es in gemächlichem Tempo wieder zurück ins Rheintal. Schon an der ersten Station Oberzissen kreuzten wir einen Hochzeitssonderzug mit oktoberfestlich gekleideten Gästen. Interessant auch, dass mit Rhodius, Brohler und Tönissteiner drei recht bekannte Mineralbrunnen an der Strecke liegen. Aussteigen musste man allerdings nicht, um an Getränke zu kommen, denn es gab einen Barwagen an Bord, wo man mir gerne den gesamten restlichen Kaffee zum Preis eines Bechers verkaufte („kommt ja eh keiner mehr“). In Brohl angekommen, hatten die ehrenamtlichen Eisenbahner noch einige Rangierarbeiten zu erledigen, ich dagegen bannte noch einige Wagen auf den Chip:
verschiedene Wagen der Vulkaneifelbahn

Vom DB-Bahnhof aus ein paar Schritte weiter machte ich mich dann auf den Rückweg. Auf diesem hatte leider der IC (die auf der Rheinstrecke fast schon obligatorische) Verspätung, so dass ich den Anschluss in Mainz knapp verpasste. Das war für mich allerdings nicht schlimm, da der Zug zwar (da Samstag) nicht nach NAH weiter fuhr, ich in FF aber gerade noch den RE erreichte. Dieses Glück hatten zwar leider nicht alle, nach meinem Eindruck aber die meisten Umsteiger aus dem IC. Verpasst habe ich allerdings ein Spontantreffen mit Daniel, der mich bei meiner Durchfahrt in Darmstadt damit überrascht hätte. So kam ich um einen gemeinsamen Snack, aber immerhin nicht um (fast) pünktliche Ankunft an meinen Heimatbahnhof und die Erinnerung an eine weitere schöne Tour.