Von 200 rückwärts auf 0 vorwärts

Letztes Wochenende ging es mal wieder nach Babelsberg, um dort Freunde zu treffen. Wäre die Fahrt nach Lübeck zwei Wochen vorher noch so teuer geworden, dass ich letztendlich mit einer Prämienfahrt unterwegs war, konnte ich diese Fahrt für sensationelle 45 Euro hin und zurück ergattern. Eine Woche vorher teilte mir die DB mit, dass die Rückfahrt nicht mehr fahrbar war: Wegen Bauarbeiten zwischen Kahl und Aschaffenburg wurden alle Fernzüge ohne Halt in Hanau umgeleitet.
Also druckte ich mir ausnahmsweise das Ticket aus und ließ mir vor der Abfahrt erst mal bestätigen, dass die Zugbindung aufgehoben war. Das ist zwar nach den Beförderungsbedingungen nicht erforderlich, erleichtert aber die Diskussion mit dem Zugpersonal, das zwischen Berlin und Hannover nicht unbedingt von der Baustelle bei Hanau weiß.
Kurz vor der Abfahrt eine Push-Nachricht aus dem Navigator: Der Zug von Hanau nach Berlin fällt aus – aber es gibt einen Ersatzzug in derselben Zeitlage. Ich fühle mich irgendwie an Witze mit einer guten und einer schlechten Nachricht erinnert. Übrigens sind sich auch die Tarifexegeten im ICE-Treff nicht einig, ob in einem solchen Fall die Zugbindung aufgehoben ist.
Ich fahre jedenfalls genau wie geplant mit der RB nach FH und begebe mich dort auf Gleis 5, nur um einige Zeit später die Ansage zu bekommen, dass der Zug verspätet sei und doch von Gleis 7 abfahre. Dort dann die Überraschung: Es handelt sich statt des angekündigten IC um einen ICE-T. Der ist recht gut gefüllt, ein Fensterplatz mit besetztem Nebenplatz findet sich allerdings noch. Die Verspätung holen wir, auch dank der höheren Geschwindigkeit des ICE, bald auf. Und auch sonst verläuft die Fahrt ohne Zwischenfälle, endlich sehe ich auch mal die Strecke Braunschweig-Wolfsburg im Hellen. In Berlin-Spandau steige ich in die S 5 um, in Westkreuz dann in die S 7. Warum mich die DB-Auskunft immer über Charlottenburg schicken will, weiß auch im ICE-Treff kein Mensch.
Für die Rückfahrt habe ich ja nun die freie Wahl, was sich als sehr praktisch erweist, da mein Gastgeber auch weg muss und ich so nun keine Zeit zu überbrücken habe. Wir bringen gemeinsam seine Freundin zum ZOB, von da fahre ich mit der Ringbahn zum Südkreuz, von wo ich mich für den ICE Richtung München entschieden habe. Der wird zurzeit wegen der Sperrung Lichtenfels–Bamberg über Würzburg umgeleitet, so dass ich nur dort umsteigen muss. Am Bahnhof Südkreuz fallen mir die dynamischen Wagenstandsanzeiger auf, die hier getestet werden:

Dynamischer Wagenstandsanzeiger am Bf Berlin-Südkreuz

Eine bundesweite Einführung hätte den Vorteil, dass (sofern die Informationsweitergabe funktioniert) das Problem „umgekehrte Wagenreihung“ der Vergangenheit angehören würde. Im Zug muss ich etwas länger nach einem Sitzplatz suchen, der zudem ab Leipzig reserviert ist. Bis dahin schlafe ich aber noch eine Runde, obwohl ein paar Reihen weiter eine Reisegruppe sitzt, die ganz begeistert davon ist, dass man hier „200 rückwärts“ fahren kann. In LL angekommen, finde ich dann sogar wieder einen Platz in Fahrtrichtung. Der junge Mann, der sich nun neben mich setzt, sagt, er habe nicht mehr reservieren können, obwohl es noch jede Menge unreservierte Plätze im Wagen gibt.
Weiter geht es am Flughafen vorbei auf die NBS Leipzig–Erfurt. Am Abzweig Planena, wo die Verbindungskurve aus Halle einmündet, bleibt der Zug jedoch stehen. Nach einiger Zeit wird durchgesagt, dass es sich um eine Signalstörung handle und dass wir Erfurt mit etwa +20 erreichen. Bald darauf fahren wir weiter, erst mit verminderter, dann mit normaler Geschwindigkeit. Die Vorhersage erweist sich als richtig, und wir verlassen UE mit etwas mehr als +20. Vor dem nächsten Halt Fulda gehe ich ins Bordrestaurant und esse dort nach langer Zeit mal wieder eine komplette Mahlzeit: Schweinekotelett mit Peperonata und Gnocchi. Als Nachtisch hätte ich gerne noch Vanilleeis mit heißen Kirschen, aber letztere sind aus, so dass mir die sehr nette Bedienung einen Eiskaffee bringt.
NWH erreichen wir mit nur noch +10, so dass mein Anschluss nicht gefährdet ist. Der kommt pünktlich und ist so voll, dass ich tatsächlich auf der Eingangsstufe sitze, aber es ist ja auch nicht weit. Da ich mein Rad am Bahnhof geparkt hatte, kann ich nun ohne weitere Verzögerung nach Hause fahren.

Sicher fahre ich Zug

In Paris war ich gestern mal wieder beruflich. Auf den Weg dahin machte ich mich schon am Montag direkt nach der Arbeit. Den von mir präferierten ICE ab NAH erreichte ich noch und traf direkt nach dem Einsteigen auch meinen Kollegen Sebastian, der wie meistens mit mir zusammen reiste. Auch diesmal hatten wir also noch genug Zeit für die Lounge und diesmal auch für eine Chili-Currywurst vorher. Nach der Rennerei letztes Mal machten wir uns beizeiten auf den Weg zum Gleis, so dass wir diesmal fast zehn Minuten vor Abfahrt auf unseren Plätzen saßen. Die konnten wir uns trotz Reservierungspflicht recht frei aussuchen, da der 407 recht leer war. Pünktlich machte sich der Zug auf den Weg nach Mannheim, wo neuerdings anscheinend immer über die östliche Riedbahn gefahren wird, anstatt Kopf zu machen. Die weitere ereignislose Fahrt vertrieb ich mir hauptsächlich mit Lesen. In XFPO angekommen, machten wir uns auf den Weg zur Metro. Da wir in verschiedenen Hotels übernachteten, verabschiedeten wir uns an der Station St. Michel – nur damit ich dann doch noch hinter Sebastian herfuhr, weil die RER C mal wieder wegen Bauarbeiten gesperrt war. Das letzte Stück nach Issy fuhr ich also mit der Straßenbahn. Mein Ticket galt da anscheinend nicht (ein durchgehendes, auch in der Straßenbahn gültiges, gibt es anscheinend gar nicht), was mir aber in dem Moment recht egal war. Mein Hotel erreichte ich schließlich gegen Mitternacht.
Am nächsten Tag ging es nach dem Meeting wieder zurück. Die RER war gähnend leer, was wohl auf die Osterferien zurückzuführen war. Am Gare de l’Est blieb noch Zeit für die Lounge, wo das öffentliche Bahnhofs-WLAN nicht funktionierte und das Lounge-WLAN in gewöhnungsbedürftigem Deutsch ein Passwort verlangte, das ich nicht hatte. Also las ich stattdessen ein wenig in „Le Monde“. Am Zugang zu den Bahnsteigen standen SNCF-Sicherheitsposten und durchsuchten grob das Gepäck, eine Auswirkung der Anschläge von Brüssel am selben Tag. Dementsprechend saßen in meinem 406er auch einige Fahrgäste, die eigentlich mit dem Thalys hätten fahren wollen. Mit freier Platzwahl war es diesmal auch Essig, also genoß ich meine Reise vom Gangplatz aus wieder lesenderweise. Zwischendurch traf ich mich mit Sebastian im Bordbistro auf ein Getränk. Gut, dass wir schon mittags gegessen hatten, denn es gab mal wieder nur Schokoriegel und Kuchen. FF erreichten wir fast pünktlich kurz nach 21 Uhr und gingen zum Gleis, auf dem unser Anschluss-ICE abfahren sollte. Dies war allerdings noch durch einen leeren ICE-T blockiert, wodurch unser Zug +5 mitbekam. Der Anschluss in Hanau zur RB (der um diese Uhrzeit besonders großzügig ist) funktionierte allerdings trotzdem. So waren wir durch die neue Zeitlage der RB eine Viertelstunde früher in NAH und fuhren, um den Zeitvorteil nicht beim Warten auf AST oder Bus wieder zu verlieren, mit dem Taxi nach Hause.

Alte Züge auf neuen Strecken – und umgekehrt

Zum heutigen Fahrplanwechsel veranstaltete der → ICE-Treff ein Forumstreffen, hauptsächlich um die Neubaustrecke Erfurt–Leipzig/Halle und den Doppelstock-IC (IC2) an ihrem ersten regulären Betriebstag zu testen. Dafür machte ich mich schon am frühen Morgen auf den Weg zum Bahnhof, nur um festzustellen, dass mein Zug +20 hatte. Außerdem fuhr er auch nicht als ICE, sondern wie vor dem Fahrplanwechsel als IC. Das kann aber auch daran gelegen haben, dass noch nicht alle Garnituren ausgetauscht sind.
Eigentlich hätte ich mit dem Zug bis FFLF fahren und dort in den ICE nach Leipzig umsteigen sollen, der in FF nicht hält. Wegen der Verspätung musste ich aber umdisponieren: Die Live-Auskunft empfahl mir, mit dem Berliner ICE bis Fulda vorzufahren, aber da ich lieber noch ein wenig schlafen wollte, setzte ich mich in die S-Bahn nach FFS, wo der ICE auch (und fast pünktlich) hielt.
Das Schlafen klappte auch hervorragend, und so wachte ich erst kurz vor Eisenach wieder auf. Kurz vor Erfurt bekam ich eine SMS von einem anderen Teilnehmer des Treffens, dass er gemeinsam mit anderen in der Lounge säße. Ich schaute kurz dort vorbei, aber nachdem dort kein Platz für mich war, setzte ich mich wieder in die Nähe meines alten Platzes und verfolgte von dort aus die Fahrt über die NBS. Die verlief sehr unspektakulär, spannend waren aber mit der Unstrut- und der Saale-Elster-Talbrücke die beiden längsten Eisenbahnbrücken Deutschlands.
In LL, wo der Zug pünktlich endete, trafen wir den Rest der Gruppe am Bahnsteig, an dem der IC2 nach Emden abfahren sollte. Wenige Minuten vor Abfahrt war dieser immer noch nicht eingetroffen und wurde schließlich mit +20 angekündigt. Darauf teilte sich die Gruppe: Ein Teil wartete weiterhin auf den IC 2, der andere beschloss, mit dem nächsten ICE direkt nach Erfurt zu fahren, wo ein Tisch im Restaurant reserviert war. Als der IC schließlich eingetroffen war, machte ich natürlich erst mal ein paar Bilder:

IC2 mit Lok

IC2 mit Steuerwagen

1. Klasse des IC2

1. Klasse des IC2

2. Klasse des IC2

Mit etwa +15 ging es dann schließlich los. Unser 9-Minuten-Anschluss in Halle war damit dahin, aber immerhin wurden angesichts des ersten Betriebstages kostenlos Sekt oder Orangensaft und Printen serviert. Unser Plan B von Halle war die Abellio-RB, die zum neuen Konzept für die Thüringer Bahn gehörte, auf der durch die NBS Kapazitäten frei geworden sind. Unser Zug stand zwar auf Gleis 6 schon bereit, wurde dann aber auf Gleis 3 umrangiert und fuhr dementsprechend mit einigen Minuten Verspätung ab. Auch für Abellio Mitteldeutschland war es der erste offizielle Betriebstag, daher schulte sich das Personal gegenseitig in den Tarifen und hatte angesichts unserer Gruppe auch gleich einiges zu üben. Auch hier gab es gratis Süßes, angesichts der Konzernmutter von Abellio hatte man sich für Sirupwaffeln entschieden. Gesessen haben wir übrigens in der Sitzlandschaft der Talent-2-Züge, die ich als „Whirlpool ohne Wasser“ bezeichnete:

Sitzlandschaft in einem Talent 2 der Abellio Rail Mitteldeutschland

Mit weiterhin etwa +5 erreichten wir dann Erfurt, wo wir zum Restaurant liefen und dort zum Rest der Gruppe stießen. Nach dem sehr leckeren Essen (Rumpsteak mit kreolischer Soße und ebensolchen Kartoffeln) lief ich zum Anger, um dort noch ein Bild vom neusten Fahrzeugtyp Combino Classic zu machen:
Combino Classic der EVAG

Nach einem kurzen Weihnachtsmarktbesuch fuhr ich dann mit IC 1958, einem aus Interregio-Wagen gebildeten Wochenendverstärker, zurück. Die Fahrt lief völlig problemlos, inklusive der Umstieg in Hanau in die seit heute in geänderter Fahrplanlage und mit 425ern verkehrende RB. Dem Beinamen „Quietschi“ machte der Triebwagen, der innen und außen noch mit Accessoires des NRW-Nahverkehrs beklebt war, wirklich alle Ehre. Die Hauptsache war aber, dass ich pünktlich und ohne lange Warterei in Hanau wieder in NAH ankam.

Selbsterfüllende Prophezeiung?

Das letzte Wochenende brachte zunächst einmal eine Fahrt nach Heidelberg und von dort weiter nach Stuttgart und zurück, alle ohne besondere Vorkommnisse bis auf die baustellenbedingte Sperrung der NBS Mannheim–Stuttgart bis Vaihingen (Enz), so dass wir bis dorthin die Altstrecke benutzen, die ich noch nicht im Hellen gefahren war (nur einmal 2005 mit dem Nachtzug nach Wien).
Sonntagabend ging es dann mal wieder beruflich nach Paris. Ich hatte mich unter anderem wieder für den Zug entschieden, weil ich wusste, dass auf der Strecke die neuen Velaros der Baureihe 407 eingesetzt werden. Also machte ich mich gemeinsam mit meinem Kollegen Sebastian, der mich schon oft begleitet hat, auf den Weg. Die RB von NAH nach FF fuhr merkwürdigerweise ab FFS über Niederrad, so dass sie 6 min später ankam als sonst die nordmainischen Taktzüge. Da wir etwas Hunger verspürten, wollten wir uns noch mit Currywurst eindecken, aber angesichts des gerade zuende gegangenen Fußballspiels waren bei den Wursthelden wie auch den anderen Imbissen die Schlangen zu lang, so dass wir uns auf den Speisewagen vertagten. Ich witzelte noch, dass die ja öfter mal nicht so funktionieren würden wie gedacht.
Das stellte sich bald als selbsterfüllende Prophezeiung heraus: Nachdem uns die Durchfahrt durch FSP einige Minuten Verspätung eingebracht hatte und wir endlich auf der Riedbahn waren, machte ich mich auf den Weg ins Bordrestaurant, nur um zu erfahren, dass dort keine warmen Speisen zubereitet werden konnten. Nur ein Sandwich aus Schwarzbrot hatte man noch für mich, dessen Belag ich nicht mochte, aber der Hunger war groß. Außer dem Sandwich genoss ich auch die Fahrt im Velaro, der auffallend leise und zumindest in meinem Wagen auch etwas zu stark klimatisiert war. In Mannheim fuhren wir interessanterweise über die östliche Riedbahn und mit +10 weiter. SKL verließen wir aber mit nur noch etwa +5. Kurze Zeit später kam Sebastian vorbei, und wir starteten noch einen Versuch mit dem Speisewagen. Das einzige Warme, das man uns verkaufen konnte, waren allerdings (aber immerhin) Heißgetränke und Kuchen. So konnte auch Sebastian dann noch den größten Hunger beseitigen und wir während des Grenzübertritts über alle möglichen Verkehrsthemen quatschen.
XFPO erreichten wir dann nur noch wenige Minuten verspätet und erspähten am Nachbargleis den Venice-Simplon-Orient-Express:

VSOE-Wagen im Gare de l'Est

VSOE-Wagen im Gare de l'Est

Mit der Metro fuhren wir nach Saint-Michel, wo wir eigentlich in die RER umsteigen wollten. Die hatte jedoch ab Invalides Schienenersatzverkehr, wodurch die Fahrt dann noch etwas umständlicher und länger war als geplant. Letztendlich erreichten wir gegen Mitternacht unsere Hotels in Issy-les-Moulineaux.

Nach dem Meeting am nächsten Tag machte ich mich alleine auf den Rückweg, Sebastian hatte am Tag danach noch ein weiteres Meeting. Da die Sperrung der RER nur abends stattfand, kam ich problemlos zum Gare du Nord, von wo ich diesmal eine Verbindung mit dem Thalys über Köln gebucht hatte. Da hier fast die ganze Strecke mit 300 km/h befahren werden kann, dauert sie nur eine halbe Stunde länger als mit dem direkten Zug nach Frankfurt. Hätte ich auf diesen gewartet, wäre ich außerdem erst nach Mitternacht zu Hause gewesen. Vor der Abfahrt machte ich noch einige Fotos, u.a. von einem TGV in neuer Lackierung und hielt mich kurz in der Lounge auf, wobei ich für die Benutzung des WLAN wohl eine „Carte Grand Voyageur“ gebraucht hätte. Ob man auch irgendwie anders an ein Passwort kommt, weiß ich nicht, da das Portal darauf bestand, mich in grottenschlechtem Deutsch anzusprechen. Etwa zehn Minuten vor der Abfahrt machte ich mich auf den Weg zum Gleis, was gut war, denn mein Platz war in der Doppeltraktion ganz vorne. Mein Platz war leider am Gang, aber bei der Abfahrt stellte ich fest, dass noch einer am Fenster frei war und setzte mich dorthin. Die LGV Nord war ich schon 15 Jahre nicht mehr gefahren und genoss sie daher musikhörenderweise, zumal das Wetter auch herrlich war. Ich war erstaunt, wie schnell die Verzweigung bei Lille und kurz dahinter die belgische Grenze erreicht war. In Brüssel wurde es deutlich voller, vielleicht auch, weil der hintere Zugteil dort abgekuppelt wurde. Da es so langsam dunkel wurde, ging ich bald dazu über, das mit meinem halbflexiblen Fahrschein kostenlose WLAN auszuprobieren, das in jedem der drei durchquerten Länder recht gut funktionierte. Leider ist dafür allerdings zunächst das Anlegen eines Benutzerkontos erforderlich. Außerdem gelang mir noch ein Bild von der seit meiner letzten Fahrt 2008 renovierten Inneneinrichtung:

neue Thalys-Inneneinrichtung

Fast pünktlich gegen 21.15 Uhr erreichten wir KK, wo ich den Zug verließ, der noch weiter nach Essen fuhr. Mein Anschlusszug kam aus Amsterdam und traf mit etwa +10 ein, was aber nicht schlimm war, da er 16 min Aufenthalt hatte. Die Abfahrt hätte also pünktlich stattfinden können, verzögerte sich aus ungeklärten Gründen aber dann doch um ein paar Minuten.
Die Fahrt über die KRM verbrachte ich wieder im Speisewagen, wo es diesmal sogar warmes Essen gab. Bei der Ankunft in FFLF wurde durchgesagt, dass es sich nicht um den Zug nach Nürnberg handle. Ich schloss messerscharf, dass der kurz hinter uns kommen würde, was er eigentlich schon 20 min vorher hätte tun sollen. Also ging ich, in FF angekommen, zum Abfahrtsgleis des IC. Den RE hätte ich, obwohl kein offizieller Anschluss, aber auch noch bekommen. Letztendlich wäre ich damit sogar etwas eher in NAH gewesen, weil sich die Abfahrt des IC noch weiter verzögerte. So war ich aber immer noch früher als mit der ausgedruckten Verbindung mit Umstieg in Hanau, die mich erst um 23.40 Uhr an meinen „Heimatbahnhof“ geführt hätte. Die RB nach Wertheim hätte ich so zwar noch bekommen, aber in weiser Voraussicht hatte ich mein Rad am Hbf geparkt, so dass ich nun ohne weitere Wartezeit und Lauferei nach Hause fahren konnte.

Vier Fahrten – vier Verspätungen

Jede Menge Bahn gefahren bin ich in den letzten beiden Wochen: Nach Paris und zurück ging es Ende letzter Woche für einen Geschäftstermin. Diesmal hatte ich mich bewusst gegen das Flugzeug entschieden, da ich (vom Umweltaspekt abgesehen) Kurzstreckenflüge langweilig finde und die Zugfahrt auch gar nicht so viel länger dauert. Da ich eine Normalpreisfahrkarte hatte und rechtzeitig am Bahnhof war, fuhr ich statt mit dem RE mit dem ICE nach Frankfurt und verbrachte noch eine gute halbe Stunde in der Lounge. Der ICE fuhr dann auch pünktlich ab, blieb aber schon am Anfang der Riedbahn stehen und schlich dann erst einmal eine Weile. Resultat: 10 Minuten Verspätung, die auch bis Paris trotz 320-km/h-Rennstrecke nicht weniger wurden. Also musste ich mich auf dem Weg zur Metro beeilen (das Ticket konnte ich zum Glück schon im Zug kaufen), um die angestrebte Verbindung noch zu erreichen: mit der 4 bis zur Porte d’Orléans und dann mit dem Bus weiter, der mir vor der Nase wegfuhr, da ich an der falschen Stelle wartete. Als ich um Mitternacht schließlich am Hotel ankam, wurde ich auch noch umquartiert. Das allerdings geschah mit dem Taxi und hat daher nichts mit dem Thema Bahn zu tun.
Die Fahrt zu meinem Tagungsort am nächsten Morgen dagegen schon, denn auf ein Taxi hätte ich zehn Minuten warten müssen und Start- und Zielort sind durch eine direkte RER-Linie verbunden. Selbige benutzte ich dann auch nachmittags, um zurück zum Bahnhof zu kommen. Für Ortsunkundige schwierig ist, dass es keinerlei Ansagen gibt und auch die Stationsschilder aus dem unteren Etage der Doppelstockwagen schwer zu erkennen sind. Aber ich konnte ja froh sein, überhaupt durch die Sperre gekommen zu sein, denn der erste Automat war bei dem Versuch, mit Kreditkarte zu zahlen, abgestürzt, so dass ich unter Zeitdruck um den Bahnhof herum zum anderen Eingang laufen musste. Letztendlich hatte ich dann aber am Gare de l’Est angekommen immer noch genug Zeit, ein paar Metrofotos zu machen, die aber wegen der schnellen Bewegung der Züge nichts wurden. Die Rückfahrt mit dem TGV verlief ohne Probleme, bis der Zug dann kurz vor der Grenze kurz zum Stehen kam. Noch ärger wurde es in Mannheim-Waldhof, wo wir an der Zusammenführung der Riedbahnäste zwei Züge passieren lassen mussten. Resultat bei der Ankunft in FF: +20. Meine Pläne, entweder noch in die Lounge zu gehen oder schon um 21.59 Uhr in NAH anzukommen, musste ich fallen lassen. Immerhin schaffte ich aber noch den Kauf einer Chilibratwurst von Sandwich & More und den RE um 21.30 Uhr sowie anschließend den Bus nach Hause.

Die nächste Fahrt stand am Dienstagabend an. Direkt aus dem Büro fuhr ich mit dem ICE nach FF und stieg dort in den ICE-Sprinter um, der angenehmerweise bis HH nicht hält. Aus unerfindlichen Gründen hatten wir bis dorthin +5 eingefahren. Mein Anschlusszug stand schon bereit, fuhr aber wegen des Wartens auf Anschlussreisende mit +10 ab, so dass ich mein Ziel Bielefeld mit dieser Verspätung erreichte.
Zurück ging es am nächsten Tag von Gütersloh mit einem 1.-Klasse-Upgrade in der Tasche, das mir die DB für 10 Euro angeboten hatte. Der Zug, in dem es gelten sollte, hatte leider 40 Minuten Verspätung. Da machte sich das Smartphone bezahlt, das mir mitteilte, dass die schnellste Möglichkeit war, trotzdem auf ihn zu warten und dann eine halbe Stunde später in NAH anzukommen. Umstiegsort sollte weiterhin KKDZ sein, was mir der Zub erst glaubte, nachdem ich es ihm auf meinem Display gezeigt hatte („Ach, der 727er“). Der Umstieg klappte dann auch trotz inzwischen +50 prima, allerdings kommt ein Unglück selten allein: Da ich gemütlich in der Lounge saß, erwartete ich in FF den Eintritt des ablösenden Tf, der allerdings nicht auftauchte. Dass dann in einer Ansage bekannt gegeben wurde, dass sich mangels Lokführer die Weiterfahrt verzögern würde, überraschte mich wenig. Es stellte sich heraus, dass der mit einem verspäteten Zug angekommen war und erst noch Pause machen musste. Konsequenz für den Zug: +25, für mich +60, was mir immerhin 25% des Fahrpreises einbringen wird. Und zu meinem ersten Finnischkurs an der Aschaffenburger VHS kam ich auch gerade noch rechtzeitig. Mit Ruhm bekleckert hat sich die DB trotzdem nicht, mal sehen, wie die nächsten Fahrten so laufen.

Leicester ohne Silvester

Mal nicht zum Jahreswechsel, sondern Anfang Mai ging es diesmal nach Leicester, um eine dort ansässige alte (dieses Jahr kennen wir uns 15 Jahre) Freundin zu besuchen. Nach kurzem Überlegen hatte ich mich wieder für eine Bahnreise entschieden, da ich darauf mehr Lust hatte als auf einen Flug und die Kosten ungefähr die gleichen waren. Von NAH nach London und zurück waren Fahrkarten (London-Spezial) für 128 Euro zu haben, Voraussetzung war, dass ich mich am vorletzten Samstag schon um 4.27 Uhr auf den Weg machte. Gesagt, getan, den Wecker auf 3.45 Uhr gestellt und mit dem Taxi zum Bahnhof. Dort fuhr der Zug auch pünktlich ab. Der Zub, der mich mit den Worten begrüßte „Dann bringen wir mal das Unangenehme hinter uns“, fragte mich, ob ich denn in Hanau umsteigen würde, dieser Zug führe nur bis FFS. Ich jedoch genoß die Fahrt lieber in voller Länge und dösenderweise und begab mich von der Endstation, an der der Zug übrigens geleert und verschlossen wurde, mit der S-Bahn zum Hbf. Dort schlug ich die Zeit im goldenen M tot und kam eine Viertelstunde vor der Abfahrt just in dem Moment an den Bahnsteig, als mein ICE dort bereitgestellt wurde. Einer spontanen Eingebung folgend, besetzte ich einen Platz in der Lounge und wurde dort Zeuge eines Gesprächs von zwei Bahnern, die erst mal alle Mängel des heute eingesetzten Zuges herunterbeteten, darunter je eine ausgefallene Toilette und Klimaanlage.
Die Fahrfähigkeit des Zuges war aber nicht beeinträchtigt, und so holte ich auf dem größten Teil der Strecke den dringend benötigten Schlaf nach. Nur an den entscheidenden Stellen war ich wach: bei der Fahrt über die Kölner Flughafenschleife, die ich bisher sehr selten befahren habe, beim Grenzübertritt nach Belgien und schließlich kurz vor Brüssel. Dort wartete schon das Reinigungsteam ungeduldig darauf, dass ich mitsamt Gepäck den Zug verließ.
Mein erster Gang führte mich zu einem Café im Bahnhof, wo ich ein weiteres Frühstück genoss. Als das erledigt war, zog es mich zu den Bahnsteigen des Binnenverkehrs, wo es mir gelang, ein Foto des SNCB-Desiro zu schießen. Mit diesem hatte ich beim Tag der offenen Tür im Siemens-Prüfzentrum Wildenrath sogar schon eine Probefahrt gemacht, wovon es wegen des anschließenden Diebstahls meiner Kamera leider keine Fotos mehr gibt.
Nachdem nun auch das abgehakt war, machte ich mich auf den Weg zum Eurostar-Check-in, wo die Kontrollen erfreulich schnell gingen. Es bei der Business Lounge zu probieren, hätte eh keinen Zweck, dachte ich – was schade war, da ich nachher erfuhr, dass ich mit meiner bahn.comfort-Card durchaus hineingekommen wäre. Viel Zeit blieb bis zur Abfahrt des Zuges aber ohnehin nicht mehr, wobei ich aber den größten Andrang nach Beginn des Boardings erst mal abwartete.
Während der Fahrt forderte schon wieder die Müdigkeit ihren Tribut, so dass ich nichts Besonderes erzählen kann, wohl aber bezeugen, dass wir tatsächlich in Lille gehalten haben und durch den Kanaltunnel gefahren sind. Erst etwa in Höhe des Themsetunnels wachte ich wieder ganz auf und bereitete mich so langsam auf den Ausstieg vor. Die Bahnhofshalle von St. Pancras kenne ich ja nun schon ein wenig, finde sie aber jedesmal wieder beeindruckend, auch wenn im Moment ein → Tetris-artiges Kunstwerk vor der großen Uhr hängt.
Wegen einer möglichen erneuten Passkontrolle in London hatte ich nach den Erfahrungen vom letzten Mal extra Zeit zum Anschlusszug eingeplant, aber diesmal gab es keine. Allerdings wurde vor mir ein Paar durch den Zoll herausgefischt, möglicherweise eine Stichprobenkontrolle auf illegale Gegenstände. So war ich also in relativ kurzer Zeit draußen und konnte erst mal Pfund sowie meine vorbestellten Anschlussfahrscheine holen. Letzteres tat ich im Inneren des Reisezentrums, wo es eigens dafür Automaten ohne lange Schlange davor gab. Den Rest der Wartezeit verbrachte ich im kostenlosen WLAN. Zum Anschlusszug machte ich mich mal wieder in letzter Minute auf den Weg, zumal mich schon wieder der Hunger überkam und ich mir noch schnell etwas zu essen kaufen wollte. Letztendlich bekam ich den Zug – wieder einen Meridian – ohne Probleme. Mein reservierter Fensterplatz war belegt, aber zum Glück war in unmittelbarer Nähe ein Gangplatz am Tisch frei. So fuhr ich nun ohne weiter Berichtenswertes und wieder mit ein paar Minuten Schlaf nach Leicester, das ich pünktlich um 14.00 Uhr Ortszeit erreichte. Dort erwarteten mich schon meine Gastgeberin und zwei weitere Gäste, um mich mit dem Auto abzuholen.

Auf der Rückfahrt am darauffolgenden Mittwoch erreichte ich den Bahnhof dagegen mit dem Bus, natürlich stilecht ein Doppeldecker, in dem die Plätze vorne oben zum Glück noch frei waren. Wie schon nach der Silvesterfeier 2012/13 kaufte ich mir noch schnell beim Tesco nebenan einen „Meal Deal“. Die automatische Sperre am Eingang wollte meinen Fahrschein nicht haben, an der manuellen Kontrolle kam ich aber ohne Probleme durch. Diesmal hatte ich zum ersten Mal bei East Midlands einen High Speed Train erwischt. Da es keine Wagenstandsanzeiger gibt, wusste ich erst beim Halt, wo mein Wagen hielt und musste mich entsprechend beeilen. Drinnen herrschte aber ohnehin gähnende Leere, so dass ich mich auf einen anderen als den reservierten Platz setzte. Auf dem Weg nach London kam noch die Minibar durch sowie ein Zub, der die Reservierungszettel für die Rückfahrt steckte. London erreichten wir – diesmal mit Zwischenstopp in Market Harborough – pünktlich um 14.14 Uhr. So blieben zwar nur 50 Minuten bis zur Abfahrt des Eurostar, der Fahrschein war aber unschlagbar günstig. Nach der Ankunft marschierte ich also direkt zum Check-in, der manuell (was für DB-Fahrscheine nicht anders geht) sogar schneller ging als automatisch. Auch Gepäck- und Passkontrolle waren schnell abgehakt, so dass ich noch ein paar Minuten im nett gestalteten Abfahrtsbereich sitzen konnte, bevor der Zug schließlich zum Einstieg freigegeben wurde. Die Fahrt verlief dann ohne weitere Zwischenfälle, und diesmal erlebte ich sie sogar komplett wach.
In Brüssel angekommen, hatte ich zwar de facto nur etwa eine Viertelstunde Zeit, wollte aber trotzdem mal die Thalys-Lounge ausprobieren, die bei meinen bisherigen Aufenthalten ja wegen Wochenende geschlossen war. Die Empfangsdame kannte sich jedoch mit den verschiedenen BahnCards nicht besonders gut aus, was ich als ein Verweigern des Zutritts interpretierte und schon entnervt gehen wollte. Da pfiff sie mich zurück und meinte, es sei ein Missverständnis gewesen, sie werde mich jetzt hineinlassen und ihren Chefs weitergeben, dass BahnCards jetzt einen grünen statt einen roten Streifen haben.
Meine leichte Aggressivität war mir nun ein wenig peinlich, und die Zeit war auch fast um, so dass ich nach wenigen Minuten wieder aus der Lounge spazierte und mich auf dem Weg zum ICE machte. Er war wesentlich voller als auf der Hinfahrt, aber ich fand noch einen unreservierten Platz. Die weitere Fahrt verlief wiederum ohne Besonderheiten. Hatte ich mich auf der Hinfahrt gefragt, wo denn die Zeit für den Umweg über KFKB herkam, so stellte ich auf der Rückfahrt fest, dass es bei den Brüssel-ICE, die nicht über den Flughafen fahren, einfach einen 13-minütigen Aufenthalt in KK gibt. Die Endstation FF erreichten wir nach einigen außerplanmäßigen Halten schließlich mit etwa +5. Da ich diesmal wusste, dass die Lounge um 22 Uhr schließt, begab ich mich erst dorthin, um dort noch eine heiße Schokolade zu genießen und die Zeitung durchzublättern. Anschließend gönnte ich mir in der Bahnhofshalle noch eine Chilibratwurst, bevor dann die Warterei auf meinen Anschluss-ICE losging, der leider mit +15 angekündigt war. Ich fragte mich schon, ob es nicht besser sei, den RE zu nehmen, da trudelte der ICE schließlich ein und fuhr letztendlich mit ca. +20 wieder ab. Bei der Kontrolle meinte die Zub-in noch: „Na, Sie haben ja schon eine ganz schöne Strecke hinter sich“, was ich nur bejahen konnte. Mit derselben Verspätung traf ich auch in NAH ein und entschied mich aufgrund der späten Stunde und des Gepäcks nicht für das Warten auf die Wertheimer RB, sondern ein Taxi nach Hause.

Ende der Glückssträhne

Sechzehn Fernverkehrsfahrten habe ich seit dem 9. November gemacht, alle ohne nennenswerte Verspätungen. Auch die Züge der Rheinstrecke scheinen sich hier deutlich verbessert zu haben, negativ aufgefallen ist mir nur bei fast allen Fahrten der fehlende Speisewagen. Am vergangenen Wochenende sollte es nun nach München gehen. Den günstigsten Preis gab es mal wieder für eine kuriose Verbindung: mit dem RE nach Würzburg und 5 min später mit dem ICE aus Hamburg weiter. Na, wenn das mal gut geht … Wenn eine Verspätung des RE bereits in NAH absehbar ist, so dachte ich, kann ich ja auf den kurz danach fahrenden ICE ausweichen und komme dann immer noch zur gleichen Zeit an.
Der RE kam jedoch trotz Berufsverkehr pünktlich und fuhr auch mit mir an Bord sofort ab. Es kam, wie es kommen musste: Kurz vor Hösbach sah ich ein Vr0 und merkte auch schon, wie der Zug bremste. Zuerst dachte ich mir nichts weiter dabei, aber bald kam eine Durchsage, dass vor uns ein Güterzug liegen geblieben sei und sich die Weiterfahrt um unbestimmte Zeit verzögere. Diese Durchsage wiederholte sich noch ein paarmal, während uns auf dem Nachbargleis fröhlich Züge entgegen kamen. Langer Rede kurzer Sinn: Nach etwa 40 Minuten ging es weiter nach Würzburg. Hier schlug das Unglück dann aber schon wieder in Glück um: der nächste ICE nach München hatte +10, da er vermutlich auch von der Sperrung betroffen war. Dadurch erreichte ich ihn nicht nur ganz bequem, sondern konnte mir sogar noch eine Currywurst besorgen. Die Verspätung, die mir im Prinzip nun egal war, holte der Zug auf der Weiterfahrt sogar wieder auf, so dass ich letztendlich nur 24 Minuten später als geplant in MH ankam.

Hauptzweck der Fahrt war ein Besuch in Neuschwanstein gemeinsam mit meiner Tante. Dazu brachen wir am Samstagmorgen mit dem direkten, aus einer 218 mit n-Wagen gebildeten, RE nach Füssen auf, der schon gerammelt voll mit Touristen war. Den Endbahnhof erreichten wir pünktlich und hatten auch gleich Anschluss an die mit mehreren Bussen gleichzeitig fahrende Linie 78 zu den Schlössern. Für die Rückfahrt hatten wir uns für eine Verbindung mit Umstieg in Buchloe entschieden, das ich als Norddeutscher (und erst recht Marler) bis vor einiger Zeit als „Buchloo“ ausgesprochen hätte. Dort ging es von einer Doppeltraktion Desiros wiederum auf eine n-Wagen-Garnitur mit 218. Pünktlich um 19.17 Uhr erreichten wir den Starnberger Flügelbahnhof des Münchner Hbfs und warteten zusammen mit diversen verkleideten Menschen auf die Tram zur Wohnung meiner Tante.

Die Rückfahrt am Sonntag war dann wieder erfreulich ereignislos: Nachdem ich noch ein Foto vom Meridian angefertigt hatte, stieg ich in den vorderen Zugteil meines ICE ein, weil ich mir dort größere Chancen auf einen Sitzplatz erhoffte. Die Rechnung ging auf: Ich teilte mir eins der wenigen Abteile mit zwei Siegenern, die offensichtlich zum Fußballgucken in München gewesen waren, und einem Eisenbahner, der zum Karnevalfeiern nach Düsseldorf unterwegs war. Vor Ingolstadt wechselten wir wegen Bauarbeiten mehrmals auf das Gegengleis, weshalb zurzeit auch 10 Minuten Bauzuschlag im Fahrplan eingearbeitet sind. NAH erreichten wir dann sogar einige Minuten vor Plan, woraufhin ich erst einmal den Thai-Imbiss stürmte und mich dann darüber freute, dass noch ein Bus nach Hause fuhr.

Neujahrsgrüße mit Velaro – jetzt auch mit Video

Von der Ausfahrt des Velaro aus Stuttgart Hbf habe ich auch ein Video gedreht, das ihr jetzt bewundern könnt. Er klingt schon anders als der „alte“ ICE 3. Ich bin mal gespannt, wann ich ihn von innen erleben darf ;).

Neujahrsgrüße mit Velaro

Ein frohes neues Jahr an alle Leser!

Kurz vor dem Jahreswechsel habe ich die Gelegenheit genutzt, um den ersten der neuen ICE-Züge, der nach langem Warten jetzt endlich im Einsatz steht, am Stuttgarter Hbf in Augenschein zu nehmen. Hier ein paar Bilder:

Tür des Velaro
Die Zugzielanzeiger sind jetzt in den Türen eingearbeitet

Erste Klasse
Die erste Klasse – der einzige sofort erkennbare Unterschied zum „alten“ ICE 3 sind die Monitore in den Deckengondeln

Zweite Klasse
Auch die zweite Klasse sieht nicht großartig anders aus

Reservierungsanzeige
Ein wenig moderner wirken die Reservierungsanzeigen

Velaro
Da ist er in seiner ganzen Pracht – leider im Gegenlicht

Jan mit Velaro
Ein Bild mit mir darf natürlich nicht fehlen ;-).

Mitgefahren sind wir nicht, auch wenn der nächste Halt Vaihingen (Enz) gewesen wäre. Ein Freund hat den Zug aber zufällig auf der Rückfahrt aus Stuttgart benutzt und berichtete über einige Kinderkrankheiten. Ich hoffe, dass die bald behoben sind und wünsche dem neuen Zug allzeit gute Fahrt!

Auf dem schnellsten Weg

Die schnellste Verbindung von Aschaffenburg nach Hamburg habe ich am Freitag Nachmittag benutzt: Normalerweise ist hier der schnellste Weg der Umweg über Würzburg, da die ICE Frankfurt–Hamburg in Hanau nicht halten. ICE 572 ist der einzige, der es tut und dabei sogar direkten Anschluss vom RE aus NAH hat, was eine gesamte Reisezeit von genau 3:59 Stunden bedeutet. Am Freitag waren es etwa 5 Minuten mehr, da der 572er über die gesamte Strecke diese Verspätung hatte. Weitere Komplikationen gab es aber nicht. Reserviert hatte ich gleich zwei Plätze, weil ich das System, das bei der Buchung die Fahrtrichtung anzeigt, nicht so ganz verstanden hatte. Einer der Plätze blieb allerdings die ganze Fahrt über leer, so dass die Reservierung wohl nicht unbedigt nötig gewesen wäre.
Auch die Rückfahrt lief ohne solche. Die Verbindung über Hanau gibt es in dieser Richtung interessanterweise nicht, so dass ich über Würzburg fahren musste. Der von mir erwartete ICE 2 fährt den ICE 885 nur samstags, an den anderen Tagen ist ein 1-er unterwegs. Das war angesichts des doch relativ großen Andrangs auch ganz sinnvoll. Einen Platz fand ich allerdings doch recht bald im bahn.comfort-Bereich. Als Besonderheit der gestrigen Fahrt kann gelten, dass zwischen Kassel und Fulda wegen des Austauschs einer Weiche zeitweise über das Gegengleis gefahren wurde. Dafür gab es einen Fahrzeitzuschlag von 10 Minuten, den wir allerdings nicht voll ausschöpften. In Würzburg warteten interessanterweise die Regionalzüge auf uns, obwohl die verspätete Ankunft ja planmäßig war. Mein Anschlusszug musste das nicht tun, kam statt als ICE 3 allerdings wenige Minuten verspätet als IC-Ersatzzug daher. In einem deklassierten Erste-Klasse-Wagen döste ich das letzte Stück bis NAH, vor mich hin. Angesichts von Müdigkeit und Regen fuhr ich mit dem Taxi nach Hause. Einen Bus hätte es wegen des Stadtfests ausnahmsweise auch noch gegeben, allerdings erst nach 20 Minuten.
Erwähnenswert ist noch, dass ich für die Fahrt dank Bonuspunkten nichts bezahlt habe. Erstaunlicherweise gab es das Kontingent für die Freifahrt noch einen guten Monat vorher für eine Verbindung, bei der schon die Sparpreise über 100 Euro gekostet hätten. Insofern bin ich günstig weggekommen, zumal der August bei mir ein sehr „bahnreicher“ Monat wird.