J’suis pas NRW

Ganz und gar nicht genervt war ich von meinen letzten Zugfahrten nach und in NRW: Am 23. Dezember machte ich mich wie jedes Jahr auf den Weg zu meinen Eltern nach Marl. Da der Sparpreis für den gewünschten Zug schon relativ teuer gewesen wäre, setzte ich dafür einen Teil meiner Bonuspunkte ein. Angesichts des Datums reservierte ich einen Platz in der Lounge, was der einzige kostenpflichtige Teil der Buchung war. Aufgrund des adventlichen Staus auf Aschaffenburgs Straßen erreichte ich den Zug erst relativ kurz vor der Abfahrt, konnte aber noch rechtzeitig meinen reservierten Platz einnehmen und mich entspannen. Die Reservierung entpuppte sich spätestens ab Frankfurt als unnötig, zumindest wenn ich auch mit einem Platz außerhalb der Lounge zufrieden gewesen wäre. Die zwischenzeitlichen +10 waren dank Standzeiten bis EDG wieder abgebaut, wo ich ausstieg und die Currywurst von der Lieblingsbude genoss. Der Anschluss-RE 2 musste dann seinerseits noch auf Anschlüsse warten, aber auch hier glich die Standzeit in Essen die Verspätung wieder aus, so dass mich meine Mutter pünktlich in ERE in Empfang nehmen konnte.

Die nächste Tour innerhalb NRWs stand dann am 27.12. an. Mit Mutter und Schwester machte ich mich auf den Weg nach Recklinghausen, wo wir uns noch das neue Einkaufszentrum am Löhrhof anschauten. Von dort machte ich mich auf den Weg zum Bahnhof, wo ich ein Schöne-Reise-Ticket nach Brackwede erstand. Die Fahrt – mit der RB 42 nach EWAN, weiter mit dem RE 3 nach EHM und weiter mit der RB 69 – verlief problemlos, wobei mir an den Umsteigepunkten noch Fotos der örtlichen Busse gelangen.

Am nächsten Tag machte ich mich auf den Rückweg – mit einem Abstecher über Bochum, wo noch ein Treffen im Bermudadreieck anstand. Am Bahnhof Brackwede wartete ich mit Patentante und Mann, die ich besucht hatte, wegen der Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt im Warteraum, der eigentlich mehr für den dort befindlichen Busbahnhof gedacht ist. Bahnfahrscheine kann man dort interessanterweise überhaupt nicht kaufen, da alle haltenden Züge Automaten an Bord haben. Also kaufte ich den Fahrschein im Zug – hier ergab sich tatsächlich ein Anwendungsfall für das zwei Stunden gültige Schöne-Fahrt-Ticket, das deutlich günstiger war als ein Schöne-Reise-Ticket nach Bochum (merken, welches Ticket welches ist, kann ich mir übrigens immer noch nicht). In EBIL stieg ich dann in den leicht verspätet aus Minden kommenden RE 6 um, der den Bahnhof Brackwede ohne Halt durchfährt. Bis EBO waren wir wieder annähernd pünktlich, den Weg zum Bermudadreieck legte ich mit der Straßenbahn vom entzückenden 70er-Jahre-U-Bahnhof zurück.

Auf der Rückfahrt machte ich mich mit einem anderen Stammtischbesucher zu Fuß auf den Weg zum Bahnhof, die Entfernung hatte ich überschätzt. Mit der S 1 fuhren wir nach Essen, wo mein Begleiter mich in Eiberg verließ. Ich setzte mich am Hbf in den bereitstehenden RE 14 nach Dorsten, der erst seit kurzem um 23.31 Uhr ab Essen fährt. Das kam mir sehr gelegen, hatte ich doch schon lange einen Anschluss an den um 0.07 Uhr fahrenden Bus nach Marl vermisst. Dieser ist allerdings mit 5 Minuten auch relativ knapp, so dass der Bus kurz nach meinem Einstieg abfuhr. Aber so war ich eine halbe Stunde später zu Hause als mit der früheren letzten Verbindung an Nicht-Wochenenden. Und es wäre (über Herne und Recklinghausen) neuerdings sogar noch eine weitere halbe Stunde später gegangen, da der bisher um 0.30 Uhr in Marl Mitte endende SB 25 jetzt bis Dorsten weiter fährt. Davon kann sich Aschaffenburg, wo der brave (busfahrende) Bürger sonntags um 20.30 Uhr ins Bett zu gehen hat, eine Scheibe abschneiden.

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