Lieber e320 als A320

Warum über den Ärmelkanal fliegen, wenn man auch darunter her fahren kann? Das denke ich mir fast jedesmal bei meinen Reisen nach Großbritannien. Auch mein diesjähriger Sommerurlaub fand ohne Fliegen statt. Auch ohne BahnCard-Rabatt (den ich am Automaten oder Schalter im Gegensatz zu online wohl bekommen hätte) hatte ich noch halbwegs günstige London-Spezial-Tickets ergattert. Und so stieg ich dann am 22. August um 9.33 Uhr in Aschaffenburg in den ICE, nur um ihn schon am nächsten Halt Frankfurt wieder zu verlassen. Nach einem kurzen Aufenthalt in der Lounge enterte ich den nächsten ICE. In dem war (wie bereits berichtet) ein Wagen wegen Klimaanlagenausfalls gesperrt, der Füllungsgrad der anderen Wagen hielt sich aber zum Glück in Grenzen. Auch sonst gab es keine Zwischenfälle, so dass wir pünktlich Brüssel-Midi erreichten.
Hier war für die Lounge keine Zeit mehr, da ich noch vergeblich einen Adapter für britische Steckdosen suchte und einige ÖPNV-Bilder machte. Nach dem Checkin (das übrigens mit maschinenlesbarem Pass etwas schneller gegangen wäre) ging es also fast direkt zum Bahnsteig, wo zu meiner Freude einer der neuen e320-Züge bereitstand, eine weitere Variante der Velaro-Plattform, von denen ich ja schon die in Spanien und Russland kennen gelernt habe. Also habe ich auch diesen Zug ausgiebig erkundet und teile die Bilder nun mit euch:

DB-406 und Eurostar 320
Zweimal Velaro: Unten der DB-406 in der Abstellung, oben der e320 bei der Ausfahrt aus Brüssel

2. Klasse im Eurostar 320

2. Klasse im Eurostar 320
Die 2. Klasse. Wie man sieht, war an dem Tag nicht viel los.

2. Klasse im Eurostar 320
Blick den Gang hinunter

Deckengondel im Eurostar 320
Auch hier natürlich die fast schon obligatorischen Deckengondeln (na, wer weiß noch nicht, was Rijsel ist?)

Wasserhahn im Eurostar 320
Selbst das Wasser in den WCs kommt nicht einfach nur aus einem Hahn

1. Klasse im Eurostar 320
Großraum der 1. Klasse

1. Klasse im Eurostar 320
Pseudo-Abteil der 1. Klasse

Geschwindigkeitsanzeige im Eurostar 320
Auch hier zeigt man stolz die aktuelle Geschwindigkeit

Eurostar 320 in St Pancras

Eurostar 320 in St Pancras
Angekommen in St Pancras, interessanterweise waren nur e320 da

Eurostar 320 in St Pancras
Bereit für die Rückfahrt

Barwagen im Eurostar 320
Einer der beiden Barwagen (im Zug ist alles doppelt vorhanden) in einem der seltenen Momente, in dem weder Kunden noch Verkäuferin in Sicht waren. Letztere hatte mich zu Recht gerüffelt, nachdem sie auf dem vorherigen Bild ungefragt mit drauf war.

Französisches Portal des Eurotunnels
Und schon hat uns das Festland wieder

Die letzten drei Bilder entstanden während der Rückfahrt am 2. September. Die lief nicht ganz so problemlos wie die Hinfahrt: Der ICE ab Brüssel zog sich aus nicht ganz geklärten Gründen (mehrfacher Stillstand und kurze Umleitung über die Altstrecke bei Löwen) bis Köln +15 zu. Wegen der Bauarbeiten auf der KRM war dort Endstation, was ich aber bei der Buchung schon wusste. Mit dem Anschluss-ICE wurde ich dann Opfer der rechtsrheinischen Umleitung. In froher Erwartung hatte ich mich extra nach rechts umgesetzt, ohne zu bedenken, dass es in Neuwied schon wieder auf die linke Rheinseite ging. Aufgrund der Umleitung hatten wir wiederum etwa +15, was in FFLF zu einem Sichtanschluss an den ICE nach Dresden führte. Der war zwar schon korrekt als Nichtanschluss angesagt worden, die Begeisterung der Umsteiger hielt sich trotzdem in Grenzen. Für mich war das nicht so schlimm, konnte ich doch mit dem hier beginnenden ICE der L41 fahren und meinen Heimatbahnhof nur 9 min später als ursprünglich geplant erreichen. Und was ich zwischen Hin- und Rückfahrt gemacht habe, erzähle ich bei Gelegenheit auch noch 🙂.