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Reisebericht Luxemburg 25.-28.5.06

Planung
Hinfahrt
Tour
Rückfahrt

Planung

Nachdem ich mich ja vor drei Jahren für meine Diplomarbeit ausgiebig mit dem Großherzogtum Luxemburg und dem dortigen Nahverkehr beschäftigt hatte, wollte ich am Himmelfahrtswochenende 2006 gucken, was sich seitdem so verändert hatte und mir ein paar Ecken im Land ansehen, die ich noch nicht kannte. Zum Glück bekam ich Urlaub für den Brückentag und konnte auch wieder bei Katha, einer guten Freundin in Trier, übernachten. Leider gab es für die gewünschte Verbindung keinen Sparpreis 50 mehr, aber immerhin noch einen 25er. Kostenpunkt also mit BC 25: 54 Euro.

Hinfahrt

Donnerstag, 25.5.06

Aschaffenburg Hbf    ab 15.11 ICE 28
Koblenz Hbf          an 17.10
Koblenz Hbf          ab 17.24 IC 432
Trier Hbf            an 18.49

Bis Koblenz klappt alles prima, der dort anschließende IC wird allerdings mit Verspätung angekündigt. Beim Lokwechsel (der Zug bekommt die Museumslok 181 206) wird einiges von der Verspätung wieder aufgeholt; wegen spielender Kinder auf der Moselstrecke müssen wir leider zeitweise auf Sicht fahren und treffen wir dann doch eine halbe Stunde zu spät in Trier ein. Da meine SMS nicht angekommen ist, musste Katha auch warten und ist froh, dass ich endlich eintrudle. Mit dem Bus fahren wir in ihr Wohnheim und lassen den Tag mit Kochen, Essen und Quatschen ausklingen.

Tour

Freitag, 26.5.06

Trier Hbf            ab  9.52 RE 5216
Luxembourg           an 10.45

Katha kann an diesem Tag nicht mitkommen, da sie für Uni und Nebenjob arbeiten muss. Also ziehe ich alleine los und kaufe beim Busfahrer eine Tageskarte DeLux, mit der man für 10 Euro einen ganzen Tag lang freie Fahrt in Trier (inklusive der dortigen Busse), der Strecke Trier - Grenze und dem gesamten Großherzogtum hat. Der Regionalexpress nach Luxemburg besteht aus einem 628 (bzw. genauer 628-baugleichen Triebwagen) der CFL. Der Zug ist wirklich absolut baugleich, sogar die Hinweisschilder auf den Rheinland-Pfalz-Takt und die Lackierung sind mit den DB-Wagen identisch - bis eben auf das CFL-Logo an den entsprechenden Stellen. Die Strecke kenne ich ja schon von meinen früheren Besuchen in Luxemburg, und bis zur Grenze gibt es auch keine weiteren besonderen Vorkommnisse. Kurz hinter Wasserbillig tritt ein Mann in unseren Wagen und murmelt irgend etwas, von dem ich nur „Moien“ und „wann ech gelift“ verstehe. Erst seine auffordernde Haltung und das Schild „CFL Contrôle“ an seinem Revers lassen mich dann mein Ticket zücken.

Luxembourg           ab 13.20 RB 4713
Bettembourg          an 13.30 
Bettembourg          ab 13.34 RB 6122
Volmerange-les-Mines an 13.48

Nach meiner Ankunft in der Hauptstadt schaffe ich mir erst einmal ein Bahn- und ein Buskursbuch an. Meinen ursprünglichen Plan, das auf luxemburgisch zu tun („E Bus- an e Busfuerplang, wann ech gelift“), lasse ich schnell fallen, nachdem die ungewohnten Vokalkombinationen meiner Zunge doch zu schaffen machen. In den drei Jahren habe ich auch vergessen, dass es die Kursbücher nur am Gepäckschalter gibt. Der ist gerade wegen Bauarbeiten in einem Container am Gleis 1 untergebracht.
Nachdem ich alles habe (bis auf den Ordner für das aus losen Blättern bestehende Buskursbuch), schaue ich mir das Geldmuseum der Sparkasse am Place de Metz und danach die Einkaufsstraßen der Hauptstadt ein bisschen an. Danach geht es wieder mit dem Zug weiter: über Bettemburg, wo zur halben Stunde ein Taktknoten Anschlüsse bietet, will ich mir die wieder eröffnete Strecke ins französische Volmerange-les-Mines ansehen. Auf meine deutsche Frage, ob die Tageskarte auch dorthin gültig ist, antwortet die Schaffnerin „Jo, dat ass an der Rei“ - Luxemburg ist schon ein seltsames Land. Inzwischen werden hier ET 2000 eingesetzt - die „Wale“, die ich 2003 hier bestaunt habe, haben Luxemburg inzwischen verlassen. Die neue Strecke ist mit 14 Minuten Fahrzeit etwas zu lang für nur eine Garnitur im Halbstundentakt, also wird in Dudelange-Usines (Diddeleng-Schmelz) gekreuzt. Der neue Haltepunkt Volmerange ist besteht aus einem Bahnsteig am Stumpfgleis, der direkt an der Grenze (wohl noch auf luxemburgischem Terrain) liegt. Während der Wendezeit des Zuges mache ich einen kurzen Spaziergang nach Frankreich, den ich aber angesichts von Regen und Wind schnell abbreche und mich wieder in den Zug setze.

Volmerange-les-Mines ab 14.12 RB 6174
Bettembourg          an 14.26
Bettembourg          ab 14.30 RB 4739
Luxembourg           an 14.40
Luxembourg           ab 14.51 RB 5714
Kleinbettingen       an 15.10
Kleinbettingen Gare  ab 15.35 Bus 335
Pétange Gare         an 15.58

Als nächstes mache ich mich auf den Weg nach Kleinbettingen, dem letzten luxemburgischen Halt auf der Strecke nach Arlon. Die Triebwagen, die die CFL für diese mit 3 kV Gleichstrom elektifizierte Strecke besessen hat, sind inzwischen ausgemustert, und so werden wiederum 628er eingesetzt. In der knappen halben Stunde Wartezeit mache ich einen kleinen Rundgang durch das sehr dörfliche und verregnete Kleinbettingen. Der Bus taucht schließlich pünktlich auf und nimmt mich als einzigen Passagier mit auf die rasante Fahrt durch die luxemburgischen Dörfer. Erst kurz vor der Endstation Petingen steigen ein paar ältere Fahrgäste zu, u.a. an einer Filiale „der“ luxemburgischen Supermarktkette.

Pétange              ab 16.06 RB 4715
Athus                an 16.15
Athus                ab 16.45 RB 4742
Pétange              an 16.54
Pétange              an 17.10 RB 7742
Luxembourg           an 17.33
Luxembourg Hamilius  ab 18.15 Bus 118
Trier Nordallee      an 19.10

Von Petingen aus mache ich wieder einen Abstecher über die Grenze, diesmal nach Belgien. Ich frage nicht nach, ob mein Ticket dort auch gilt, und da ich nicht kontrolliert werde, weiß ich bis heute nicht genau, ob es das tut. Zwischen dem Grenzbahnhof Rodange und der Endstation Athus ist die Fahrt recht abenteuerlich: Es geht durch ein Gleisdreieck, das gleichzeitig das Dreiländereck mit Frankreich bildet. Zu sehen sind jede Menge Güterzüge und -wagen und eine sehr industriell geprägte Landschaft - ein krasser Gegensatz zu der sehr ländlichen Gegend ein paar Kilometer weiter.
In Athus habe ich eine halbe Stunde Aufenthalt, da der Gegenzug in dem Moment abfährt, als mein Zug ankommt. Die Zeit nutze ich, um Batterien für meinen MP3-Player zu kaufen, TEC-Busse zu fotografieren (da die Schule gerade aus ist, sind jede Menge unterwegs) und Postkarten zu schreiben - unter dem Bahnsteigdach, da es mal wieder in Strömen regnet.
Auf dem Rückweg fahre ich über die direkte Strecke Petingen-Luxemburg, wo die Bauarbeiten für den zweigleisigen Ausbau schon deutlich zu sehen sind. In der Hauptstadt angekommen, beschließe ich, die Besichtigungstour für heute zu beenden und mit dem Bus vom Hamilius-Platz aus zurück nach Trier zu fahren, was ich vor drei Jahren auch schon gemacht habe. Im Gegensatz zu damals fährt der Bus heute allerdings durch Wasserbillig und von dort an über die Landstraße. Und in Trier fährt der Bus nicht mehr nur bis zur Matthiaskirche, sondern durch die Innenstadt und an der Porta Nigra vorbei. Als ich aussteige, bin ich ein wenig vom Pech verfolgt: Meinen Regenschirm lasse ich im Bus liegen und werde prompt nass, und den Film, den ich noch besorge, hätte ich auch nicht kaufen müssen, da Katha in einem Fotogeschäft arbeitet... Trotz allem wird es noch ein netter Abend, und wir beschließen, am nächsten Morgen gemeinsam nach Luxemburg zu fahren.

Samstag, 27.5.06

Trier Hbf            ab  9.52 RE 5216
Luxembourg           an 10.45

Mit dem gleichen Zug wie am Vortag machen wir uns auf den Weg. Das Wetter ist jetzt ein wenig angenehmer, so dass wir nach der Ankunft in der Hauptstadt erst mal einen kleinen Rundgang durch die Altstadt machen. Wir bleiben an der Montée de Clausen stehen, von wo sich ein schöner Blick auf den Stadtgrund und auf das Pulvermühleviadukt bietet, wo ich auch prompt einen belgischen IR fotografiere.

Luxembourg           ab 12.15 IR 3712
Clervaux             an 13.06

Da wir den Norden des Landes überhaupt noch nicht kennen, haben wir uns als nächstes Ziel Clervaux ausgeguckt, mit Kathedrale und Burg idyllisch in den Ardennen gelegen. Als Interregio fungieren hier alle zwei Stunden die CFL-Doppelstockgarnituren, die sich von denen der DB äußerlich nur in der Lackierung und den zweisprachigen AUfschriften unterscheiden. In den Stunden dazwischen verkehren belgische Garnituren, die die Linie bis in das bei Lüttich gelegene Liers verlängern. Wir beobachten, wie nördlich von Luxemburg-Stadt die Landschaft langsam bergiger wird und entsprechend die Kurven, Tunnels und eingleisigen Abschnitte zunehmen. Schließlich erreichen wir Clervaux, dessen eigentliche Altstadt etwa zwei Kilometer vom Bahnhof entfernt liegt. Mit dem heiligen Bernhard hat der Ort übrigens nichts zu tun, denn der kam aus Clairvaux in Burgund.

Clervaux             ab 14.54 IR 117
Luxembourg           an 15.45

Auf dem Rückweg erwischen wir einen belgischen Zug mit bequemen Abteilwagen. Die Halte sind trotzdem die gleichen, was man der eher an einen Fernzug erinnernden Garnitur gar nicht zutraut. Wir bekommen aber ohnehin nicht viel davon mit, da wir bald hinter Clervaux in einen tiefen Schlaf sinken und erst wieder aufwachen, als wir die Endstation Luxemburg erreichen.
Nachdem wir wieder einigermaßen wach sind, steuern wir als nächste Station das Straßenbahnmuseum der Hauptstadt an. Den Bus dorthin finden wir zwar wegen der missverständlichen Liniennummerierung erst nach einiger Zeit, und auch das Museum liegt etwas versteckt. Dafür ist der Eintritt frei, und außer alten Wagen der 1964 stillgelegten Straßenbahn gibt es auch noch einige historische Busse sowie Fotos und Devotionalien aller Art zu sehen. Ich nehme mir einen Ausschneidebogen für das Modell eines Luxemburger Stadtbusses mit - nur echt mit dem Slogan „E Kuss fir de Bus“ :).

Luxembourg           ab 18.17 RE 5221
Trier Hbf            ab 19.02

Nach dem Essen in einer sehr guten Dönerbude gegenüber dem Hauptbahnhof geht es zurück nach Trier. Der „Night Run“, der die Luxemburger Innenstadt in einen Ausnahmezustand versetzt, macht weitere touristische Aktivitäten sowieso schwierig. Ohne weitere Vorkommnisse erreichen wir Trier und Kathas Wohnung.

Rückfahrt

Sonntag, 28.5.06

Trier Hbf            ab 14.12 RE 12013
Koblenz Hbf          an 15.38
Koblenz Hbf          ab 15.48 IC 2115
Mainz Hbf            an 16.38
Mainz Hbf            ab 17.40 IC 2121
Aschaffenburg Hbf    an 18.45

Zurück fahre ich am Sonntag nicht allzu früh, um ordentlich ausschlafen zu können. Einziges besonderes - für die Reise aber auch recht bedeutsames - Detail ist die Verspätung des (auch noch überfüllten) IC in Koblenz von 20 Minuten, so dass der Anschluss in Mainz verloren geht und ich auf den nächsten Zug warten muss. Insgesamt war es eine gute Idee, Luxemburg mal wieder zu bereisen, auch wenn das Wetter etwas besser hätte sein können. Ein klein wenig der Wärme und Trockenheit, die später der Juli zu bieten hatte, hätte da schon gereicht ...



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Letzte Änderung dieser Seite: 03.09.2006