Ma(r)l auf verschlungenen Pfaden

20 Jahre ist es her, dass mir die allgemeine Reife attestiert wurde – allerdings nur die für Hochschulen, die andere lässt bis heute auf sich warten. Aus Anlass dieses Jubiläums traf ich mich am Samstag mit einigen Mitschülern in Marl, das meine Eltern gerade gen Norden verlassen haben. Aus diesem Grund reiste ich erst am Samstag an und übernachtete bei Freunden. Für die Anreise ließ ich mir etwas Zeit und plante einige Schlenker ein, um einigen ÖPNV-Kuriosa mal wieder oder überhaupt einen Besuch abzustatten. Da ich einen Sparpreis Aktion für den ICE um 7:33 Uhr gebucht hatte, war es auch kein Problem, zweimal umzudisponieren, da sich die Termine in Marl änderten.
Da ich einen Koffer dabei hatte, fuhr ich mit dem Bus zum Bahnhof. Der Zug war pünktlich und ein Sitzplatz problemlos zu finden. Einziges besonderes Ereignis war, dass eine Frau relativ unfreundlich eine schlafende Passagierin von ihrem Platz vertrieb, weil sie dort reserviert habe. Die war etwas verblüfft, weil die Anzeige nichts dergleichen anzeigte (die anderen Anzeigen aber sehr wohl funktionierten). Und tatsächlich: Als die eine Frau schon woanders weiterschlummerte, stellte sich heraus, dass die andere einen Wagen weiter reserviert hatte.
KKDT erreichten wir ebenfalls pünktlich. Der Zug fuhr ohne mich und ohne Halt weiter nach Duisburg, vermutlich über die Rheinische Bahn, was auch sehr interessant gewesen wäre. Ich stieg dagegen in die S 6 um. Da ich nicht viel Zeit hatte und vor dem Fahrkartenautomaten eine kleine Schlange stand, kaufte ich den Fahrschein nach Langenfeld in der App, sogar mit Rabatt. Die Bahn kam pünktlich, musste aber u.a. einen Gegenzug durchlassen und kam so leicht verspätet in Langenfeld an. Mir war es egal, hatte ich doch genug Zeit, um auf die 791 umzusteigen. Dort kaufte ich ein Einzelticket der Preisstufe D, das stolze fünf Stunden gültig war und damit meine gesamte Tour abdeckte. Erste Station war Solingen Hbf, wo mir die neueren Citaros der BSM vor die Linse kamen:
Citaro II der Bahnen der Stadt Monheim

Citaro Facelift der Bahnen der Stadt Monheim

Aber auch zwei Solinger Obusse lichtete ich ab:
Van-Hool-Obus der Stadtwerke Solingen

Hess-Obus der Stadtwerke Solingen

Weiter sollte es eigentlich mit der S 7 (früher mal RB 47) über die Müngstener Brücke gehen. Die Strecke war aber wegen eines Hangrutsches unterbrochen, was meinen Zeitplan durcheinandergebracht hätte. Also zum dritten Mal umdisponiert, wenigstens noch ein Bild vom Abellio-Lint auf der S 7 geschossen
Abellio-Lint für die S 7

und eins vom 422er im VRR-Design auf der S 1, die hier früher mal S 7 hieß.
VRR-422

Weiter dann mit der RB 48 nach Wuppertal-Vohwinkel, wo ich einen der neuen GTW-15-Schwebebahnzüge erlegen konnte:
GTW 15 der Wuppertaler Schwebebahn

Mit eben jenem wollte ich dann auch bis zum Hbf fahren, stieg aber dann schon am Westende aus, um den Zeitplan nicht erneut ins Wanken zu bringen. Der nächste Programmpunkt war nämlich die Fahrt mit dem SB 66 nach Velbert, der von da ohne Umsteigen nach Essen weiter fährt. Auf dem ersten Teil der Fahrt war der Gelenkzug eher spärlich besetzt, füllte sich dann aber umso mehr, je näher wir der Ruhrmetropole kamen. Als die dritte Familie mit Kinderwagen einstieg, musste der Busfahrer diesen dann auf den Nachläufer (also den Teil hinter dem Gelenk) verweisen.
Gelenk-Citaro II des BVR

Von EE aus ging es ganz unspektakulär mit der S 9 weiter. Vorher aber gelang mir u.a. noch ein Bild der „Blauen Grotte“:
U-Bahnhof Essen Hbf

Bei den Gastgebern angekommen, lud ich meine Sachen ab und fuhr zwei Haltestellen mit meinem gerade noch gültigen Ticket zu meiner nächsten Station, dem Mensa-Stammtisch. Den Rest des Abends bewegte ich mich nur zu Fuß.

Auf der Rückfahrt am Sonntag hatte ich als Schmankerl noch die Kongobahn eingebaut, wie die Strecke Neuss–Horrem aus unerfindlichen Gründen genannt wird. Seit Dezember 2017 muss in Bedburg, also an der Grenze zwischen den Aufgabenträgern VRR und NVR, umgestiegen werden. Das hängt damit zusammen, dass der Abschnitt Bedburg–Horrem langfristig zur S-Bahn ausgebaut werden soll.
Los ging es aber erst mal mit der S 9 bis Essen. Ab Bottrop saß eine alte Dame neben mir, die mich fragte, ob denn irgendwo „was los“ sei. In Bottrop hätten nämlich alle Cafés zu, und nun sei sie auf der Suche nach „Action“. Leider konnte ich ihr da auch nicht weiterhelfen. In EE angekommen, stellte sich heraus, dass der RE 6 +20 hatte. Also noch in die Lounge und eben 20 min später über die Strecke EDG–KD, auf der wegen Bauarbeiten die Ferngleise immer noch gesperrt waren. Ab KD aufgrund Kürzung des planmäßigen Aufenthalts nur noch etwa +15. Immer noch genug Zeit, um Neusser Busse für die Sammlung abzulichten:
Bus der Stadtwerke Neuss

Mit der Regiobahn nach Kaarst zu fahren, hatte fahrplantechnisch nicht mehr gepasst, wäre an diesem Tag wegen SEV sowieso nicht gegangen:
Zug der Regiobahn

Also den VIAS-Lint geentert. Die Farben sind andere als in Hessen, was vermutlich am anderen Aufgabenträger liegt:
Lint der VIAS

Die Fahrt verlief unspektakulär, abgesehen davon, dass die Fahrgastinformation notorisch falsch ging. Interessant fand ich die verkrautete Landschaft um Frimmersdorf, wo man erahnen kann, dass hier mal ein Braunkohletagebau war. In Bedburg stiegen außer mir noch zwei andere Fahrgäste in den DB-644 um. Zunächst ging es nicht sehr S-Bahn-mäßig über Land, nachher füllte sich der Zug aber recht gut. KK erreichten wir pünktlich, hier sah ich dann beim Aussteigen auch noch einen „Kollegen“ aus dem ICE-Treff.
Die Weiterfahrt verlief ebenfalls problemlos: Der ICE fuhr (wohl wiederum wegen der Bauarbeiten) ab KK statt über KKDT und über FFS statt FF, erreichte aber alle Zwischenstationen sowie meinen Ausstiegsbahnhof NAH (über)pünktlich, so dass ich wie geplant den Bus um 19.50 Uhr entern konnte.

Eine volle Portion Münster

Drei Tanten hatten zur Geburtstagsfeier nach Münster geladen, also machte ich mich am Freitagabend auf den Weg dorthin. Die DB hatte mich vor hohem Fahrgastaufkommen gewarnt und empfohlen zu reservieren. Auf der Sitzplatzgrafik war aber noch jede Menge frei, und tatsächlich sah es dann in der Realität weit weniger dramatisch aus und ich bekam noch einen Platz in der Lounge des 30er-Zugteils (leider mit Blick auf den anderen Zugteil). Sonst passierte auf der Fahrt nichts Besonderes, ich erreichte auch den Anschluss an den RE 7 in KKDT. Dort stieg ich in den vorderen und leereren Zugteil ein, verließ meinen Platz allerdings in Wuppertal Hbf während der Überholung durch einen verspäteten ICE, weil im vorderen Zugteil die Toilette defekt war. Trotz der Überholung erreichten wir EMST aber pünktlich, und gemeinsam mit einigen anderen Verwandten trat ich die Fahrt zum Ort der Feierlichkeiten an.
Von dort machte ich am Sonntag noch einen Abstecher zur besten Freundin und ihrer Familie, bevor ich mich dann auf den Weg zum Bahnhof machte. Mein IC hatte nur etwa +5, so dass noch eine reelle Chance bestand, in KK den ICE zu erwischen. Die zerschlug sich allerdings unterwegs, da der Zug zwischendurch mehrmals kurz stehen blieb und wir somit mit +15 in der Domstadt ankamen. Also blieb ich einfach sitzen, da der IC ohnehin in NAH halten würde, nur eben etwas später. Im Bordbistro deckte ich mich noch mit einem Tandoori-Sandwich, Schokoriegel und Chips ein, sonst passierte nichts Besonders. In NAH hatte der Zug etwa +20, so dass ich fast eine Stunde später ankam als ursprünglich geplant. Es war also gut, dass ich mein Rad am Bahnhof stehen und so direkt nach Hause radeln konnte.

Zum letzten Ma(r)l

… war ich letztes Wochenende in der Wohnung meiner Eltern, da sie ihren Wohnsitz gen Norden verlegen. Mehr oder weniger traditionell hatte ich für die Hinfahrt den ICE um 17.33 ab NAH gebucht. Der fuhr pünktlich ab, hatte in FF schon +10 und blieb auf der KRM im Tunnel stehen: Personen im Gleis. Dass wir danach +30 hatten, war wohl unvermeidlich und direkt wenig. Noch mehr wurde es vor KD, weil es auf der baustellenbedingten Umleitung über Opladen nicht so recht voran ging, was der Zub mit recht deutlichen Worten durchsagte. Also erreichte ich gerade noch und nur, weil er auch Verspätung hatte, den Zug eine halbe Stunde nach dem ursprünglich geplanten nach ERE, wo mich meine Mutter abholte.

Den Samstagnachmittag verbrachte ich mit einem Besuch bei meiner alten Kinderfrau in Gelsenkirchen, wohin ich mir eine Fahrt mit dem ÖPNV mit in der DB-App gekauftem Ticket gönnte. Beim Umstieg auf dem gerade im Umbau befindlichen Busbahnhof in Buer gelang mir dabei u.a. ein Bild eines neuen Urbino der Bogestra:

Gelenk-Urbino der Bogestra

Auf der Hinfahrt erreichte ich pünktlich mein Ziel, was ich von der Rückfahrt nicht sagen konnte: Der 382er erreichte den ebenfalls gerade im Umbau befindlichen Busbahnhof in Gelsenkirchen zu spät, so dass ich den Umstieg auf die Straßenbahn gar nicht erst versuchte. Stattdessen fuhr ich mit dem RE nach ERE, der aber natürlich ebenfalls Verspätung hatte, so dass ich den direkten Bus nach Marl knapp verpasste und stattdessen mit dem 220er fuhr, der eine Schleife über Sinsen fährt. So kam ich dann auch direkt zum Essengehen mit meinen Eltern, ohne vorher noch „zu Hause“ gewesen zu sein.

Am Montag machte ich dann noch eine Bustour mit einem ehemaligen Kollegen von der Vestischen, bei der wir unter anderem die Linie 200 zum Lager von Metro befuhren. Sehr interessant, mal so eine „Werkslinie“ zu fahren, nachdem ich jahrelang die Linien von und zum Chemiepark nur aus den Fahrplänen kannte. Einen anschließenden Abstecher nach Dorsten verschoben wir dann unter anderem, weil ich nicht mehr so viel Zeit hatte, denn ich musste ja noch zurück nach NAH.
Dorthin hatte ich, ebenfalls traditionell, den ICE 821 gebucht, der um 21.22 Uhr eintrifft. An diesem Tag fuhr er aber wegen der Bauarbeiten erst ab KK, wo er normalerweise gar nicht hält. Die Fahrt dorthin verlief trotz Verspätung des RE 42 von +10 problemlos, da mein Anschluss-IC in EE ebenfalls +10 hatte. In KK reichte die Zeit dann gerade noch zum Essen, bis es dann pünktlich in die nicht mehr ganz so neue Heimat ging. Zwischenzeitlich hatten wir zwar +5, aber NAH erreichten wir dann tatsächlich pünktlich, was nach etlichen nicht so geglückten Fahrten in den letzten Wochen doch bemerkenswert war.

Aixtra langer Bus

Letztes Wochenende war ich zum Mensa-Jahrestreffen in Aachen. Die Hinfahrt hatte ich aufgrund der teuren Sparpreise mit Prämienpunkten gebucht. Die klappte auch fast ganz hervorragend: ICE nach FF, da kurz in die Lounge und weiter an Gleis 18, wo ich noch einen Platz in der Lounge am Zugschluss ergatterte. Nach der pünktlichen Abfahrt kam ärgerlicherweise die Ansage, dass dieser – also der hintere Zugteil – in KK abgekuppelt würde. Also hieß es nach der wiederum pünktlichen Ankunft dort an einem kompletten ICE 3 vorbei laufen und in den vorderen Zugteil einsteigen, wo sich zu allem Überfluss auch erst relativ weit vorne ein freier Platz fand. Die Abfahrt fand wegen einer technischen Störung am Zug nicht pünktlich statt, so dass wir mit etwa +10 Aachen Hbf erreichten, der sich in der blauen Stunde gut machte:
Aachen Hbf vom Vorplatz aus gesehen

Da der Bahnhof recht weit entfernt von der Innenstadt liegt, nahm ich einen Bus zum Bushof (ein für die Region typischer Ausdruck), in dessen Nähe sich auch mein Hotel befand.
Genau dort bot sich dann am nächsten Tag auch die Gelegenheit, ein wenig den örtlichen ÖPNV zu erlegen. Dessen Star dürften wohl die Doppelgelenkbusse, auch „Long Wajong“ genannt, sein:
Doppelgelenkbus der ASEAG

Aufgrund der Lage am Dreiländereck kommen aber auch belgische
Bus der wallonischen TEC in Aachen Bushof

und niederländische Busse zum Bushof.
Bus des von Arriva Nederland betriebenen Limburgliners in Aachen Bushof

Dessen überdachte Bauweise mit ergänzenden Haltestellen an den umliegenden Straßen macht ihn etwas unübersichtlich und das Fotografieren schwierig, was dadurch verkompliziert wird, dass natürlich viele Menschen unterwegs sind und ein bestimmtes Publikum sich quasi stationär aufhält. Trotzdem gelangen mir aber noch einige Bilder.
Bus der ASEAG in Aachen Bushof

Bus der ASEAG in Aachen Bushof

Bus der ASEAG in Aachen Bushof

Auf dem Rückweg am Sonntag ging es erstmal mit dem RE nach Köln. Der hätte unterwegs beinahe einen längeren Aufenthalt gehabt, weil die Zub-in sich weigerte, den Zug abzufertigen, solange zwei Männer ohne gültigen Fahrschein noch im Zug waren. Zum Glück trollten diese sich unterstützt vom Sicherheitsdienst bald, aber trotzdem war ich von dieser Methode nicht so wahnsinnig begeistert. In Köln machte ich noch Station bei einer Freundin, wo mir hinter dem Hbf dieser E-Bus samt Ladesäule vor die Linse kam:
E-Bus der KVB an der Ladestation am Breslauer Platz

Vom Neumarkt, wo besagte Freundin wohnt, fahren sonntags erstaunlich wenig Bahnen zum Hbf. Meinen Zug erreichte ich daher nur, da er wegen Bauarbeiten ohnehin schon einige Minuten später abfuhr als bei der Buchung angegeben und darüber hinaus noch ein paar Minuten Verspätung hatte. Die wuchsen sich dann – u.a. wegen einer -Störung bei Bonn – auf etwas über +30 in NAH aus. Zum Glück musste ich wenigstens nicht mehr umsteigen, und am Ziel angekommen auch nicht mehr so lange auf den Bus warten.

Bon(n) voyage

Für ein Mensa-Arbeitstreffen war ich gestern in Bonn und habe nur für die Statistik zu berichten, dass alles bestens funktioniert hat: RB bis FMZ, Direktanschluss an den IC bis KKO, weiter mit dem RE 5 bis Bad Godesberg, von da mit dem Bus weiter, der allerdings für mich als Ortsunkundigen etwas schwer zu finden war. Zurück wurde es mit dem Bus dann doch etwas knapp, also brachte mich ein Teilnehmer mit dem Auto nach KBBG, von da dann mit der RB 30 nach KB. Da hatte mein IC +10, die er aber bis FMZ etwas abbauen konnte, so dass ich meine Anschluss-RB noch bequem erreichte und wie geplant um 19.13 Uhr wieder in NAH war.

Even over de grens

Mal wieder ganz knapp hinter der niederländischen Grenze war ich am Wochenende: In Enschede, wo ich einem Treffen meines Lieblingsvereins Mensa beiwohnte. Dorthin kam ich ab NAH recht einfach: zuerst mit dem ICE bis EDO, wo ich zehn Minuten zum Umsteigen hatte. Da unterwegs der Hunger immer größer wurde und der Zug leichte Verspätung hatte, überlegte ich, schon in EE und in Dülmen umzusteigen, was auch die Route für die Rückfahrt war. Letztendlich reizte es mich aber zu sehr, die Strecke EDO – EDUL mal wieder zu fahren, wenn auch im Dunkeln. Das hatte ich nämlich bisher nur genau einmal getan, und zwar 2004 bei der Betriebsübernahme der Prignitzer Eisenbahn (die zumindest im SPNV inzwischen der Geschichte angehört). Den Hunger konnte ich teils im Bordbistro, teils in EDO noch stillen, und so konnte die Fahrt wie geplant weiter gehen und blieb auch ohne besondere Vorkommnisse. Erwähnenswert war höchstens, dass der Zub einen Azubi dabei hatte (ich habe auf die Frage verzichtet, ob sie wissen, dass → Preußen zu Lünen gehört …) und ein Fahrgast, dessen Aktivität am Endbahnhof verdächtig nach dem Kauf illegaler Substanzen aussah. Sei’s drum, ich fuhr ganz legal mit dem Taxi zum Tagungsort.
Am Sonntag sollte das gleiche umgekehrt stattfinden, jedoch tauchte das Taxi nicht auf, so dass mich kurzfristig und etwas unter Zeitdruck ein anderer Seminarteilnehmer „naar het station“ fuhr. Da hatte ich vor der Abfahrt aber sogar noch Zeit, um eine Packung Schokostreusel zu kaufen und ein Foto eines Flirt 3 von Keolis Nederland (ehemals Syntus) zu machen:

Flirt 3 von Keolis Nederland in Enschede

Die Fahrt selbst verlief netterweise wieder ohne Komplikationen. Den Umstieg in EDUL absolvierte ich gemeinsam mit jeder Menge junger Leute, vermutlich Studenten auf dem Rückweg an ihre Unis. Den nächsten Umstieg verlegte ich von EE nach EDG, um dort die Currywurst von der Bude direkt in der Unterführung zu testen, durchaus annehmbar. Weiter ging es leider nicht ohne Umstieg nach NAH, weil die Spessartstrecke wegen Bauarbeiten nur eingeschränkt befahrbar war. Also noch 20 min Lounge, mit dem Freizeit-Express Frankenland zum Heimatbahnhof und dann nach Hause fietsen.

Auch ohne volle Züge genießen

Schon am Mittag des 22. Dezember verabschiedete ich mich aus dem Büro, um erst mal nach Münster zu fahren. Aus Sparpreisgründen fuhr ich nicht über Köln, sondern hatte die Verbindung mit einem Verstärker-IC bis Kassel und von da mit dem „Kreisverkehrs-ICE“ 1228 nach Hamm gebucht. Trotz dieser eher ungewöhnlichen Verbindung hatte mich die Bahn vor Überfüllung gewarnt. Also reservierte ich am Dienstag noch einen Platz für Fulda – Kassel (ab Hanau gab es schon nicht mehr), nur um am Mittwoch ein Angebot eines 1.-Klasse-Upgrades zu bekommen. Das nahm ich dann dankend an, auch wenn ich die Reservierung in der 2. nicht umtauschen konnte.
Am Reisetag stellte sich heraus, dass der IC so voll dann auch wieder nicht war und ich durchaus auch in der 2. noch einen Platz gefunden hätte. In meinem Abteil in der 1. war dagegen mein Platz der einzige freie, so dass ich in ein anderes auswich. Da ergab sich dann noch eine nette Fahrt mit meinem Gegenüber und auch sonst eine problemlose Fahrt (auch wenn der Navigator in dem Moment eine Abfahrt in Fulda mit +15 prognostizierte, in dem wir schon mit +5 abfuhren). Das setzte sich erfreulicherweise bis EMST fort, wo ich noch ein bisschen den Zugbetrieb beobachtete, der ebenfalls störungsfrei zu laufen schien.
Am nächsten Tag machte ich mich dann auf den Weg nach Marl, was nicht nur fahrkartentechnisch dank Handyticket und NRW-Tarif sehr einfach war. Auch die Verbindung an sich funktionierte super, sogar der 3-Minuten-Anschluss in Haltern zur Linie 227, die mir eine Quasi-Stadtrundfahrt durch Marl ermöglichte. In diesem Sinne:

Frohe Weihnachten an alle Leser!

Geschichte wiederholt sich (nicht)

Praktisch dieselbe Verbindung wie schon im Dezember letzten Jahres (privater Beitrag) sollte ich am Wochenende nach Bielefeld nutzen: NAHFHFFGFKWEPDEBWE. Und genau wie damals scheiterte schon der erste Umstieg, diesmal u.a. an einer -Störung bei Kahl. Diesmal nahm ich aber auf Rat des Navigators eine andere Alternativverbindung, nämlich von FH direkt nach FKW und weiter mit dem RE 11. Gegen den Rat des Navigators pokerte ich hoch auf den 3-Minuten-Anschluss an die Sennebahn in EPD – und gewann. So konnte ich nicht nur die Sennebahn im halbwegs Hellen fahren, sondern kam auch eine Stunde früher als geplant in EBWE an.
Am Samstag nutzte ich die Straßenbahn und den neuen Westfalentarif, um in die Stadt zu fahren. Letzterer war so neu, dass die Automaten noch die alten Fahrscheinvordrucke nutzten, um den neuen Tarif darauf zu drucken:

Fahrkarte zum Westfalentarif auf Sechser-Vordruck

Hauptzweck dieser Straßenbahnfahrt, wenn auch nicht des Besuchs in Bielefeld, war ein Besuch auf der → Geniale. Aber auch ein paar Fotos von BVO-Bussen machte ich – da ich die Kamera leider vergessen hatte, mit dem Handy.
Auf der Rückfahrt am Sonntag war wiederum die gleiche Verbindung wie im Dezember vorgesehen, nämlich zunächst mit dem „Leineweber“ nach Altenbeken, auf den die RB aus Lemgo auch diesmal wieder in sensationellen vier Minuten wendete. Auf dem Weg hatte ich dank des Sitzplatzes ganz vorne im Eurobahn-Talent gute Sicht auf die abwechslungsreiche Strecke. In HA dauerte der Aufenthalt dann leider etwas länger, und in FKW kam ich dann genau in dem Moment an, als mein Anschluss-ICE, den der Navigator zwischenzeitlich mit +29 geführt hatte, pünktlich abfuhr. Also mal wieder umdisponiert und statt über FH über NWH gefahren. Wie Murphy es wollte, hatte dort der Anschluss-ICE auch Verspätung, und zwar so viel, dass ich mit genau +57 gegenüber dem gebuchten Fahrplan in NAH ankam, und damit eine Minute weniger als die Kulanzschwelle für Fahrgastrechte. Sei’s drum, die Fahrt zählte zum Glück nicht zu den teuersten, und das Wochenende war nicht nur wegen des Bahnfahrens insgesamt ein nettes.

Gleis 12 lässt grüßen

Weitgehend ohne Komplikationen lief die Fahrt, für die es kurzzeitig doch ein Prämienticket gab: Der ICE verließ AH pünktlich und war tatsächlich rappelvoll, so dass sich die Reservierung in der Lounge, die ich schon vor der Prämienfahrt gebucht hatte, definitiv gelohnt hat. Bis FF war die 2.-Klasse-Lounge hinten, aber der Blick trotzdem recht interessant. Beim Wenden und Tf-Wechsel in FF war die erste Amtshandlung des neuen Tf, die Scheibe milchig zu schalten. Wollte er nicht, dass man ihm über die Schulter guckt oder die Lounge-Passagiere vor unangenehmen Eindrücken im Fall eines PU bewahren? Dank des sonnigen Wetters sah man aber durch die Scheibe trotzdem noch einiges. Besonders interessant war, dass wir von FFLF bis FLIS nicht nur auf dem Gegengleis fuhren, sondern uns auf dem „eigentlich“ richtigen Gleis sogar Züge entgegen kamen. Grund dafür war laut → DSO, dass es kurz vorher eine Störung in der LZB gegeben hatte und diese nun getestet werden musste. KKDT erreichten wir dann ebenfalls pünktlich, leider auf Gleis 12, das nur über eine Treppe erreichbar ist.
Mein Anschluss-RE 5 nach Bonn war wegen Personen im Gleis leider mit +40 angekündigt. Zum Glück fuhr aber nur wenige Minuten später die RB 48, so dass ich nun auch mal in den Genuss der NX-Talente kam. Zum Glück konnte ich mir in KKDZ noch einen Sitzplatz sichern, denn ab KK knubbelten sich sämtliche Fahrgäste des verspäteten RE im Zug. Den Fahrplan konnte der aber halbwegs einhalten, so dass ich nur 10 min später als geplant in Bonn eintraf.
Dort fuhr ich in den nächsten Tagen nicht nur sehr viel mit dem ÖPNV herum, sondern machte auch einiges an Fotos davon. Interessant fand ich bei den neueren Bussen die farbige Matrixanzeige, die ich bis dahin nur aus Brüssel kannte.
Zurück ging es dann am Sonntagvormittag mit der Stadtbahnlinie 16 nach Köln, mit der ich ich sowieso schon lange mal fahren wollte. Da ich aber von Bonn West zum Kölner Neumarkt wollte, war das aber auch die schnellste Möglichkeit. In der Domstadt war ich noch mit einer Freundin zum Essen verabredet, bevor wir dann über die Hohenzollernbrücke nach KKDT spazierten. Auf den letzten Metern mahnte ich etwas zur Eile, was sich als unnötig herausstellte: Nicht nur war die Abfahrtszeit des Zuges wegen Bauarbeiten ohnehin von 15.44 Uhr auf 15.50 Uhr verschoben worden, er hatte auch noch 30 Minuten Verspätung wegen einer technischen Störung. Ankommen tat er dann ausgerechnet in dem Moment, als schon der Gegenzug auf Gleis 11 stand – also war wieder Treppensteigen nach Gleis 12 angesagt. Die technische Störung betraf den zweiten Zugteil, der deswegen nicht mitfahren konnte – entsprechend voll war der verbliebene Zugteil sowie der Unmut bei den Passagieren darüber. Seinen Unmut tat auch der Magen einer Reisenden in der Reihe vor mir kund – nach deren Aussage kam das vom Schaukeln des Zuges, bei dem ich in letzter Zeit auch das Gefühl habe, dass es zugenommen hat. Weiteres Ungemach brachten die Kopfhörer des jungen Mannes neben mir, die die Musik fast ungefiltert wiedergaben. In FF wurde er aber ohnehin von seinem Platz verscheucht, weil die neue Sitzplatzinhaberin im Gegensatz zu ihm den Comfortstatus hatte (und ein schlechtes Gewissen, aber begreiflicherweise wollte sie nicht bis München stehen). Da wir nicht über FFLF, sondern baubedingt über den Regiobahnhof gefahren waren, hatten wir inzwischen +45. Den RE überholten wir in FH über Gleis 104, so dass die Verspätung bis NAH zumindest nicht mehr wurde. Da ich aber nicht nach Hause laufen wollte, sondern auf den nächsten Bus wartete, kam ich letztendlich doch eine Stunde später zu Hause an als geplant.

NRW-Tarif und RB Frankfurt–Aschaffenburg werden brauchbarer

Unter den vielen Änderungen zum Fahrplanwechsel am 13. Dezember ist eine, die mir besonders gut gefällt: Der NRW-Tarif wird endlich ein echter Relationstarif. Bisher handelte es sich technisch gesehen um den DB-Nahverkehrstarif, bei dem noch ein Vor- und Nachlauf mit dem ÖPNV vom und zum Bahnhof inbegriffen ist – in Gemeinden mit Bahnanschluss innerhalb dieser Gemeinde, in Gemeinden ohne Bahnanschluss über einen festgelegten Weg zum nächsten Bahnhof. Diese Regelung deckte nicht immer den verkehrsüblichen Weg ab: Von Südlohn nach Marl beispielsweise wäre es viel kürzer, ab Dorsten mit dem Bus zu fahren. Da Marl jedoch einen Bahnhof hat, darf der ÖPNV erst auf Marler Stadtgebiet benutzt und muss somit mit dem Zug über Gladbeck West gefahren werden.
Ab 13. Dezember funktioniert der NRW-Tarif jetzt genau wie der DB-Tarif: Zwischen Start und Ziel dürfen auf dem verkehrsüblichen Weg alle Verkehrsmittel benutzt werden. Es kann auch mehrere verkehrsübliche Wege geben, die dann einen Geltungsbereich aufspannen, in dem ebenfalls freie Fahrt herrscht. Ein großer Sprung nach vorne, auch wenn ich persönlich konkrete Anwendungen dafür schon selten hatte, als ich noch in NRW wohnte. Nach wie vor gibt es die Relationstickets nicht im ÖPNV zu kaufen, wohl aber als Online- und Handyticket.

Für mich hier in der Region ist eine weitere wichtige Änderung zum Fahrplanwechsel die Harmonisierung der RB-Fahrpläne zwischen Frankfurt und Aschaffenburg. Diese fahren künftig an allen Tagen stündlich, wegen der ICE-Züge nach Wien jedoch mit zweistündlich alternierenden Fahrplanlagen. Die häufig wechselnden Fahrplanlagen entfallen damit ebenso wie die teilweise langen Standzeiten in Hanau. Ärgerlich ist, dass künftig alle RB in FFS enden. Da es in FFS keine sinnvollen Anschlüsse gibt, gibt es damit keine zweite Regionalzugverbindung zwischen FF und NAH. Immerhin verbessert sich der Anschluss von/nach Fulda in Hanau, der bisher am Wochenende nur alle zwei Stunden kurz ist und dann auch wieder so kurz, dass die kleinste Verspätung dazu führt, dass man nur noch die Rücklichter des Zuges sieht. Ebenfalls unverändert bleibt, dass der RE FF–NWH alle zwei Stunden nordmainisch geführt wird und damit 4-8 min länger braucht. Neu ist außerdem ein RE sonntags um 21.08 Uhr ab FF nach NAH. Warum dieser eingerichtet wurde, erschließt sich mir nicht, aber er kann mir sicher mal nützlich sein ;). Außerdem fährt der letzte Zug ab FF nach NAH künftig eine ganze Stunde später um 00.30 Uhr. Ob ich den mal nutzen werde, steht zwar in den Sternen, aber es ist sicher auch hier gut, diese Möglichkeit zu kennen.

Im Dezember 2018 wird dann ein lange gehegter Wunsch von mir Realität: Mit der Übernahme der Linie Aschaffenburg–Wiesbaden durch die HLB wird es dann auch abends und am Wochenende einen Stundentakt geben. Der teure Umweg über Frankfurt und die zeit- und nervenraubende Fahrt mit dem Nachtbus werden dann hoffentlich der Vergangenheit angehören.