Steigen Sie dort um – ach ja, Ihr Anschluss hält nicht

Letzten Freitag war ich mal wieder beim Mensa-Stammtisch in Darmstadt, diesmal in Kranichstein. Für den Rückweg hatte mir die RMV-Auskunft folgende Verbindung ausgespuckt (Screenshot nachträglich erstellt):

RMV-Auskunft für den 21.07.17

Gesagt, getan, ich machte mich mit der Straßenbahn auf den Weg zum Willy-Brandt-Platz, wo der Bus nach NAH ja bald kommen sollte. Man ahnt es schon, er tat es natürlich nicht. Ein Anruf bei der RMV-Hotline erbrachte auch keinerlei Aufklärung über den Verbleib des Busses, obwohl der Mitarbeiter dort sogar bei der Leitstelle des Busbetreibers BVH anrief. Erst danach erspähte ich das Kleingedruckte in der Auskunft und an der Haltestelle: Die Umleitung mit „Änderungen bei Haltestellen“ bedeutete, dass der Bus an diesem Tag den Willy-Brandt-Platz gar nicht anfuhr. Im Gegensatz zu den ebenfalls erwähnten Änderungen bei der Straßenbahn war dies jedoch nicht in der Auskunft eingearbeitet, was man nach dem Klick auf die Anmerkung auch ausdrücklich vermeldete.
Da ich nicht erst mit dem nächsten Nachtbus um 02:00 Uhr zu Hause sein wollte, fuhr ich über Frankfurt, wofür ich einen neuen Fahrschein kaufte. Diesen habe ich zur Erstattung beim RMV eingereicht und bin gespannt auf die Antwort.

Der ganz normale Bausinn

Am Sonntag ging es mal wieder dienstlich nach Budapest. Nachdem ich in letzter Zeit so viel geflogen war, sollte es diesmal wieder der Nachtzug sein. Dabei ließ ich mich auch nicht davon abschrecken, dass dieser – wohl jeweils wegen Bauarbeiten – drei Stunden früher in München abfuhr und eine Stunde später in Budapest ankam. Da das Firmenreisebüro Probleme mit der Buchung hatte, kaufte ich den Fahrschein noch am Freitag vorher im Reisezentrum und bekam glücklicherweise noch Plätze im Single.
So konnte es am Sonntagnachmittag losgehen: Die Reservierung im ICE nach München erwies sich als nützlich, wenn auch schon ab NWH wieder Plätze frei gewesen wären. Den Baustellenzuschlag zwischen NWH und NN brauchten wir an diesem Tag nicht, so dass wir die ca. 15 Minuten im Gleisvorfeld und am Bahnsteig abbummelten. MH erreichten wir ohne Komplikationen. Die fast ganze Stunde bis zur Abfahrt des EN wollte ich in der Lounge verbringen, die aber schon um 20 Uhr schloss. Also noch kurz in die Bahnhofsbuchhandlung und dann das Abteil bezogen. Mittlerweile kenne ich ja alles schon recht gut und brauchte daher die Ausführungen des Zub nur in Kurzform. Die Fahrt selber verlief dann ohne Probleme, außer dass wir uns beim außerplanmäßigen Halt in Rosenheim leichte Verspätung zuzogen. Ab da schlief ich mehr oder weniger, bis ich dann beim Halt in Tatabánya aufwachte und feststellte, dass wir wieder (oder immer noch) leichte Verspätung hatten. So erreichte ich das Büro in Budapest zwar, als meine mit dem ersten Flug angereisten Kollegen schon da waren, aber trotzdem noch vor dem Beginn der Besprechung. Dass ich stolze 18 Stunden für die Fahrt gebraucht hatte, wurde mir erst jetzt so richtig bewusst.

Die Rückfahrt am Dienstagabend begann mit einem heftigen Gewitterschauer, in dessen Folge die Obusse, die mich direkt vom Büro zur Metro und dann weiter zum Bahnhof hätten bringen können, anscheinend ihren Betrieb eingestellt hatten. Also lief ich zur nächsten Haltestelle der Dieselbusse, die mich dann zum Keleti PU. brachten. Angesichts des nicht aufhörenden Regens verließ ich den so gut wie gar nicht mehr und nutzte die Zeit, um ein paar Fotos zu machen. Unsere östlichen Nachbarn sind ja noch durch ein relativ dichtes Nachtzugnetz verbunden, und so konnte ich Fotos von rumänischen,

2.-Klasse-Wagen der CFR

1.-Klasse-Wagen der CFR

Schlafwagen der CFR

tschechischen

Schlafwagen der ČD

Schlafwagen der ČD

und polnischen Wagen machen.

Liegewagen der PKP

Schlafwagen der PKP

Aber natürlich gab es auch ein paar MÁV-Baureihen, die ich zum ersten Mal oder in besserer Qualität auf den Chip bannte:

Ellok der MÁV

Steuerwagen der MÁV

Flirt der MÁV

Flirt der MÁV

Die Anzeigetafel unterstrich die Vielzahl der Zugziele:

Anzeigetafel in Budapest-Keleti

Das Abendessen nahm ich gegenüber dem Bahnhof beim KFC ein (die Konkurrenz, zu der ich eigentlich wollte, hatte wegen Umbau geschlossen). Danach bezog ich wiederum mein Abteil, wo ich natürlich erst mal nicht schlafen konnte. In einigen Exemplaren der ungarischen Schlafwagen kann man übrigens nicht den „Aufwärter“, sondern sogar den „Intendanten“ rufen:

Rufknopf in MÁV-Schlafabteil

In Győr lichtete ich noch einen „guten alten“ Fallblattanzeiger ab, der gleichzeitig festhielt, dass wir schon +10 hatten.

Anzeigetafel in Győr

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, waren daraus trotz des langen Rangieraufenthaltes in Salzburg etwa +30 geworden, so dass ich um meinen Anschluss in MH bangte. Letztendlich kamen wir aber noch rechtzeitig dort an. Wenn nicht, wäre es auch nicht schlimm gewesen, wie sich bald herausstellte: Der hintere Zugteil meines ICE hatte eine Türstörung und musste zurückbleiben, wobei wir uns wiederum +30 einfuhren. Gut, dass ich, als hätte ich es geahnt, meinen reservierten Platz im vorderen Zugteil eingenommen hatte … Schlafen konnte ich diesmal nicht mehr, aber dank des WLANs schon die ersten E-Mails bearbeiten. NAH erreichten wir mit +20, obwohl der Bauzuschlag größtenteils benötigt wurde, und ein Ersatz für den zweiten Zugteil sollte in FF angehängt werden, was angesichts des bevorstehenden langen Wochenendes wohl auch sinnvoll war. Mein Sitznachbar wollte nach FD und stieg ebenfalls in NAH um, auch wenn er nun fast eine Stunde dort warten musste. Aber gegenüber der vom Zub empfohlenen Route über FF kostete ihn das nur zwei Minuten. Ich dagegen erreichte mit auch etwa +20 mein Büro.

Inter-Kontinental

Mehr oder weniger mitten zwischen Europa und Nordamerika war ich letzte Woche, nämlich auf den zu Portugal gehörenden Azoren. Zwar gibt es dort keine Eisenbahn, aber da ich von Düsseldorf aus geflogen bin, stand am Anfang und am Ende der Reise eine Bahnfahrt.
Aufgrund der frühen Abflugzeit übernachtete ich vor der Reise bei einer Freundin in Köln. Dorthin fuhr ich mit dem ICE ab NAH, der fast pünktlich in KKDT ankam. Nun konnte ich endlich mal beobachten, was mit dem hinteren Zugteil passiert, der planmäßig dort endet (und in den noch mehrere Spätankömmlinge versuchten einzusteigen): Er fährt nach wenigen Minuten in die andere Richtung und dann vermutlich über die Südbrücke ins Kölner Werk. Ich dagegen machte mich mit der U-Bahn auf den Weg zu meiner Gastgeberin.
Diese musste am nächsten Morgen so früh aufstehen wie ich, so dass ich kein schlechtes Gewissen haben musste. Ich machte mich wieder auf den Weg zum Deutzer Bahnhof, wo es mit der Fahrkarte von gestern, die ja bis 10 Uhr galt, und dem RE 5 nach KDFF ging. Trotz der Bauarbeiten dort war dessen Fahrplan unverändert, und tatsächlich trafen wir trotz der Fahrt über die S-Bahn-Gleise ab KD auch nur wenige Minuten verspätet ein, so dass ich meinen Flug noch bequem erreichte.
Auf „den Azoren“ hielt ich mich genauer gesagt nur auf der Hauptinsel São Miguel auf, die von allen Inseln das dichteste Busnetz hat. Da das aber auch für touristische Zwecke nicht immer ausreicht, fuhr ich drei Tage mit einem Mietwagen herum und testete erst am letzten Tag den Bus. Die ganze Zeit über kamen mir aber Fahrzeuge der drei Busunternehmen der Insel vor die Linse, Auto Viação Micaelense für den Westen,

Bus von AVM

CRP für den Nordosten

Bus von CRP

und Varela für den Süden.

Bus von Varela

Letzteres war denn auch das einzige Unternehmen, bei dem ich mitfuhr, nämlich auf der unter der Woche tagsüber etwa im Stundentakt und damit für azoreanische Verhältnisse recht dicht befahrenen Strecke von der jetzigen Hauptstadt Ponta Delgada (was übrigens so viel wie „dünne Spitze“ bedeutet) in die frühere, Vila Franca del Campo („freie Stadt des Feldes“). Das klappte auch tatsächlich recht unproblematisch: Die Busse waren fast pünktlich, die Fahrt kostete etwas über 3 Euro pro Strecke, nur der Fahrstil der Fahrer war teilweise etwas forsch.
Nach fünf Tagen ging es dann wieder zurück nach DUS – leider schon am frühen Morgen, da der Flug einige Wochen vorher gegenüber der ursprünglichen mittäglichen Abflugzeit vorverlegt worden war. Zum Glück war noch ein passender Sparpreis zu haben, so dass ich auch früher zu Hause sein konnte. Vor der fast pünktlichen Landung sah ich noch, wie sich nahe Kettwig Stausee eine S 6 den Weg bahnte

Luftaufnahme einer S 6 bei Kettwig Stausee

und nach nicht allzu langem Warten auf den Koffer machte ich mich also auf den Weg nach KDF, wo gerade die verspätete S 11 bereitgestellt wurde. Die zog sich bis KD noch mehr Verspätung zu, wobei der rührige Tf an jedem haltzeigenden Signal per Durchsage um Verständnis und Geduld bat. In KD hatte ich etwas Puffer, den ich außer zum Essen auch für ein Foto eines NF6 nutzte:

NF6 der Rheinbahn

Mein ICE für die Weiterfahrt fuhr wegen der Bauarbeiten von Gleis 5 ab, wofür ich extra einen Verspätungsalarm über den Navigator bekam. Auf dem Zugzielanzeiger stand der Zug auch bereits, nicht jedoch auf dem Gleis, denn da befand sich noch der Abellio-RE nach Emmerich:

Flirt 3 von Abellio

Ich hoffe, dass niemand in den falschen Zug gestiegen ist. Mein ICE kam dann mit +5, die sich mit der Abfahrt zu +10 auswuchsen. Dabei blieb es dann aber auch, so dass ich für die Heimfahrt statt des Busses um 19.30 Uhr die Miltenberger RB um 19.39 Uhr nahm und die Reise tatsächlich drei Stunden früher als geplant beenden konnte.

Mist gebaut

Relativ spontan war ich heute mal wieder auf süddeutschen Schienen unterwegs. Ziel war Esslingen, wo ich mich mit einem Kumpel treffen und mir unter anderem die Obusse angucken wollte. Auf der Hinfahrt fuhr der IC in FD ein paar Minuten zu spät ab, weil er noch die Ankunft der RB in Gegenrichtung abwarten musste: Die Strecke war wegen Bauarbeiten bis Darmstadt-Eberstadt eingleisig. Obwohl der Zug direkt bis Esslingen gefahren wäre, stieg ich in Heidelberg aus, weil ich die Strecke durch das Neckartal fahren wollte. Die ist auch tatsächlich sehr sehenswert, und der 3-Minuten-Anschluss in Heilbronn klappte trotz leichter Verspätung. Unterwegs sah ich auch den Grund, warum der IC an diesem Tag überhaupt über Esslingen fuhr: In Stuttgart-Feuerbach waren zwei der vier Gleise gesperrt, ebenfalls wegen Bauarbeiten. In TS erwiesen sich die 13 Minuten offizielle Umsteigezeit vom provisorischen Hbf zum S-Bahnhof als sehr großzügig, so dass ich trotz Ankunftsverspätung noch eine frühere S-Bahn erreichte als in der Auskunft angegeben.
In Esslingen angekommen, drehten wir erst mal eine Runde auf einer Obuslinie, auf der der Bus sogar eine Weile ohne Fahrdraht nur aus einem Akku gespeist fährt und machten anschließend eine ganz ÖPNV-freie Stadtbesichtigung. Die Rückfahrt trat ich dann mit dem EC aus Klagenfurt an, der wegen der Bauarbeiten TS gar nicht an-, sondern auf der sogenannten Schusterbahn umfuhr, einer Strecke, die fast nur dem Güterverkehr dient. Um diese Strecke im Hellen zu fahren, hatte ich sogar noch einen neuen Sparpreis für die Rückfahrt gebucht. Die allerdings lief nicht so ganz nach Plan, weil sich wegen Kindern im Gleis die Abfahrt in Esslingen um 15 min verzögerte. Mein Anschluss in FD war damit Makulatur. Dass wir dort wegen der schon erwähnten Bauarbeiten erst mit +30 ankamen, machte den Kohl dann auch nicht mehr fett, so oder so war der Zug eine Stunde später nach NAH angesagt. Immerhin profitierte ich so vom seit Juni geltenden Stundentakt auch am Wochenende, ohne den es die Fahrt um 20.32 Uhr nicht gegeben hätte. Auch die war wegen Bauarbeiten verspätet, aber nur mit etwa +5, so dass der Anschluss an den RE nach Würzburg in NAH noch erreicht worden wäre, hätte denn jemand umsteigen wollen. Mein Fahrrad wartete ebenfalls treu den Anschluss ab, so dass ich gegen halb zehn wieder zu Hause war.

Weniger umsteigen dank Bauarbeiten

Lutherstadt Wittenberg hieß mein Ziel am Wochenende. Für die Anreise hatte ich erst überlegt, Bonuspunkte zu nutzen, aber nachdem es Hin- und Rückfahrt dann für 66 Euro gab, habe ich dann doch lieber ein paar Punkte produziert. Interessanterweise führte mich der von Auskunft und Zugbindung vorgegebene Weg beide Male nicht über Hanau, sondern über Würzburg. Auf der Hinfahrt fuhr ich mit dem Münchner ICE dorthin und stieg dann in ICE 90 aus Wien um. Beide Züge waren pünktlich und gut gefüllt, es fand sich aber trotzdem beide Male ein Sitzplatz. In Fulda hieß es wieder Umsteigen, diesmal in einen IC aus Frankfurt Flughafen, der unterwegs nur in FFS hielt und daher für mich dort nur unter großem Zeitaufwand erreichbar gewesen wäre. Auch der IC war pünktlich, und ich setzte mich in den ersten Wagen, einen IC-mod-Wagen, in dem noch genug Platz war und der interessanterweise planmäßig in Leipzig ausgesetzt wird, obwohl der Zug freitags bis Dresden weiter fährt. Mir konnte es egal sein, da ich schon in Naumburg ausstieg. Dort angekommen, ereilte mich die einzige größere Verspätung des Wochenendes: Der ICE aus München hatte +15. Interessanterweise wird er – ebenfalls nur freitags – in Naumburg geteilt. Beide Teile fahren nach Berlin, der vordere Teil über Leipzig nach Gesundbrunnen, „mein“ hinterer über Halle, Bitterfeld und eben Wittenberg nach Hbf tief. Unterwegs holte der Zug wieder auf, so dass ich nur noch mit etwa +10 in der Lutherstadt ankam. Vor dem Bahnhof traf ich einen anderen Teilnehmer des Treffens, zu dem ich anreiste, er hatte schon seit Erlangen im Zug gesessen.

Mit einem anderen Teilnehmer trat ich am Sonntag die Rückfahrt mit einem IC an, der vorwiegend aus Ex-Interregio-Wagen gebildet war. Am nächsten Halt Leipzig verließ mein Reisegefährte den Zug schon wieder, um den ICE Richtung Mainz zu nehmen. Da wir aus unbekannten Gründen auf einmal +5 hatten, musste er sich beeilen, um den Anschluss noch zu erreichen. Ich dagegen war in der komfortablen Situation, dass der Zug wegen Bauarbeiten über Würzburg umgeleitet wurde, statt über die Frankenwaldrampe zu fahren. Schneller wäre es zwar für mich gewesen, mit meinem Reisegefährten bis Fulda zu fahren, allerdings eben auch wieder mit drei Umstiegen und einem höheren Sparpreis verbunden. Die Fahrt nutzte ich vor allem, um den Schlafmangel durch das Treffen am Wochenende auszugleichen. Als ich zwischendurch aufwachte, hörte ich ein lautes Klappern, dem ich nachging und feststellte, dass es vom hochgeklappten Trittbrett am Ende des (letzten) Wagens kam, in dem ich saß. Das hinderte mich aber nicht am Weiterschlafen bis kurz vor dem Umstieg in Würzburg, das wir fast pünktlich erreichten. Dort stand am Nachbargleis gerade der von mir am Freitag benutzte ICE 90, diesmal mit +25. Mein Anschlusszug dagegen hatte nur etwa +5, so dass ich ohne Probleme mein Rad besteigen konnte, das ich in der Radstation abgestellt hatte. So sparte ich mir das Warten auf den nächsten Bus, das fast eine halbe Stunde gedauert hätte.

Het viel tegen – en dan een beetje mee

„Tegenvallen“ (weniger gut sein als erwartet) und das Gegenstück „meevallen“ sind zwei niederländische Wörter, die im Deutschen nur sehr umständlich ausgedrückt werden können. Beide Wörter kann ich zur Beschreibung meiner Fahrt vom Wochenende verwenden, die mich mal wieder nach Soesterberg in die Nähe von Utrecht führte. Auf dem Hinweg hatte ich mal wieder den ICE aus Basel gebucht, diesmal sollte ich von NAH bis Düsseldorf fahren und dort mit einer Wartezeit von 65 Minuten umsteigen. Da ich wusste, dass die Lounge in KD wegen eines Wasserschadens geschlossen war (seit Montag ist sie wieder offen), fuhr ich lieber bis Duisburg weiter, wo ich mit etwa +30 ankam. Nun entschied ich mich mangels großem Hunger gegen die Lieblingscurrywurst und für eine kleine Rundfahrt, die mich mit der unterirdischen Straßenbahn nach Meiderich und von dort nach Oberhausen führte. Dort erwartete ich den ICE nach Amsterdam, der mit +15 abfuhr. Kurz vor Utrecht blieb der Zug dann mehrmals stehen, so dass wir letztendlich mit +30 ankamen. Mein Anschlusszug war also weg, aber nun hatte ich eine halbe Stunde Zeit, um den nun großen Hunger mit Pommes spezial zu stillen und meine OV-Chipkaart aufzuladen. Für den Zugabschnitt nach Amersfoort hatte ich allerdings bei der Agentur meines Vertrauens einen Papierfahrschein gekauft, um kein Guthaben von 20 Euro auf der Karte haben zu müssen. Zug- und anschließende Busfahrt verliefen völlig problemlos.

Das erste Stück der Rückfahrt war das einzige, für das sich die Reservierung, die ich nachträglich gekauft hatte, halbwegs lohnte: Der Zug war gut gefüllt, trotzdem hätte sich aber auch der eine oder andere unreservierte Platz gefunden (u.a. neben einer Frau, deren Begleiterin nicht mitkommen konnte). Ich nahm aber trotzdem meinen reservierten Platz ein – neben einer Frauengruppe, die zwar nicht übermäßig laut war, jedoch den Ruhebereich nicht mehr als solchen erkennen ließ. Das trieb meinen Sitznachbarn, der eigentlich unterwegs arbeiten wollte, ins Restaurant und die Frauen (zu Recht) zu der Frage, warum man eine Gruppenreservierung in den Ruhebereich legt. Trotzdem konnte ich ein bisschen schlafen und wachte rechtzeitig für das „Highlight“ der Fahrt wieder auf: die Umleitung über Oberhausen West wegen der Inbetriebnahme des neuen Stellwerks in Duisburg. Auf diese Weise bekam ich auch mal die Ratinger Weststrecke, die sonst nur von Güterzügen befahren wird, im Hellen zu sehen. Düsseldorf Hbf erreichten wir erstaunlicherweise pünktlich und natürlich auf einem anderen Gleis als sonst. Auf dem Bahnhofsvorplatz aß ich nun endlich eine Currywurst, die so ähnlich schmeckte wie die in Duisburg – nur an die scharfe Variante traute ich mich nicht heran. Zurück am Gleis ließ der Anschlusszug auf sich warten und wurde schließlich mit +20 angekündigt, Grund: Verspätete Bereitstellung (wegen der Bauarbeiten begann der Zug an diesem Tag in KD). Aus den +20 wurden letztendlich +30, und ich fing an, um den Anschluss an den nächsten Bus (also eine halbe Stunde später als ursprünglich geplant) zu bangen. Erstaunlicherweise – und hier „viel het dan mee“ – kam der Zug aber gut durch den Knoten Frankfurt und traf dann so in NAH ein, dass ich mit beschleunigtem Gehen den Bus gerade noch so erreichte. Bei 100% Ankunftsverspätung nun auf den letzten sechs Fahrten muss sich die DB aber langsam ein bisschen anstrengen, um ihren Ruf bei mir wieder zu verbessern.

Im Abteil durch Krowenien

Ein Feiertag am Freitag – die ideale Gelegenheit, um mal wieder eine etwas längere Zugfahrt zu machen. Diesmal hatte ich mir Kroatien ausgeguckt, genauer die Gegend um Rijeka, wohin es von München aus eine Nachtzugverbindung gibt. Zurück war dann – nicht nur aus verbindungstechnischen Gründen – ein Zwischenstopp in Ljubljana geplant. Die Buchung lief relativ problemlos abgesehen von der Tatsache, dass es die Fahrscheine für den Nachtzug nicht online gibt. Daher ließ ich mir mal wieder von der → Fahrkartenagentur Lennestadt helfen. Da bei dieser Buchungsmethode die DB meine E-Mail-Adresse nicht erfährt, checkte ich kurz vor der Reise noch mal die Verbindungen und siehe da: Der ICE, mit dem ich von München nach NAH zurück fahren sollte, verkehrte an diesem Tag wegen Bauarbeiten nicht, so dass ich mindestens eine Stunde später ankommen würde.

Los ging es am Donnerstagabend mit dem ICE nach München, der mal wieder 10 Minuten verspätet sein sollte. Diesmal war der Grund eine Störung durch Vandalismus auf der KRM. Den Zug eine Stunde vorher hatte es so schlimm getroffen, dass ich ihn noch abfahren sah, wegen der Zugbindung verzichtete ich mutig aufs Einsteigen. Mein Zug kam dann natürlich mit +20 und holte unterwegs immerhin so viel auf, dass der Anschluss nicht gefährdet war und ich sogar noch kurz am Automaten ein Betthupferl holen konnte. Die Abfahrtszeit war dieselbe wie die nach Budapest, weil die Züge bis Salzburg vereinigt laufen. Diesmal hieß es allerdings vorlaufen bis zur Bahnsteigspitze, wo sich ein Schlaf- und ein Liegewagen nach Rijeka fanden. In letzterem hatte ich eine Liege gebucht – in Sechser-Belegung, was ich zwar prinzipiell nicht so mag, aber es war nun mal das Preiswerteste, und zumindest bei der Abfahrt gab es auch nur einen weiteren Mitreisenden:
Liegewagenabteil der HZ

Der Zug fuhr pünktlich ab, und da ich ziemlich müde war, machte ich mich bald schlaffertig, wozu die Toilette erst vom Schaffner aufgeschlossen werden musste. Natürlich schlief ich im Zug nicht so gut wie zu Hause, unter anderem wachte ich davon auf, dass in Salzburg noch drei Fahrgäste in unser Abteil kamen, womit es dann fast komplett besetzt war.

Endgültig wach wurde ich erst, als ich im Gang einen deutschen Fahrgast sagen hörte: „Wir sind noch in Slowenien und haben eine halbe Stunde Verspätung.“ Kurz darauf kam auch schon der slowenische Grenzpolizist vorbei, dem ich von der Liege aus meinen Personalausweis reichte – Kroatien ist zwar in der EU, aber nicht im Schengenraum. Sein kroatisches Pendant folgte dann nach der Fahrt über die Grenze. Die halbe Stunde Verspätung war noch untertrieben, aber so konnte ich aus dem Zugfenster noch die herrliche Landschaft genießen:
Blick aus dem Zug über die Adria bei Rijeka

Mit +48 (so jedenfalls die Anzeigetafel) trudelten wir schließich in Rijeka ein. Vom Zug, der um ein paar slowenische Wagen reicher geworden war, wurde die Lok abgekuppelt:
Zug München-Rijeka nach der Ankunft

Mein Plan war nun, weiter in den Küstenort Rovinj zu besuchen. Die nicht allzu häufigen Busverbindungen dorthin hatte ich mir vorher ausgedruckt (gute Hilfe: → Buscroatia). Und der Bus, den ich mir ausgeguckt hatte, sollte eigentlich gerade weg sein. Zum Glück war der Busbahnhof nicht weit entfernt, und zu meiner Überraschung hatte der Bus ebenfalls Verspätung und war gerade im Begriff, abzufahren. Ich stieg ein und sofort ging es los. Der Bus nahm die Schnellstraße, die unter anderem durch einen 5 km langen Tunnel führte. Unterwegs kam der Busbegleiter vorbei und kassierte den Fahrpreis von 130 Kuna (ca. 17 Euro). Ohne weitere Schwierigkeiten erreichten wir Rovinj, das wirklich wunderschön ist, vor allem bei dem an dem Tag herrschenden Wetter:
Blick auf die Altstadt von Rovinj

Von Rovinj ging es dann weiter nach Pula, wohin das Busangebot deutlich dichter ist. Nachdem ich mich auch dort eine Weile umgesehen hatte, fuhr ich wieder zurück nach Rijeka, diesmal mit einem Bus eines Unternehmens aus dem nordkroatischen Varaždin, wohin der Bus auch weiter fuhr. Abends schaute ich mir dann noch ein wenig Rijeka an, aß herrliche und preiswerte Ćevapčići und eine Riesenportion Eis für umgerechnet 2 Euro.

Am nächsten Tag sollte es dann weiter nach Ljubljana gehen. Das Zugangebot in Rijeka ist nicht nur in Richtung Slowenien sehr dünn: auch in Richtung Zagreb führt die Strecke eingleisig über einen Bahnübergang einer Hauptstraße. Den Bahnhof konnte ich vom Hostel zu Fuß erreichen, und mein Zug aus kroatischer Lok und slowenischen Wagen stand schon auf einem Stumpfgleis bereit:
Zug Rijeka-Ljubljana vor der Abfahrt

Der Zug war vollgepackt mit Touristen, ich fand letztendlich einen Platz in einem Abteil mit einer Familie mit zwei Kindern und einer Mutter mit Kleinkind, die praktischerweise alle Deutsch sprachen. Die Abfahrt des Zuges verzögerte sich um 20 Minuten, ohne dass es darüber irgendeine Ansage (in welcher Sprache auch immer) gab. Als es letztendlich los ging, verlief die Reise aber ohne weitere Komplikationen. Am Grenzbahnhof Šapjane wurde die Lok gewechselt, da Slowenien ein anderes Stromsystem hat als Kroatien (bis 2012 war allerdings die ganze Strecke bis Rijeka mit Gleichstrom elektrifiziert). Auch die Ausreisekontrolle fand hier statt, während die slowenische Einreisekontrolle dann am slowenischen Grenzbahnhof Illirska Bistrica folgte. Die weitere Fahrt bis Ljubljana, das wir immer noch mit +20 erreichten, verbrachte ich vorwiegend schlafend. In der slowenischen Hauptstadt angekommen, machte ich mich zu Fuß auf den Weg zum Hostel, da der Zug zum nahegelegenen Hp Ljubljana Tivoli nun weg war. Vorher fotografierte ich aber noch einige Nahverkehrstriebwagen, die leider allesamt mit Graffiti „verziert“ waren:
Nahverkehrstriebwagen in Ljubljana

Am nächsten Morgen sollte es dann um 9.22 Uhr zurück in die Heimat gehen. Für die Fahrt zum Bahnhof hatte ich mich diesmal spontan für den Bus entschieden, dessen Fahrer mir mitteilte, dass er kein Bargeld akzeptiere, mich aber trotzdem mitnahm. So erreichte ich auch den Zug noch, der pünktlich aus Zagreb eintraf. Da der Andrang auf die nach Deutschland weiterlaufenden ÖBB-Kurswagen groß war und ich nicht reserviert hatte, enterte ich einen slowenischen Wagen, der bis Villach lief, wiederum mit einer großen und einer kleinen Familie als Abteilgenossen. Nach dem Genuss des schönen Savetals und des Alpenpanoramas:
Blick auf die Alpen

schlief ich kurz vor Villach noch ein, bis dann der ÖBB-Schaffner uns zum Aussteigen aufforderte.
Anschließend fand ein spannendes Rangiermanöver statt: Unser Zug fuhr samt Lok, aber ohne die kroatischen und slowenischen Wagen auf das Nachbargleis am selben Bahnsteig, wo schon der Zug aus Klagenfurt bereit stand. Beide Züge machten sich dann als ein Zug auf den Weg nach Frankfurt. Auch der Klagenfurter Teil war relativ voll, ich fand aber noch ein Platz wiederum in einem Abteil.

Die weitere Fahrt verlief völlig ruhig, wieder mit schönen Alpenpanoramen und ein bisschen Schlaf. Ab Prien war mein Platz reserviert, ich lief durch den ganzen Zug, der aber nach vorne hin immer voller wurde, und landete letztendlich doch im Nachbarabteil. Wegen der Bauarbeiten hinter München hatte ich überlegt, sitzen zu bleiben und die Geislinger Steige mal wieder zu fahren. Angesichts der längeren Fahrzeit dieser Variante stieg ich dann aber doch in der bayerischen Hauptstadt aus und in einen ICE-T in Doppeltraktion um, dessen vorderer Teil ab Nürnberg nach Berlin und der hintere nach Dortmund fuhr, natürlich ohne Halt in Aschaffenburg. Ich vermutete erst, dass die NBS ab Ingolstadt gesperrt wäre – erst nachdem ich die Ausläufer von Augsburg sah, stellte ich fest, dass die Sperrung vielmehr zwischen München und Ingolstadt lag. Die Strecke Augsburg–Treuchtlingen kenne ich ja, erst dahinter begann für mich Neuland, das aber auch nicht sonderlich spannend war. Nürnberg erreichten wir trotz Baustellenfahrplan mit +20, und der ICE nach NAH stand schon auf dem Nachbargleis bereit, da er heute wegen der Bauarbeiten hier begann. Wegen fehlender Reservierungsanzeigen meinte ein anderer Fahrgast, die Bahn habe mal wieder „alles verbockt“, was ich aufgrund der dann komplett störungsfreien Fahrt nach NAH sehr übertrieben fand. Dort angekommen, aß ich erst mal bei meinem geliebten Thai-Imbiss und fuhr dann mit dem Bus nach Hause. Da ich die Wahl zwischen zwei Bussen hatte, entschied ich mich spontan um, als ich sah, dass im ersten mein „Lieblingsfahrer“ saß. Nicht, dass ich ernsthaft noch weiteren Ärger mit ihm befürchtete, aber manchmal kann ich eben auch nachtragend sein. Abgesehen davon ging aber ein sehr schöner (Ultra-)Kurztrip zu Ende.

Und so sah meine Fahrkarte für die Rückfahrt hinterher aus. Eine Wegangabe mit drei Befördererwechseln hatte ich, glaube ich, auch noch nicht:
Blick auf die Alpen

Auf dem schnellsten Weg

Die schnellste Verbindung von Aschaffenburg nach Hamburg habe ich am Freitag Nachmittag benutzt: Normalerweise ist hier der schnellste Weg der Umweg über Würzburg, da die ICE Frankfurt–Hamburg in Hanau nicht halten. ICE 572 ist der einzige, der es tut und dabei sogar direkten Anschluss vom RE aus NAH hat, was eine gesamte Reisezeit von genau 3:59 Stunden bedeutet. Am Freitag waren es etwa 5 Minuten mehr, da der 572er über die gesamte Strecke diese Verspätung hatte. Weitere Komplikationen gab es aber nicht. Reserviert hatte ich gleich zwei Plätze, weil ich das System, das bei der Buchung die Fahrtrichtung anzeigt, nicht so ganz verstanden hatte. Einer der Plätze blieb allerdings die ganze Fahrt über leer, so dass die Reservierung wohl nicht unbedigt nötig gewesen wäre.
Auch die Rückfahrt lief ohne solche. Die Verbindung über Hanau gibt es in dieser Richtung interessanterweise nicht, so dass ich über Würzburg fahren musste. Der von mir erwartete ICE 2 fährt den ICE 885 nur samstags, an den anderen Tagen ist ein 1-er unterwegs. Das war angesichts des doch relativ großen Andrangs auch ganz sinnvoll. Einen Platz fand ich allerdings doch recht bald im bahn.comfort-Bereich. Als Besonderheit der gestrigen Fahrt kann gelten, dass zwischen Kassel und Fulda wegen des Austauschs einer Weiche zeitweise über das Gegengleis gefahren wurde. Dafür gab es einen Fahrzeitzuschlag von 10 Minuten, den wir allerdings nicht voll ausschöpften. In Würzburg warteten interessanterweise die Regionalzüge auf uns, obwohl die verspätete Ankunft ja planmäßig war. Mein Anschlusszug musste das nicht tun, kam statt als ICE 3 allerdings wenige Minuten verspätet als IC-Ersatzzug daher. In einem deklassierten Erste-Klasse-Wagen döste ich das letzte Stück bis NAH, vor mich hin. Angesichts von Müdigkeit und Regen fuhr ich mit dem Taxi nach Hause. Einen Bus hätte es wegen des Stadtfests ausnahmsweise auch noch gegeben, allerdings erst nach 20 Minuten.
Erwähnenswert ist noch, dass ich für die Fahrt dank Bonuspunkten nichts bezahlt habe. Erstaunlicherweise gab es das Kontingent für die Freifahrt noch einen guten Monat vorher für eine Verbindung, bei der schon die Sparpreise über 100 Euro gekostet hätten. Insofern bin ich günstig weggekommen, zumal der August bei mir ein sehr „bahnreicher“ Monat wird.

… und es wird noch heißer

Zum zweiten Mal in diesem Jahr machte ich mich am Freitag auf den Weg nach Lübeck. Für die Hinfahrt hatte ich die gleiche Verbindung gebucht wie im Februar, diesmal allerdings in der zweiten Klasse und kostenpflichtig – wegen der Ferienzeit und späten Buchung kosteten Hin- und Rückfahrt stolze 133,50 Euro.
Am Freitag war ich zum Glück nicht nur schon 20 Minuten vor Zugabfahrt am Bahnhof, sondern schaute auch rechtzeitig auf die Anzeigetafel, um festzustellen, dass der ICE Richtung Würzburg mit +50 angekündigt war, was meinen Anschluss dort zerhauen hätte. Am Automaten suchte ich mir eine Alternativverbindung mit ICE-Sprinter über FF heraus, der Mitarbeiter an der Information hatte aber die bessere Idee, einfach den RE zu nehmen. Dieser fuhr ein paar Minuten vor der planmäßigen Abfahrt des ICE und war etwa 20 Minuten nach ihm in Würzburg, so dass planmäßig 6 Minuten zum Umsteigen blieben. Mit einer Aufhebung der Zugbindung bewaffnet, stieg ich also in den leicht verspäteten RE. Die Fahrt verlief ohne besondere Vorkommnisse, nur die Verspätung blieb erhalten, da dieser RE zugunsten eines Halts in Wernfeld keine Standzeit in Gemünden hatte. Wir erreichten NWH also in dem Augenblick, in dem der ICE abfahren sollte. Zum Glück wartete er, so dass meine Transportkette nach Lübeck gerettet war. Im Zug angekommen, freute ich mich, dass ein Wagen komplett leer war. Eine Zub-in machte mich aber darauf aufmerksam, dass die Klimaanlage ausgefallen war und daher ab „Sommerstufe 1“ niemand dort sitzen durfte. Also suchte ich weiter und fand schließlich einen Platz am Gang.
Angenehm temperiert ging also die Reise weiter. In Fulda kamen wir zwar pünktlich an, zogen uns aber wiederum ein paar Minuten Verspätung durch Warten auf einen Anschlusszug und eine Überholung ein. Das veranlasste einen Fahrgast dazu, bereits in der Minute der planmäßigen Abfahrt den Zub leicht gereizt nach seinen Anschlüssen zu fragen. Letzterer konnte ihn aber mit dem Versprechen beruhigen, dass er diese noch erreichen würde.
Dieses Versprechen konnte der Zug halten, denn er fuhr die leichte Verspätung wieder heraus und erreichte alle Umsteigebahnhöfe pünktlich. Auch in AH musste ich daher, anders als beim letzten Mal, nicht um meinen Anschluss fürchten, sondern konnte sogar noch in die Lounge gehen, die allerdings gerade dabei war zu schließen. Die Weiterfahrt nach AL verlief ebenfalls ohne Probleme.

Der Samstag brachte dann einen Ausflug nach Hamburg mit dem nur am Wochenende verkehrenden „Holsteinische-Schweiz-Express“ Puttgarden/Kiel–Hamburg. Einer der beiden Zugteile übertrug seine Verspätung auf den Gesamtzug, und ein paar weitere Minuten zogen wir uns durch den Umweg über die Hamburger Güterumgehungsbahn wegen Bauarbeiten zu. Ankunft in AH also mit +10, was uns nicht weiter störte, da wir nur in die U3 umsteigen mussten, um uns den „König der Löwen“ und anschließend die „Cruise Days“ anzuschauen. Auf der Rückfahrt entpuppte sich der Bf Landungsbrücken als völlig überfüllt, weshalb wir mit dem Schnellbus zum Hbf fuhren und dort noch den RE um 23.23 Uhr erreichten, der unterwegs wiederum durch die Bauarbeiten etwa 10 min verlor. Für diejenigen, die umsteigen mussten, warteten allerdings die Anschlusszüge, und wir machten uns wie immer zu Fuß auf den Weg zur Wohnung meiner Schwester.

Die Rückfahrt am Sonntag führte logischerweise wieder über Hamburg. Die Temperaturanzeige, die bei meinem letzten Besuch noch deutlich im Minus war, stand jetzt in der prallen Sonne und zeigte daher stolze 46 Grad an – wohl etwa 10 bis 15 zu viel, aber immerhin. Zum Glück war der RE gut klimatisiert, und auch in der Lounge war der Aufenthalt dank offenem Fenster und kühlem Getränk sehr angenehm. Für die Weiterfahrt hatte ich mich aus Kostengründen für den IC Westerland–Frankfurt entschieden, der fast pünktlich abfuhr – im Gegensatz zu dem nach Stuttgart auf dem Nachbargleis, der schon seit 40 Minuten überfällig war. Einen Sitzplatz fand ich nach kurzem Suchen auch, und so war die Reise recht angenehm. Dass an den Unterwegsbahnhöfen immer wieder Züge mit großer Verspätung oder unklimatisierten Wagen angekündigt wurden, fiel mir allerdings dann doch auf. Unser Zug erreichte FF zwar auch mit einem gesperrten Wagen, aber 2 min vor Plan.
Was jetzt passierte, fällt wieder unter die Kategorie „Glück im Unglück“: Mein Anschluss-IC war mit +45 angekündigt (die einzige Linie, bei der ich eine Verspätung wirklich immer einkalkuliere). Aber auch der vorhergehende ICE, der eigentlich schon seit 5 min weg gewesen sein müsste, stand noch am Bahnsteig. Die Zugbindung konnte ich also ganz offiziell ignorieren und fand sogar noch einen Sitzplatz. Fazit: Ein sehr schönes Wochenende gehabt, NAH mit -15 gegenüber dem ursprünglichen Plan erreicht und noch beim Thai-Imbiss von Hitze und Schärfe den Schweiß auf die Stirn treiben lassen.

Das Leben ist eine Baustelle

Seit Januar 2006 wohne ich jetzt in Aschaffenburg, und genau so lange nutze ich regelmäßig (etwa einmal im Monat) den „Nightliner“ Darmstadt–Aschaffenburg. Mir wäre es zwar lieber, wenn es auch abends noch einen Zug gäbe, aber darum soll es hier nicht gehen. Sondern darum: Ich bin mit diesem Bus noch nie gefahren, ohne dass es irgendwo auf der Strecke eine Baustelle gegeben hätte. Am Anfang waren es Großbaustellen in Dieburg und Stockstadt, aber auch nach deren Ende gab es in fast jedem Ort auf der Strecke (außer Babenhausen und Sickenhofen) schon irgendeine Umleitung. Ein einziges Mal habe ich es erlebt, dass es „nur“ eine Fahrbahnverschwenkung auf der vierspurigen B 26 gab. Gestern war dann aber die Welt mit drei Umleitungen (Dieburg, Hergershausen, Stockstadt) wieder in Ordnung 😉 . Mal gucken, ob ich irgendwann von einer baustellenfreien Linie 5507 berichten kann …

Nachtrag: Am 11. September 2007 war es dann endlich soweit: keine einzige Baustelle zwischen Darmstadt und Aschaffenburg!