Das Blog → „Zukunft Mobilität“, aus dem ich ja schon einmal einen Artikel verlinkt hatte, hat jetzt eine kurze Einführung in den Integralen Taktfahrplan (ITF) veröffentlicht: → Integraler Taktfahrplan (ITF) – von der Schweiz auf Deutschland übertragbar?. In dem Beitrag wird erklärt, was der ITF ist und was seine Vor- und Nachteile sind. Übrigens habe ich mich mit dem Thema ITF auch in meiner Studienarbeit beschäftigt. Die hat inzwischen ihr Zehnjähriges überschritten, der Inhalt ist aber trotzdem auch heute größtenteils noch aktuell. Wer sie noch nicht kennt, darf gerne mal reinschauen.
Autor: Jan
Neujahrsgrüße mit Velaro – jetzt auch mit Video
Von der Ausfahrt des Velaro aus Stuttgart Hbf habe ich auch ein Video gedreht, das ihr jetzt bewundern könnt. Er klingt schon anders als der „alte“ ICE 3. Ich bin mal gespannt, wann ich ihn von innen erleben darf ;).
Allontanarsi dalla linea gialla
Bitte entfernen Sie sich von der gelben Linie – das war ein Satz, den ich während meiner Mailand-Reise letzte Woche des Öfteren gehört habe. Aber zunächst einmal waren die Ansagen auf Deutsch, denn los ging es in Echterdingen bei Stuttgart, wo ich mit Freunden das neue Jahr begrüßt hatte. Mit der S-Bahn fuhr ich am Morgen des 2. Januar zum Hauptbahnhof, wo ich den IC nach Zürich bestieg. Mit Umstieg in Stuttgart-Rohr und Böblingen hätte ich zwar noch eine Stunde später losfahren können, aber so konnte ich die Fahrt über die „Panoramabahn“ um Stuttgart herum genießen.
Die weitere Fahrt über die Gäubahn verlief ohne Probleme, in Tuttlingen sprang ich kurz aus dem Zug, um einen RegioShuttle der HzL abzulichten. In Singen stand ein Richtungs- und Lokwechsel an, kurz danach überfuhren wir die Grenze in die Schweiz, obwohl die Strecke und die Bahnhöfe Thayngen und Herblingen weiterhin zur DB gehören. Erst am nachfolgenden Bahnhof Schaffhausen wechselten wir dann in das SBB-Netz, und nach der Vorbeifahrt am Rheinfall, der aus dem Zug gut zu erkennen ist, ergab sich die umgekehrte Situation: Wir fuhren noch mal kurz durch Deutschland, dieses Mal hatten die Orte aber SBB-Bahnhöfe. Erst danach hatten wir endgültig die Schweiz erreicht, wo es bis zum Endbahnhof Zürich auch keine weiteren Halte mehr gab.
Im dortigen Hauptbahnhof waren nahezu alle Gleise belegt, was am Taktknoten zur vollen Stunde gelegen haben mag. Ich enterte meinen Zug, einen ETR 470 – auf dem Bild in SBB-Lackierung, während meiner einer von Trenitalia war. Leider war es nun draußen dunkel, weil ich so von der Fahrt über die spannende Gotthardstrecke nichts mitbekam. In Bellinzona zogen wir uns durch eine technische Störung 20 Minuten Verspätung zu – diese Baureihe war schon immer für ihre Pannenanfälligkeit berüchtigt. In Chiasso ging tatsächlich die Grenzwache durch und fragte alle Passagiere, welches Gepäckstück denn zu ihnen gehöre. Weitergehende Kontrollen gab es aber nur für einige Fahrgäste, wobei man anscheinend auch in der Schweiz gleich den Verdacht auf sich zieht, wenn man schwarz ist.
In Mailand angekommen, fand ich auch gleich die Haltestelle des Busses, der mich zu meinem Quartier bringen sollte. Fahrkarten gab es dort allerdings nicht, weshalb ich mich kurz in die Metrostation begeben musste, die als Kuriosität ein Gepäckförderband aufweist. Das dort gekaufte Zehnerticket reichte dann wider Erwarten sogar für den ganzen Aufenthalt.
Als Ausflug von Mailand aus hatte ich mir eine Fahrt nach San Marino ausgeguckt. Dazu musste ich früh morgens im strömenden Regen zur S-Bahn laufen, die mich zum Vorstadtbahnhof Rogoredo brachte. Dort halten nämlich die Fernzüge, die im Hauptbahnhof nicht halten, u.a. der Italo der privaten Bahngesellschaft NTV. Mein Zug war allerdings ein Frecciarossa („Roter Pfeil“) der Staatsbahn Trenitalia, der seinem Namen auch direkt nach der Abfahrt auf der Hochgeschwindigkeitstrasse alle Ehre machte. Nach einer Stunde war Bologna erreicht, wo der Zug in einem neuen unterirdischen Bahnhofsteil hielt. Verschlungene Gänge an die Oberfläche ließen mich hoffen, dass der Brandschutz ausreichend bedacht wurde. Weiter ging es mit einem Intercity, dessen Wagen, vor allem die Toilette, schon bessere Tage gesehen hatten. Der Schaffner, der zum Glück gut Deutsch sprach, machte mich darauf aufmerksam, dass ich nicht mein komplettes Ticket ausgedruckt hatte. Mangels Smartphone hieß es also Rimini und San Marino nach einem Internetcafé absuchen, was mir letztendlich auch gelang. Die Rückfahrt trat ich dann spät abends in der 1. Klasse eines Frecciabianca („Weißer Pfeil“) an, einem lokbespannten Wagenzug, der aber immer noch eine ansehnliche Geschwindigkeit erreichte. Allerdings benutzten wir ab Bologna die Altstrecke und brauchten daher statt zweieinhalb Stunden auf der Hinfahrt etwa drei für die Rückfahrt.
Zurück ging es dann am Montag wieder mit einem Neigezug, diesmal einem ETR 610 der SBB. Diesmal fuhren wir auch nicht über die Gotthardbahn, sondern durch den Simplon- und Lötschbergbasistunnel. Zwischendurch gab es ein herrliches Alpenpanorama zu sehen, für das sich die Fahrt schon fast alleine gelohnt hat. Pünktlich in Basel SBB angekommen, überlegte ich, ob ich in den verbleibenden neun Minuten vielleicht noch ein paar Fotos machen konnte. Zum Glück schaute ich aber dann doch erst auf die Anzeigetafel und stellte fest, dass die Abfahrt meines Anschlusses drei Minuten früher als von der DB-Auskunft angegeben stattfand. Glück gehabt! Der nächste Umstieg fand noch in der Schweiz, aber schon auf einem DB-Bahnhof statt: in Basel Bad. Aus Kostengründen hatte ich eine Verbindung gebucht, bei der ich mich mit Regionalzügen (mit weiterem Umstieg in Offenburg) nach Karlsruhe durchhangeln und dort in den IC umsteigen sollte. Das klappte auch prima, und sogar der Zug nach Aschaffenburg fuhr dank Werktags in Hessen im Stundentakt, so dass ich wie geplant um 21.13 Uhr NAH erreichte. Nur Busse fuhren wie immer keine mehr, so dass ich angesichts des schweren Koffers für das letzte Stück das Taxi wählte.
Neujahrsgrüße mit Velaro
Ein frohes neues Jahr an alle Leser!
Kurz vor dem Jahreswechsel habe ich die Gelegenheit genutzt, um den ersten der neuen ICE-Züge, der nach langem Warten jetzt endlich im Einsatz steht, am Stuttgarter Hbf in Augenschein zu nehmen. Hier ein paar Bilder:
Die Zugzielanzeiger sind jetzt in den Türen eingearbeitet
Die erste Klasse – der einzige sofort erkennbare Unterschied zum „alten“ ICE 3 sind die Monitore in den Deckengondeln
Auch die zweite Klasse sieht nicht großartig anders aus
Ein wenig moderner wirken die Reservierungsanzeigen
Da ist er in seiner ganzen Pracht – leider im Gegenlicht
Ein Bild mit mir darf natürlich nicht fehlen ;-).
Mitgefahren sind wir nicht, auch wenn der nächste Halt Vaihingen (Enz) gewesen wäre. Ein Freund hat den Zug aber zufällig auf der Rückfahrt aus Stuttgart benutzt und berichtete über einige Kinderkrankheiten. Ich hoffe, dass die bald behoben sind und wünsche dem neuen Zug allzeit gute Fahrt!
Die 24 Stunden von Bielefeld
Schon traditionell ist der Besuch in Bielefeld Anfang Dezember. Da diesmal relativ spät feststand, dass ich fahren würde, habe ich den Haken „Schnelle Verbindungen bevorzugen“ in der Reiseauskunft deaktiviert. Mit dem Ergebnis war ich preislich und von der Extravaganz her zufrieden, auch wenn ein Gelegenheitsfahrer die Hände über dem Kopf zusammen geschlagen hätte: 6-mal Umsteigen bei einer Gesamtfahrtdauer von 5 Stunden auf der Hin- und 5-mal bei 5 1/2 Stunden auf der Rückfahrt, wobeidie Länge der Übergangszeit von 3 bis 57 Minuten variierte. Viel Potenzial für verpasste Anschlüsse also, was dann aber wieder die Chance auf Aufhebung der Zugbindung und Ausweichen auf eine schnellere Verbindung gebracht hätte.
Los ging es also – wie schon eine Woche zuvor – am Samstag um 9.46 Uhr mit der RB nach Darmstadt. Diesmal stieg ich schon in Babenhausen, wo gerade kräftig gebaut wurde, wieder aus und in die Odenwaldbahn nach Hanau um. So konnte ich drei Minuten später losfahren und mir eine lange Wartezeit in FH ersparen. Der Anschluss-ICE fuhr fast pünktlich ab und kam ebenso auch in Kassel an. Dort ging es dann mit einer Doppeltraktion 612 bis Warburg weiter, wo bahnsteiggleich Anschluss an die Eurobahn bestand. Diese sollte ich wiederum schon zwei Stationen weiter in Altenbeken wieder verlassen, fuhr zur Verkürzung der Wartezeit aber bis Paderborn weiter und stieg schon dort in die Westfalenbahn nach Herford um. Von dort sollte ich für das letzte kurze Stück noch einen IC benutzen, der allerdings mit +5 angekündigt war, woraufhin ich auf eine weitere Westfalenbahn auswich. Ob ich das zugbindungstechnisch durfte, ist nicht ganz klar, die Zub-in akzeptierte das Ticket jedoch anstandslos.
Die Rückfahrt trat ich dann ziemlich genau 24 Stunden später an. Die Verbindung war fast exakt die gleiche, nur umgekehrt – es lebe die Fahrplansymmetrie! Am Anfang stand also der IC bis Herford, was mich natürlich ins Grübeln für den Fall von dessen Verspätung brachte. Ein paar Minuten früher die Westfalenbahn nehmen oder Zugbindung aufheben lassen und ganz anders fahren? Letztlich habe ich mir aber umsonst Gedanken gemacht, denn der Zug war pünktlich. Ebenso die Westfalenbahn, die ich diesmal schon wie vorgegeben in HA wieder verließ – in EPD hätte der Umstieg nur eine Minute betragen. Also frequentierte ich den Warteraum, den es in Altenbeken erfreulicherweise noch gibt, auch wenn die Bahnhofsgaststätte inzwischen geschlossen ist. Die Eurobahn nach Warburg hatte einige Minuten Verspätung und nur noch Stehplätze, der RE nach Kassel wartete aber und bot auch noch freie Sitze.
In Kassel-Wilhelmshöhe hatte ich nun 57 Minuten Aufenthalt, die ich mangels Lounge vor allem in der Bahnhofsbuchhandlung verbrachte. Mein Anschluss-IC war der schon mehrfach benutzte Kyffhäuser (1948), der entgegen meinen Erfahrungen recht gut gefüllt war. Ein Abteil, in dem nur zwei der fünf Plätze belegt waren, fand sich aber trotzdem. Besonderheit auf der weiteren Fahrt war eine Baustelle bei Gelnhausen, die eine 5-km/h-La und somit +5 mit sich brachte. Im selben Bereich bewegte sich auch die Verspätung meines Anschlusszuges, so dass ich fast pünktlich in NAH ankam. Da sonntags um 20.30 Uhr in Aschaffenburg die Bürgersteige hochgeklappt werden, hatte ich vorsorglich mein Rad an den Bahnhof gestellt, wo es auch noch stand und mich sofort nach Hause brachte.
Rette dich selbst, dann …
Am Sonntag schrieb mir Blogleser und Vereinskollege Tobias aus einem Zug, bei dem so einiges schief lief: der Zuglauf begann erst in Düsseldorf statt in Essen, wo sich allerdings das Personal des Restaurants noch befand. Außerdem fehlte der zweite Zugteil, und im verbliebenen befand sich nicht genug SRK-geschultes Personal an Bord. Was ist das nun wieder? SRK steht für Selbstrettungskonzept und dient dazu, die Folgen von Notfällen wie z.B. Bränden auf Strecken mit hohem Tunnelanteil, also vor allem den Schnellfahrstrecken, möglichst gering zu halten. Einen Link zu einer Seite, auf der ein Betriebseisenbahner das SRK → erklärt, schickte Tobias auch gleich mit. Für seinen ohnehin schon gebeutelten Zug hatte dieser Personalmangel zur Folge, dass er zwischen Frankfurt (genauer: der Nantenbacher Kurve) und Würzburg nicht über die NBS fahren durfte, sondern die langsamere und längere Strecke über Gemünden nehmen musste. Genau dasselbe ist mir möglicherweise auch 2002 bei meiner Reise nach Bamberg passiert, nur kannte ich damals den Grund noch nicht. Und auch die Räumung eines Wagens im Juni dieses Jahres geschah aus Mangel an SRK-Personal. Nun kenne ich wenigstens den Grund: Ist es auch für Fahrgäste wie Personal ärgerlich, so dient es doch der Sicherheit – oder sollte ich den Satz andersherum formulieren?
Das erste T(o)ürchen in den Winter
Einen Tag, bevor ich meinen Adventskalender anbrechen durfte, habe ich mir selbst eine kleine Bahnreise geschenkt. Diesmal sollte es über die Murgtalbahn nach Freudenstadt und zurück über die Nagoldtalbahn gehen. Für den Fahrschein zum Sparpreis hatte ich meinen letzten Toffifee-Gutschein aufgebraucht, eine knappe Woche vorher gebucht blieb so noch ein Preis von 48,50 Euro übrig.
Am Samstagmorgen ging es nicht ganz so früh los wie eine Woche zuvor: 9.46 zeigte die Uhr in NAH, als die Regionalbahn Richtung Darmstadt losfuhr. Als ich kurz vorher am Bahnhof eintraf, war noch nicht klar, dass sie das pünktlich tun würde: Der Zug, der normalerweise eine halbe Stunde Wendezeit hat, stand noch nicht am Bahnsteig. Grund dafür waren Bauarbeiten in Babenhausen, die einen eingleisigen Betrieb zwischen dort und Dieburg notwendig machten. Auf die entstehende Verspätung in Richtung NAH machten Aushänge aufmerksam, in der Fahrplanauskunft war sie ebenfalls eingearbeitet.
Wie gesagt: der Zug traf kurz vor der Abfahrtszeit ein und wendete in Rekordzeit. Mein Anschluss in Darmstadt an den IC war somit also nicht gefährdet, ebenso wenig wie die weiteren Anschlüsse in Heidelberg an die S 4 und in Bruchsal an die S 31. Erstere gehört zum S-Bahn-Netz Rhein-Neckar und wird daher mit 425ern gefahren, letztere ist eine Karlsruher S-Bahn mit den entsprechenden Stadtbahntriebwagen. Kurios ist übrigens der Laufweg der S 4 von Bruchsal über Germersheim, Ludwigshafen und Heidelberg wieder zurück nach Bruchsal.
Kurz hinter Rastatt bog der Zug dann auf die Murgtalbahn ab. Während es draußen immer bergiger wurde, überkam mich leider die Müdigkeit, so dass ich von der interessanten Strecke erst einmal nichts mitbekam. Wieder aufgewacht bin ich erst kurz vor Freudenstadt, wo ich am Stadtbahnhof ausstieg und einen kurzen Abstecher zum größten bebauten Marktplatz Deutschlands machte. Der fühlte sich richtig winterlich an, weil hier auf 732 Metern Höhe bereits eine Menge Schnee lag.
Nach einer halben Stunde ging es dann schon wieder weiter: wieder mit einer Karlsruher S-Bahn, diesmal der S 41 Richtung Eutingen im Gäu. Diese hielt zunächst noch ein paarmal an der Steilstrecke im Stadtgebiet, bis der Freudenstädter Hauptbahnhof erreicht war. Dort warteten wir einige Minuten bis zum Eintreffen der OSB aus Offenburg und fuhren dann in entgegengesetzter Richtung weiter über einige Viadukte. Nach etwa 20 Minuten war mein nächster Umsteigebahnhof Hochdorf bei Horb erreicht. An Infrastruktur bietet er nur zwei Wartehäuschen an den immerhin zwei Gleisen, von denen aber fast nur Gleis 2 befahren wird. Und auch der Ort drumherum bestand nur aus wenigen Häusern. Zum Glück betrug meine Wartezeit hier nur 20 Minuten … Nach einer Weile kam der Gegenzug meines Zuges Richtung Horb angetuckert, und wieder ein paar Minuten später traf dann mein Zug, ein RegioShuttle mit der Aufschrift „Kulturbahn“ ein. So nennt die DB nämlich die Strecke von Pforzheim nach Tübingen.
Der weitere Streckenverlauf war recht interessant: durch einen Tunnel erreichten wir das Tal der Nagold, wo wir in der gleichnamigen Stadt einige Halte einlegten. Die Strecke verläuft größtenteils am Hang über dem Tal und hat wohl gegenüber der parallel verlaufenden Straße einen Geschwindigkeitsvorteil. Der Zug war dementsprechend gut gefüllt, zumal ja auch Adventssamstag war. Ohne weitere Vorkommnisse erreichten wir schließlich den Endpunkt der Strecke in Pforzheim Hbf, wo die Kulturbahn-Züge fast 45 Minuten Wendezeit haben.
Durch die mustergültig restaurierte 50er-Jahre-Bahnhofshalle ging ich zum Gleis meines Anschlusszuges: des RE nach Karlsruhe, der allerdings +5 hatte. Dies störte mich weiter nicht, hatte ich doch in RK fast 15 Minuten Aufenthalt. Den nutzte ich dann zum Kauf eines Muffins, bevor ich mit ICE 70, der pünktlich aus Basel eintraf und auch ohne weitere Verzögerung bis FF weiter fuhr.
Dort hatte ich wiederum fast eine halbe Stunde Aufenthalt, den ich diesmal mit dem Essen einer Currywurst verbrachte. Danach verblieb nur wenig Zeit, um zum Abfahrtsgleis meines Anschluss-IC zu gehen, der trotz Fahrt über die verspätungsanfällige Rheinstrecke auch schon da stand. Die Abfahrt verzögerte sich dann allerdings doch noch etwas, so dass wir NAH letztlich mit fast +10 erreichten.
Fazit: Eine nette Tour, auch wenn ich mir die Murgtalbahn (oder das, was ich davon nicht verschlafen habe) interessanter vorgestellt hatte. Generell finde ich die Idee der Samstagstouren „einfach nur so“ sehr gut und werde das sicher noch öfter machen.
Buchbar oder doch nicht?
Man kann sich fast darauf verlassen: Bucht man eine Reise ins Ausland, gibt es Komplikationen. Diesmal soll es Anfang Januar nach Mailand gehen. Die DB bietet auch noch ein Europa-Spezial für 48,20 Euro an, also alle nötigen Daten eingegeben und schließlich auf „Jetzt kaufen“ geklickt. Nach kurzer Bedenkzeit kommt die Meldung, dass im reservierungspflichtigen Zug (und solche sind die EC Schweiz–Italien) kein Platz mehr verfügbar ist. Ein paar Einstellungen geändert, die Meldung ist dieselbe. Also versuche ich es mal mit dem Zug zwei Stunden später und siehe da: es geht. Eine Anfrage an das DB-Facebook-Team bestätigt: Die Verfügbarkeit von Sparpreisen und von freien Plätzen sind zwei unabhängige Sachen. Wenn das eine vorhanden ist, kann das andere ausverkauft sein und umgekehrt, eine Prüfung beider Kontingente ist vorab nicht möglich.
Die Rückfahrt wird auf den ersten Blick deutlich teurer. Es hilft jedoch, nur Verbindungen ohne ICE auszuwählen: dann ergibt sich für denselben Preis wie die Hinfahrt eine etwas kuriose, bei der man sich von Basel bis Karlsruhe mit Regionalzügen durchhangeln muss. Umsteigezeit in Basel nur 9 min, aber wenn der Anschluss platzt, bleibt als Rückfallebene immer noch der dann erlaubte ICE, mit dem ich sogar früher zu Hause wäre. Also wieder auf „Buchen“ geklickt, wobei sich ein anderes Problem ergibt: Die Ausstellung eines Online-Tickets ist nicht möglich, und der Postversand kostet 3,50 Euro extra. Also nach der Arbeit zum Automaten am Bahnhof gefahren, wo der Sparpreis zum Glück noch verfügbar ist. Kurioserweise kostet er hier 4 Euro weniger, dafür kostet die Pflichtreservierung aber denselben Betrag. Aber die 3,50 habe ich mir so gespart.
Von Mailand aus will ich noch einen Ausflug nach Rimini und San Marino machen. Nach einigem Probieren auf der Trenitalia-Seite habe ich mir eine Verbindung ausgeguckt, die ich buchen will. Bevor ich endgültig kaufe, will ich aber noch mal schauen, wie die Stornobedingungen sind und klicke auf „Zurück“. Ergebnis: Der günstige Preis ist plötzlich nicht mehr verfügbar. Verärgert klammere ich mich an den Strohhalm, dass möglicherweise das letzte Ticket für mich reserviert ist und nach den 10 Minuten Buchungsfrist wieder freigegeben wird. Erleichtert stelle ich fest, dass dem tatsächlich so ist und kann letztendlich Mailand–Rimini und zurück für 57 Euro buchen. Über den Verlauf der Reise werde ich euch natürlich wie immer hier informieren.
Spätere Busse am Wochenende
Schon öfter hatte ich gefordert, die abendlichen Betriebszeiten der Aschaffenburger Busse auszuweiten. Zum 15. Dezember wird das jetzt teilweise getan: Der letzte Bus fährt dann freitags und samstags nicht mehr um 21.30 Uhr, sondern erst um 0.30 Uhr. Die Betriebszeit des AST wird entsprechend reduziert. Aus meiner Sicht ein Schritt in die richtige Richtung, der hoffentlich auch nicht der letzte bleibt: Laut einem Bericht des Main-Echos wird bei einem Erfolg des neuen Fahrplans auch erwogen, die Betriebszeiten montags bis donnerstags auszuweiten. Für mich ist unklar, warum der Sonntag ausgespart bleibt, denn Betriebszeiten von 13 bis 21 Uhr finde ich außerordentlich unpraktisch. Selbst an einem normalen Sonntag schlafe ich nicht so lange, und manchmal mache ich mich auch schon deutlich früher auf den Weg. Umgekehrt komme ich von meinen Wochenendausflügen auch oft erst nach 21 Uhr zurück und muss dann im Zweifel auf Taxi oder Schusters Rappen zurückgreifen. Warum hier der Sonntagabend anders behandelt wird als die anderen Abende vor Werktagen, ist mir völlig schleierhaft. Insofern hoffe ich, dass sich der nun begonnene Trend letztendlich auf alle Wochentage auswirken wird.
Goldrichtig – auch (wieder) mit dem Zug
Am Samstag war ich mal wieder zu Besuch bei Tante und Onkel in Korbach. Nachdem ich aufgrund der umständlichen Bahnverbindung zweimal mit dem Carsharing-Auto da war, hatte ich mich diesmal wieder für den Zug entschieden. Pro Strecke war ich so zwar über vier Stunden unterwegs, dafür hat es aber nur etwa die Hälfte gekostet. Geklappt hat es auch bestens und hätte es auch, wenn ich in Kassel weniger als die planmäßigen 45-50 Minuten Übergangszeit gehabt hätte … Ab Dezember wird sich diese allerdings auch zumindest in Richtung Korbach deutlich verkürzen. Der Grund dafür ist, dass auf der Strecke Kassel–Korbach ein neuer Kreuzungsbahnhof Twistesee (ohne Ein- und Ausstiegsmöglichkeit) eingerichtet wird, durch den sich die Fahrzeit um etwa zehn Minuten verkürzt. Das bedeutet, dass in Kassel etwas später abgefahren werden kann und so der Anschluss vom ICE aus Würzburg noch erreicht wird. Die Fahrzeit NAH–FKOB verkürzt sich damit von 4:07 auf 3:31. Auf der Rückfahrt ist leider die Übergangszeit mit 5 Minuten offiziell zu kurz, so dass sich die Fahrzeit sogar um ein paar Minuten verlängert. Natürlich kann man auf eigene Faust versuchen, den Anschluss trotzdem zu erreichen, aber zumindest bei Fahrkarten mit Zugbindung ist davon abzuraten.
Noch weiter verkürzen soll sich die Fahrzeit ab Dezember 2014, wenn die Strecke Frankenberg–Korbach wieder eröffnet wird. Von NAH nach FFRK kann ich es derzeit in 2:32 schaffen, und das sogar mit einer reinen Regionalzugverbindung. Von FFRK nach FKOB ist eine Fahrzeit von 38 Minuten geplant, macht – unveränderte Fahrplanlage vorausgesetzt – eine Gesamtfahrzeit von 3:10, die immer noch etwa eine Stunde länger als mit dem Auto, aber gegenüber dem Umweg über Kassel wesentlich konkurrenzfähiger ist. Über die Wiedereröffnung der Strecke wurde ja viel diskutiert und dagegen unter anderem argumentiert, dass der Bus nicht langsamer sei. Mag sein, aber bei durchgängigen Reiseketten ergibt sich das Problem, dass auf den Bus gewartet werden muss, und es fährt fast nie ein Bus passend zum Zug. Insofern bin ich zufrieden über die Entscheidung zur Reaktivierung und hoffe, dass der Zeitplan eingehalten werden kann.