Nicht öfter zu spät

Die mangelnde Pünktlichkeit der DB ist ja in letzter Zeit noch mehr in aller Munde als ohnehin. Sowohl die offizielle Statistik als auch mein persönlicher Eindruck belegen, dass sich dieses Problem in letzter Zeit verschärft hat. Nun war es mal wieder Zeit für meine zweijährliche Auswertung der Blogbeiträge, mit folgendem Ergebnis:

Verspätung (min) Anzahl Anteil
<0 42,5%
0–5 10867,5%
5–30 3119,4%
30–60 85,0%
>60 74,4%
Ausfall21,3%

Erstaunlicherweise hat sich gegenüber der letzten und damit auch gegenüber den vorhergehenden Statistiken praktisch nichts geändert: Ich erreiche nach wie vor bei gut zwei Dritteln aller Fahrten mein Ziel pünktlich. Man muss dazu allerdings sagen, dass die im Blog dokumentierten Fahrten eine bunte Mischung sind und auch einige Fahrten im Ausland sowie (längere) reine Nahverkehrsfahrten (die generell pünktlicher sind) dabei waren. Insbesondere bei Langstreckenfahrten innerhalb Deutschlands (z.B. nach Lübeck) war leider sehr oft „der Wurm drin“. Und auch das Gesamtergebnis von 70% Pünktlichkeit am Ziel ist nicht wirklich gut, so dass die Bahn gut daran tut, daran zu arbeiten. Bleibt zu hoffen, dass die aktuell wieder laufende Diskussion dazu führt, dass hier etwas passiert und sich der Wert mittelfristig zur Abwechslung nicht nur nicht verschlechtert, sondern auch mal verbessert.

H-eimfahrt mit H-indernissen

Von Lübeck ging es am 29.12. weiter nach Hamburg, zunächst nach Rahlstedt zu meiner Tante. Beim Umstieg in Bad Oldesloe hatte ich Glück: Mein Anschlusszug war der letzte, der vor den Bauarbeiten noch fuhr, eine Stunde später war SEV angesagt. So kam ich problemlos zur Tante und dann mit Bus, U- und S-Bahn nach Altona, wo ich bei Freunden Silvester feierte. Auch dieser Besuch war nicht ganz bahnfrei, denn wir machten einen kleinen Abstecher zur neu eröffneten U-Bahn-Station Elbbrücken, wo mir auch ein Bild von einem der neuen DT5 gelang.

DT5 in der Station Elbbrücken
Die am 7. Dezember 2018 eröffnete U-Bahn-Station Elbbrücken

Wesentlich kleiner und deutlich zahlreicher waren die Fahrzeuge, die wir uns danach im Miniatur-Wunderland anguckten. Auch beim mindestens vierten Besuch war das überhaupt nicht langweilig, zumal immer noch neue Bereiche (in diesem Fall Italien) dazu kommen.

Impression aus „Italien“ im Miniatur-Wunderland

Am Neujahrsmittag machte ich mich dann auf die Heimreise. Wegen Bauarbeiten wurde AH nur sehr eingeschränkt angefahren, so dass ich zuerst mit der S-Bahn nach Harburg fuhr. Dort ging es in den IC aus Westerland, der Hamburg auf der Güterumgehungsbahn umfahren hatte, bis Hannover, wo ich eine gute Stunde Aufenthalt hatte. Die verbrachte ich natürlich in der Lounge, nicht ohne vorher auf der Anzeigetafel meinen Zug für die Weiterfahrt zu suchen: Der 17:02 Uhr nach Stuttgart sollte es wohl sein. Den enterte ich also, die Abfahrt verzögerte sich um zehn Minuten. Auch mein nächster Umsteigebahnhof sollte mit H anfangen: Hanau, und ich checkte im Navigator, ob die Umsteigezeit noch reichen würde.

Dann der Schreck: Ich saß im falschen Zug, nämlich im 1995 statt im 2171, der um 17:07 abgefahren und durch die Verspätung nun unerreichbar war. Auch am nächsten Halt Göttingen, wo ich hoffte, ihn noch zu erreichen, war er bereits abgefahren. Also blieb mir nichts anderes übrig, als im Zug bis Frankfurt sitzen zu bleiben, wo der Zug ebenfalls hinfuhr, nur eben über Marburg statt über Hanau. In FF angekommen, erwischte ich noch den IC nach NAH, der zwar pünktlich am Bahnsteig stand, aber noch den verspäteten ICE vorlassen musste. Verspätung gegenüber dem Fahrplan also etwa +5, gegenüber meinem ursprünglichen Reiseplan wegen eigener Blödheit allerdings +60. Ärgerlicherweise war nun auch der letzte Bus weg und nicht mal ein Taxi zu bekommen, also lief ich nach Hause, was machbar, aber mit dem schweren Rucksack lästig war. Aber insgesamt gibt es deutlich Schlimmeres, wovon ich und ihr im neuen Jahr verschont bleiben mögen.