Eis, Kaffee, Venezia

Mit dem 6. Januar 2017 fiel mal wieder ein Feiertag so, dass sich ohne Urlaubstag ein langes Wochenende ergab (das war es dann aber auch erst mal für die nächsten Jahre). Ich beschloss, selbiges für einen Kurztrip nach Venedig zu nutzen: hin mit dem Nachtzug, der just einen Monat vorher durch die ÖBB von der DB übernommen wurde, zurück mit einem Umweg über die Berninabahn. Weiterlesen

Verspätungsstatistik 2015/16

Ein frohes neues Jahr an alle Leser!

Schon wieder sind zwei Jahre um, seitdem ich das letzte Mal eine Verspätungsstatistik erstellt habe. Also habe ich wieder die Blogbeiträge (auch die auf „privat“ gestellten) seitdem ausgewertet und bin zu folgendem Ergebnis gekommen:

Verspätung (min) Anzahl Anteil
<0 7 5,6%
0–5 77 62,4%
5–30 27 21,6%
30–60 8 6,4%
>60 4 3,2%
Ausfall 1 0,8%

Gegenüber 2007–2012 und 2013/2014 hat sich die Pünktlichkeitsquote also praktisch nicht geändert (insgesamt 68% Ankunft vor oder bis 5 min hinter Plan). Und wenn ich verspätet angekommen bin, war die Verspätung tendenziell geringer als in den zwei Jahren davor. Einmal musste ich aber auch diesmal eine Fahrt ganz ausfallen und mich mit dem Auto mitnehmen lassen, weil sonst das Erreichen eines Fluges gefährdet gewesen wäre. Die Verspätungen über eine Stunde ereigneten sich übrigens größtenteils in Zusammenhang mit dem Lokführerstreik 2015, einmal dagegen in Frankreich, weil ein Lokführer ausgefallen war und es wegen Urlaubszeit keinen Ersatz gab. Es gab aber auch wieder genug Gelegenheiten, früher als geplant zu kommen, vor allem das Erreichen nicht planmäßiger Anschlüsse und die Aufhebung der Zugbindung für eine langsame Verbindung wegen Verspätung.

Bleibt nur zu hoffen, dass sich die Quote wieder verbessert. Die DB will daran ja auch einiges tun. Trotzdem war es vermutlich Zufall, dass ich gestern NAH trotz Neujahr an einem Sonntag, der Durchfahrt durch FF und leichtem Schnee auf die Minute pünktlich erreichte. Möge das öfter passieren!

Fürth ist (nicht) überall

Am Freitag ging es – wie meistens im Dezember – mal wieder nach Bielefeld. Ursprünglich hatte ich die Fahrt für Samstag inklusive ICE 4 geplant, aber da meine Gastgeber kurzfristig doch am Freitag schon Zeit hatten, buchte ich ebenso kurzfristig eine günstige, dafür aber langsame Verbindung. Vorgesehen war eine Fahrt mit Regionalzügen über Hanau und Friedberg bis Kassel, von da IC bis Paderborn und weiter über die Sennebahn. Die spannende Frage war, ob der 7-Minuten-Anschluss in FH wohl funktionieren würde. Der RE fuhr auch tatsächlich fast pünktlich ab, wurde aber in Kahl zur Seite genommen: Überholung durch den verspäteten ICE – hier schlug der Oberleitungs- und Signalschaden zwischen Nürnberg und Fürth zu. Zwar ärgerte ich mich kurz über den nun verpassten Anschluss, war aber insgesamt doch froh, denn nun konnte ich nicht nur mit weniger Umsteigen, sondern auch eine halbe Stunde früher in Brackwede sein. Das klappte mit Fahrt in ruhigen ICEs und Umstieg in FF und HH dann auch ganz hervorragend.
Die Rückfahrt begann dann am Sonntagnachmittag in EBIL. Mein Zug sollte der RE nach Altenbeken sein, der als RB aus Lemgo kam und in rekordverdächtigen vier Minuten Kopf machen sollte. Das klappte alles hervorragend, so dass wir HA pünktlich erreichten. Dort warteten schon eine Menge Leute auf den neuen RE 11, der mit modernisierten 425ern unterwegs war, und auf „meinen“ IC. Der fuhr pünktlich ab und erreichte ebenso pünktlich FKW, wo ich mir die Wartezeit mit einem Cappuccino vertrieb. Auch die Weiterfahrt nach FH verlief nur mit wenigen Minuten Verspätung durch Warten auf den Anschluss-ICE in Fulda. Mein Anschlusszug fuhr ebenfalls wenige Minuten dem Plan hinterher, das Gleis musste auch erst noch vom Sonderzug nach Kirchhain geräumt werden, der wohl wegen Bauarbeiten auf der Main-Weser-Bahn verkehrte. Mit knapp unter +10, was für einen Rheinstrecken-Zug nicht schlecht ist, erreichte ich schließlich NAH, wo mein Drahtesel mich bereits treu erwartete.

Verspätet nach Göttingen

Wenig zu berichten gibt es von meiner Fahrt nach Göttingen am Wochenende: Auf der Hinfahrt hatte IC 1990 +50 wegen verspäteter Bereitstellung, auf der Rückfahrt hatte IC 2373 bei der Abfahrt fast +10, die dann bis FF auf Null schrumpften. Der Anschluss-RE zog sich dann auf der nordmainischen Strecke +5 zu, das scheint nach meiner Beobachtung öfter vorzukommen. Mein Busanschluss in NAH war aber nicht gefährdet.

Aber laaaangsaaam …

An diese alte Rudolf-Scharping-Imitiation fühlte ich mich gestern auf meiner Fahrt nach Korbach erinnert. Immerhin hatte ich eine Verbindung gewählt, bei der die Umsteigezeit in Friedberg knapp oberhalb des Minimums war. Zwei Stunden später wäre das anders gewesen, so dass ich dann eine Stunde in der Wetterau hätte warten dürfen. So klappte aber alles wie am Schnürchen: 8.43 Uhr in NAH los, wo zwar auf den Straßen der Feiertag zu spüren war, aber nicht am Bahnhof. Der Zug war zwar pünktlich, zog sich aber bis FH ein paar Minuten Verspätung zu. Den geplanten Kauf eines Hessentickets am dortigen Automaten ersetzte ich daher lieber durch den Kauf eines Quer-durchs-Land-Tickets im Navigator (für das Hessenticket, mit dem ich insgesamt 4 Euro günstiger gefahren wäre, hätte ich erst die RMV-App herunterladen müssen). Der Zug nach Friedberg war ausnahmsweise kein Talent 2, sondern bestand aus Lok und zwei Dostos. Der Umstieg in FFG klappte problemlos. Der in Marburg auch, allerdings meinte mir dort wieder ein Busfahrer recht unfreundlich mitteilen zu müssen, dass Fotografieren verboten sei. Der Zug nach Korbach kam mit +15 und fuhr mit etwa ebenso viel auch wieder ab. Interessanterweise wurde hinten noch ein Zugteil nach Kassel angehängt, wodurch der Zub einen Fahrgast beruhigen konnte, dass der Anschluss dorthin in FKOB ungefährdet sei. Weniger angenehm verlief die Fahrt für einen jungen Mann, der unseren Zug wegen der Verspätung für den nach Marburg hielt. Ob er den am Kreuzungsbahnhof noch bekommen hat, kann ich nicht sagen. Da auf der Strecke wenig Gelegenheit zum Verspätungsabbau besteht, hatten wir in Korbach Süd immer noch knapp +15. Dreieinhalb Stunden hatte ich so insgesamt gebraucht, mit dem Auto hätte es nur zwei gedauert. Mein Onkel erwartete mich bereits für einen netten Nachmittag im Waldecker Land.
Zurück ging es dann um 18.02 Uhr wieder vom Südbahnhof. Erstaunlicherweise war der Zug pünktlich, und auch auf der Weiterfahrt, die auf demselben Weg wie die Hinfahrt verlief, klappte alles wie geplant und ohne besondere Ereignisse, so dass ich um 21.15 NAH erreichte und mich auf mein Rad nach Hause schwingen konnte.

Ma(r)l wieder in die Heimat …

… ging es am Freitag. Diesmal interessanterweise mit dem ICE um 18.36 Uhr, für den sonst nie ein günstiger Sparpreis zu haben war. Diesmal allerdings war er der einzige, für den es noch einen Sparpreis Aktion, gültig nur im Fernverkehr, gab. Daher kaufte ich mir nach der pünktlichen Ankunft in EE noch ein VRR-Viererticket der Preisstufe B und schaffte es gerade noch, mir eine (nicht besonders gute) Currywurst beim gleichnamigen „Express“ zu besorgen, bevor mein Zug nach Dorsten fuhr. Aufgrund von Zugkreuzungen erreichten wir den Bahnhof dort erst, als der Bus nach Marl gerade abgefahren war – zum Glück holte meine Mutter mich sowieso ab.
Für die Rückfahrt hatte ich auch erst geplant, von EDRN zu fahren. Um mir aber noch „Recklinghausen leuchtet“ anschauen zu können, fuhr ich auch von dort – bis Essen setzte ich sowieso wieder das Viererticket ein. Der RE hatte +8, die er bis EE auf ca. +5 reduzieren konnte. Mein Anschluss an den pünktlichen ICE aus Berlin war ungefährdet. Den musste ich nehmen, weil der ICE nach NAH in Oberhausen beginnt. Den erreichte ich also in Duisburg, wo er schon mit etwa +5 abfuhr. Vor KD behinderte uns noch ein liegengebliebener RE, was uns zunächst +17 bescherte, die bis NAH auf weniger als +5 reduziert waren. Mit dem AST wäre es trotzdem knapp geworden, so dass ich froh war, mein Rad am Bahnhof geparkt zu haben.

Mist gebaut

Relativ spontan war ich heute mal wieder auf süddeutschen Schienen unterwegs. Ziel war Esslingen, wo ich mich mit einem Kumpel treffen und mir unter anderem die Obusse angucken wollte. Auf der Hinfahrt fuhr der IC in FD ein paar Minuten zu spät ab, weil er noch die Ankunft der RB in Gegenrichtung abwarten musste: Die Strecke war wegen Bauarbeiten bis Darmstadt-Eberstadt eingleisig. Obwohl der Zug direkt bis Esslingen gefahren wäre, stieg ich in Heidelberg aus, weil ich die Strecke durch das Neckartal fahren wollte. Die ist auch tatsächlich sehr sehenswert, und der 3-Minuten-Anschluss in Heilbronn klappte trotz leichter Verspätung. Unterwegs sah ich auch den Grund, warum der IC an diesem Tag überhaupt über Esslingen fuhr: In Stuttgart-Feuerbach waren zwei der vier Gleise gesperrt, ebenfalls wegen Bauarbeiten. In TS erwiesen sich die 13 Minuten offizielle Umsteigezeit vom provisorischen Hbf zum S-Bahnhof als sehr großzügig, so dass ich trotz Ankunftsverspätung noch eine frühere S-Bahn erreichte als in der Auskunft angegeben.
In Esslingen angekommen, drehten wir erst mal eine Runde auf einer Obuslinie, auf der der Bus sogar eine Weile ohne Fahrdraht nur aus einem Akku gespeist fährt und machten anschließend eine ganz ÖPNV-freie Stadtbesichtigung. Die Rückfahrt trat ich dann mit dem EC aus Klagenfurt an, der wegen der Bauarbeiten TS gar nicht an-, sondern auf der sogenannten Schusterbahn umfuhr, einer Strecke, die fast nur dem Güterverkehr dient. Um diese Strecke im Hellen zu fahren, hatte ich sogar noch einen neuen Sparpreis für die Rückfahrt gebucht. Die allerdings lief nicht so ganz nach Plan, weil sich wegen Kindern im Gleis die Abfahrt in Esslingen um 15 min verzögerte. Mein Anschluss in FD war damit Makulatur. Dass wir dort wegen der schon erwähnten Bauarbeiten erst mit +30 ankamen, machte den Kohl dann auch nicht mehr fett, so oder so war der Zug eine Stunde später nach NAH angesagt. Immerhin profitierte ich so vom seit Juni geltenden Stundentakt auch am Wochenende, ohne den es die Fahrt um 20.32 Uhr nicht gegeben hätte. Auch die war wegen Bauarbeiten verspätet, aber nur mit etwa +5, so dass der Anschluss an den RE nach Würzburg in NAH noch erreicht worden wäre, hätte denn jemand umsteigen wollen. Mein Fahrrad wartete ebenfalls treu den Anschluss ab, so dass ich gegen halb zehn wieder zu Hause war.

Halbe Stunde gewonnen, halbe Stunde zerronnen

Am Freitag war ich direkt nach der Arbeit unterwegs nach Mannheim. Die DB-Auskunft hatte mir eine Verbindung mit der RB nach Darmstadt, dann einer halben Stunde Wartezeit und dann einer Verstärker-RB nach Mannheim gegeben. Kurz vor FD fiel mir ein, dass ich doch normalerweise dort direkten Anschluss an die RB nach Heidelberg haben dürfte, und von der in Mannheim-Friedrichsfeld nach RM. Der Navigator bestätigte mir das auch, allerdings musste ich beide Züge getrennt suchen, denn offizielle Anschlüsse waren sie beide nicht. Geklappt haben sie aber trotzdem, die Heidelberger RB hat sogar ein paar Minuten auf die aus NAH gewartet. So war ich letztendlich eine halbe Stunde früher in RM als geplant.
Für die Weiterfahrt am Sonntag hatte ich von der DB ein 1.-Klasse-Upgrade angeboten bekommen und auch angenommen. Das erwies sich als praktisch, denn ich hatte ein Abteil für mich alleine und ließ mir einen sehr guten Couscous-Salat aus dem Bordrestaurant bringen. Wegen Bauarbeiten in Köln-Mülheim und in Düsseldorf zogen wir uns ein paar Minuten Verspätung zu. Noch mehr Verspätung hatte allerdings mein Anschlusszug an der Endstation EDO: Statt bereits am selben Bahnsteig bereit zu stehen, ließ er noch über eine halbe Stunde auf sich warten. So erreichte ich EMST, mein Ziel für diesen Tag, letztendlich mit etwa +40. Mit der RB wäre ich ab EDO schneller gewesen, aber so konnte ich noch ein bisschen „Trainspotting“ betreiben und das Upgrade, das nur im Fernverkehr gilt, voll ausnutzen.
Auf der Rückfahrt am Montag musste ich eine halbe Stunde am Bahnhof warten, da die Busse am Feiertagsmorgen nur alle halbe Stunde fuhren. Hätte ich da schon gewusst, dass der Zug Verspätung hat, hätte ich einen Bus später genommen … Rappelvoll war er auch noch – klar, ein langes Wochenende ging zu Ende, aber ich war angesichts des günstigen Sparpreises davon ausgegangen, dass der Zug nicht so voll sein würde. Nach einer halben Stunde Sitzen auf dem Boden stellte ich in EDO fest, dass der Zug inzwischen +15 hatte und mein Anschluss in KK ohnehin nicht mehr zu halten war. Also stieg ich aus und eine gute halbe Stunde später in den direkten ICE nach NAH, wo auch noch ein Sitzplatz zu haben war. Der Zug fuhr zwar pünktlich ab, war dann aber nicht nur von den Bauarbeiten in KD betroffen, sondern auch von Personen im Gleis, so dass er über Opladen umgeleitet wurde. Die zwischenzeitlichen +20 baute er bis NAH aber bis auf etwas mehr als +10 ab. Mir war es egal, da noch Busse fuhren und ich sowieso erst mal den Thai-Imbiss aufsuchte.

Erstattung von der SNCF eingetroffen

Im August gab es ja bei der Tour auf der „Pyrenäen-Metro“ eine Komplikation durch einen ausgefallenen Zug. Die Fahrkarte, die ich dadurch für den letzten Zug von Perpignan nach Toulouse kaufen musste, habe ich zur Erstattung bei der SNCF eingereicht. Diese hat mir dann auch tatsächlich den Betrag erstattet, allerdings um ein paar Euro abgerundet und als „Bon Voyage“ (was sowohl „Gute Reise“ als auch „Reisegutschein“ bedeutet), der nur innerhalb eines Jahres am SNCF-Schalter einzulösen ist. Etwas unpraktisch, wenn man nicht in Frankreich wohnt … Zum Glück hat sich meine Lyoner Kusine bereit erklärt, mir den Gutschein abzukaufen.

Und noch ein kurzer Reisebericht für die Statistik: Von Dienstagabend bis Donnerstagmorgen war ich mal wieder mit dem Nachtzug nach Budapest unterwegs. Es hat alles prima geklappt, die +5 bei der Abfahrt in NAH waren bis NN herausgefahren, und die leichte Ankunftsverspätung des EN an beiden Endbahnhöfen fiel nicht ins Gewicht. In Budapest ist mir dann auch noch ein Foto des neuen CAF Urbos gelungen:

CAF Urbos in Budapest

Im Land der Mäh-Roboter

Kein Wochenende vergeht momentan bei mir ohne Bahnfahrt – diesmal ging es nach Bremen, um einen Freund zu besuchen. Der hatte mir vom „Moorexpress“ erzählt, der am Wochenende viermal täglich von Bremen nach Stade und zurück über eine sonst nicht im Personenverkehr bediente Strecke fährt.
Für die Fahrt nach Bremen musste ich ein wenig tricksen, damit es nicht allzu teuer wurde: Ich entschied mich schließlich für eine Verbindung mit nur IC und längeren Nahverkehrsanteilen und setzte außerdem noch den „Rio-Rabatt“ für deutsche Goldmedaillen ein. Damit kostete die Hin- und Rückfahrt erträgliche 44,80 Euro.
Dafür musste ich am Freitag auch schon direkt von der Arbeit zum Bahnhof, um mich in den RE nach FH zu setzen. Dort erreichte ich noch den HVZ-Verstärker nach Fulda, mit 8 Minuten der knappste Anschluss auf meiner Tour. Besonderheit dieses Zuges ist, dass er fliegend die RB überholt und dabei munter zwischen den drei Gleisen der Strecke nach Gelnhausen hin und her wechselt, da zwischendurch auch noch der Fernverkehr überholt. In Schlüchtern muss er dafür allerdings auf die Seite, da es hier nur noch zwei Streckengleise gibt. In den neuen Doppelstöckern gibt es sogar Klappsitze mit (ebenfalls klappbaren) Armlehnen:

Klappsitz mit Klapp-Armlehne

In Fulda enterte ich den Wochenendverstärker-IC 1984, der interessante Wagen aus dem ehemaligen Touristikzug hatte. Hier ein deklassierter 1.-Klasse-Wagen:

ex-1.-Klasse-Touristikzug-Wagen

Die Sitzlandschaft in der (nach wie vor) 2. Klasse erinnerte mich eher an ein Großraumbüro als an einen -wagen.

ex-1.-Klasse-Touristikzug-Wagen

Auf einem richtigen Sitz konnte ich allerdings ohnehin erst in Kassel Platz nehmen, bis dahin blieben mir nur die Treppenstufen am Eingang. Von nun an leerte sich der Zug zusehends, auch auf der Altstrecke zwischen Göttingen und Hannover, wo der Zug in Kreiensen, Alfeld und Elze hielt – Orte, die man wohl vor allem als Bahnreisender kennt.
In HH nutzte ich die Umsteigezeit für einen Espresso und stieg dann in den RE, der mich problemlos nach Bremen brachte, wo mich mein Gastgeber empfing und mit der Straßenbahn zu ihm nach Hause begleitete.

Am nächsten Morgen hieß es früh aufstehen, denn um Zeit in Stade zu haben, blieb nur der Moorexpress um 9.07 Uhr. Der stand schon am Bahnsteig bereit, vorne für Reisende mit Reservierung, hinten für solche ohne und mit Fahrradwagen in der Mitte.

Moorexpress-Garnitur

Unsere Fahrkarte hatte mein Freund in der Kartenvorverkaufsstelle eines Kaufhauses gekauft, entsprechend sah sie einer Fahrkarte denkbar wenig ähnlich.

Fahrkarte für den Moorexpress

Als gültig anerkannt wurde sie zwar, trotzdem waren aus unerfindlichen Gründen unsere reservierten Plätze besetzt, so dass wir im Wagen ohne Reservierungen Platz nahmen. Nachdem wir in Osterholz-Scharmbeck von der Hauptstrecke abgebogen waren, folgte bald die namensgebende Moorlandschaft.

Moorlandschaft bei Worpswede

Im Künstlerdorf Worpswede stiegen sehr viele Fahrgäste aus, so dass wir uns bessere Plätze suchen konnten. In einem der Dörfer drehte links gerade ein elektrischer Mähroboter seine Runden, während rechts die Graspflege durch ebenfalls „Mäh“ machende „Roboter“ erledigt wurde. In Gnarrenburg (von sächsischen Waffenhändlern gegründet?) kreuzten wir den Gegenzug und hielten erst danach am Bahnsteig, in Bremervörde fuhren wir ein kurzes Stück über die regulär bediente Strecke Buxtehude – Bremerhaven. Pünktlich um 11.42 Uhr erreichten wir Stade, wo wir ein wenig die Stadt erkundeten.

Impression aus der Stader Altstadt

Impression aus der Stader Altstadt

Höhepunkt war eine Turmführung in der St.-Cosmae-und-Damian-Kirche mit einem sehr amüsanten Italo-Niederländer, bei der es außer einem schönen Blick über Stade auch das Uhrwerk und die Arp-Schnitger-Orgel zu sehen gab.

Uhrwerk auf dem St.-Cosmae-und-Damian-Kirchturm in Stade

Arp-Schnitger-Orgel in der St.-Cosmae-und-Damian-Kirche in Stade

Danach machten wir uns wieder auf den Weg zum Bahnhof. Diesmal konnten wir auf unseren reservierten Plätzen sitzen, von wo wir Blick auf die oft schnurgerade Strecke hatten.

Blick auf die Strecke Stade-Hesedorf

Diesmal fuhren wir mit der anderen Moorexpress-Garnitur, die als Fahrradwagen ebenfalls einen Schienenbus hat, hier beim Warten auf die Zugkreuzung in Gnarrenburg.

Moorexpress-Garnitur

Bremen erreichten wir zwar ohne Probleme, aufgrund des schlechten Streckenzustands mit vielen ungesicherten aber in eher gemächlichem Tempo, streckenweise bis hinab zu 20 km/h. Am Ausgangspunkt zurück, gingen wir noch westafrikanisch essen und kauften für den nächsten Tag ein. Der war wie vorhergesagt vor allem durch heftige Schauer geprägt, durch einen solchen bahnten wir uns den Weg zur Straßenbahn (no pun intended), wo mein Gastgeber mich verabschiedete. Die Wartezeit auf den Zug nutzte ich natürlich unter anderem für Straßenbahnfotos:

GT8N der BSAG

Die Rückfahrt verlief ebenfalls ohne Schwierigkeiten: RE bis Hannover, wo mir noch ein Tw 3000 und ein Erixx vor die Linse kamen, dann IC mit ex-IR-Wagen bis Frankfurt über die Main-Weser-Bahn, die immer eine nette Abwechslung darstellt, dann RE nach NAH, wo ich noch meinen in Maintal wohnenden Cousin traf, dann Fahrrad nach Hause.

Tw3000 der Üstra

LINT des Erixx

Ex-IR-Bistro

Ex-IR-1.-Klasse-Abteil