Abbuchung ohne Buchung

Am 11. Oktober wollte ich die Fahrkarte nach München (siehe In vollen Zügen genießen) kaufen – online auf bahn.de und mit dem Gutschein, den ich im August für die 90 Minuten Zugverspätung bekommen hatte (siehe 20% auf alles). Nachdem ich die richtige Verbindung ausgewählt hatte, klickte ich auf „Buchung durchführen“ – und bekam eine Fehlermeldung, dass „der Vorgang nicht durchgeführt werden konnte“. Also neu gebucht und wieder den Gutscheincode eingegeben – mit dem Ergebnis, dass die Meldung kam „Der Gutscheincode wurde bereits verwendet“.
Dass ich nun ohne den Gutschein buchen musste, wäre alleine nicht so schlimm gewesen, nur zeigte ein paar Tage später die Kreditkartenabrechnung, dass die fehlgeschlagene Buchung komplett mit 42,50 Euro berechnet worden war – und das, obwohl die Buchung weder in meiner Buchungsrückschau zu sehen ist noch per E-Mail bestätigt wurde. Daraufhin schrieb ich sofort eine E-Mail an die DB, auf die erst einmal zwei Wochen lang gar nichts passierte. Deswegen habe ich dann auch noch meine Bank angeschrieben, um die Buchung rückgängig zu machen. Zufall oder nicht, ein paar Tage später meldete sich die DB doch noch und bat um den Gutschein im Original und eine Kopie der Kreditkartenabrechnung. Das nächste, was ich in der Sache hörte, war dann gestern ein Brief einer Servicegesellschaft, an die meine Bank die Angelegenheit übergeben hat. Man habe inzwischen „mit der Händlerbank Verbindung aufgenommen“, die weiteren Schritte würden jedoch „noch einige Zeit in Anspruch nehmen“. Von der DB dagegen gab es bisher keine Rückmeldung.
Ich bin gespannt, ob und wann ich mein Geld letztendlich wieder bekomme. Wenn sich etwas tut, erfahrt ihr es natürlich auch hier.

Sport mit der Deutschen Bahn

Hi Jan,

du koenntest in deinem Blog mal einen Eintrag „Joggen mit der deutschen Bahn“ oder so schreiben.

Ich habe gerade auf reiseauskunft.bahn.de erfragt, wie ich von der Haltestelle Peterskirche in Heidelberg zur Adresse Hauptstr. 240 (ebenfalls in Heielberg) komme.

Unter der Liste der moeglichen Verbindungen steht: „Ihre Reisemöglichkeiten mit anderen Verkehrsmitteln.“

Dort wird vorgeschlagen, zu Fusz eine Strecke von 1,0 km in 12 Minuten zurueckzulegen. Wenn ich richtig gerechnet habe, geht die Bahn dann von einer Gehgeschwindigkeit von 5km/h aus.

Interessant, wenn man z.B. auf http://www.innovations-report.de/html/berichte/gesellschaftswissenschaften/bericht-19249.html lesen kann, dass die durchschnittliche Gehgeschwindigkeit eher bei 1,5km/h liegt.

LG,
Thomas

Diese Geschwindigkeit von 5 km/h scheint die DB-Reiseauskunft tatsächlich für alle Wege von und an Adressen zugrunde zu legen, aber nicht für Wege zwischen Haltestellen. Zwischen den beiden Bahnhöfen am Frankfurter Flughafen sind zum Beispiel 15 Minuten hinterlegt, und es steht dabei „Weg 300 m“, was etwa hinkommt. Bei angenommenen 5 km/h wäre die Strecke schon in knapp vier Minuten zu schaffen.

Jedenfalls sind 5 km/h wirklich ein bisschen optimistisch. Wenn ich schnell gehe, schaffe ich zwar sechs, aber dann darf auch nichts dazwischenkommen wie etwa eine rote Ampel oder ein langsam gehender Fußgänger vor mir. Man sollte sich also nicht darauf verlassen, dass die angegebenen Zeiten stimmen, vor allem dann nicht, wenn man von einer bestimmten Adresse aus an eine Haltestelle gehen und da noch Bahn oder Bus bekommen will.

Vielen Dank an Thomas für den Hinweis!

Brügge-Weg*

Inzwischen kenne ich mich mit dem Online-Verkaufssystem der DB ja ganz gut aus. Manchmal finde ich es zwar etwas knifflig, einen günstigen Fahrschein zu bekommen, aber insgesamt ist das System einigermaßen einfach zu bedienen. Leider gilt das nur für Inlandsreisen, wie sich am Donnerstag Abend mal wieder gezeigt hat: Ich wollte für die Karwoche eine Fahrkarte nach Brügge und zurück kaufen. Über den Tag verteilt gibt es verschiedene Verbindungen: Mit dem ICE bis Köln, von dort mit ICE oder Thalys nach Brüssel und von da weiter nach Brügge. Die Rückfahrt funktioniert entsprechend genau so.

Der Haken an der Sache: ICE und Thalys haben zwei völlig verschiedene Preissysteme. Mit dem ICE kann man eine durchgehende Fahrkarte bis Brügge kaufen, für die dann auch der Sparpreis Belgien der DB gilt – zu den üblichen Konditionen: Vorausbuchung, Zugbindung und begrenztes Kontingent. Und natürlich müssen Hin- und Rückfahrt gleichzeitig gebucht werden und beide im ICE stattfinden.
Der Thalys dagegen hat ein Globalpreissystem, dessen Fahrkarten nicht online bei der DB erhältlich sind. Außer einem DB-Fahrschein bis Köln muss man also auf thalys.com einen Fahrschein bis Brüssel kaufen. Gegen einen geringen Aufpreis ist darin dann die Fahrt zu jedem belgischen Bahnhof inbegriffen (dafür muss man das Ziel „Brüssel TGB“ [toute gare belge] auswählen). Auch der Thalys hat verschiedene Sparangebote, bei denen Hin- und Rückfahrt gemeinsam gebucht werden müssen – natürlich beide im Thalys.

Nach einigem Probieren stelle ich fest, dass es für die Rückfahrt keine passende ICE-Verbindung gibt, für die noch ein Sparpreis zu haben ist. Wegen des Tarifsystems würde ich draufzahlen, wenn ich hin ICE und zurück Thalys fahre, also fahre ich beide Strecken mit dem Thalys. Das heißt: Zwei Browserfenster aufmachen, in dem einen nach einem günstigen Platz im Thalys für die Hin- und Rückfahrt suchen, in dem anderen nach einem Sparpreis nach und ab Köln. Auch hier kann ich nicht in der idealen Zeitlage fahren, und auch der Aufenthalt in Köln wird etwas länger als eigentlich nötig. Zu allem Überfluss war auch noch der Verkaufsserver von bahn.de überlastet und gab unter anderem einmal direkt nach dem Klick auf „Buchung durchführen“ keine Antwort mehr.
Aber letztendlich habe ich es geschafft und eine Reise zum Gesamtpreis von 93,20 Euro für Hin- und Rückfahrt gebucht. An eine dritte Möglichkeit – DB bis Aachen, Euregio-Ticket bis Lüttich und von dort mit den günstigen belgischen Fahrscheinen bis Brügge – hatte ich dabei noch gar nicht gedacht.

Es ist schade, dass Fahrscheinkäufe im Zeitalter des Internets und der europäischen Einigung noch so kompliziert sein müssen. Die DB weist gerne darauf hin, dass Thalys eine eigenständige Gesellschaft ist. Deren Anteile werden allerdings ausschließlich von den nationalen Bahnen Frankreichs, Belgiens und Deutschlands gehalten … Eine Flugsuchmaschine hätte mir den günstigsten Flug heraus gesucht, egal, wo ich umgestiegen wäre und welche Fluggesellschaft dahinter steckt. Ein gutes Vorbild auf der Schiene ist hier die Strecke Frankfurt/Stuttgart–Paris: hier gelten auf der gesamten Strecke die nationalen Angebote beider Bahnen. Hier hat sich schon eine Menge verbessert, aber das Beispiel Belgien zeigt auch, wie viel es noch zu tun gibt.

* Der Brüggeweg ist übrigens eine Straße ganz in der Nähe meines Elternhauses.

FAQ für Suchmaschinennutzer

Über → StatCounter rufe ich regelmäßig ab, wie die Besucher meiner Seite dorthin finden. Die meisten kommen natürlich über Suchmaschinen, und es ist interessant, die Liste der Suchbegriffe zu durchforsten. Die meisten suchen nämlich nach dem Fahrplan einer bestimmten Linie, meistens aus dem SPNV in NRW oder aus dem Bedienungsgebiet der Vestischen.
Nun freue ich mich zwar immer über Besuch auf meiner Seite, aber ich fürchte, dass ich diesen Besuchern nicht ganz das bieten kann, was sie suchen. Daher an dieser Stelle folgende Linktipps:

  • → Reiseauskunft der Deutschen Bahn: Enthält alle Zug- und fast alle ÖPNV-Verbindungen in Deutschland sowie Züge in den meisten europäischen Ländern. Statt „Ort, Bahnhof oder Haltestelle“ kann man auch Adressen eingeben, wenn man den Namen der nächsten Haltestelle nicht kennt oder mehrere Haltestellen in Frage kommen.
  • VRR-Fahrplanauskunft: Die Fahrplandaten sind zwar auch in der DB-Auskunft enthalten, aber die VRR-Auskunft bietet einige VRR-spezifische Zusatzfunktionen wie Tarifauskunft, Umgebungspläne oder die Möglichkeit, Aushangfahrpläne analog denen an der Haltestelle zu erstellen.
  • → Vestische: Die Vestische hat zwar keine eigene Fahrtauskunft, aber auf der Website kann man die gedruckten Fahrpläne der einzelnen Linien als PDF herunterladen. Außerdem gibt es hier immer die aktuellen Infos über Änderungen im Liniennetz.

Zwei andere Fragen, die „mir“ über Suchmaschinen gestellt worden sind, möchte ich an dieser Stelle auch noch beantworten:

„kann ich mit dem schönes-wochenende-ticket der bahn in ganz deutschland zug fahren?“ – Leider nicht ganz. Das Ticket gilt in jedem Fall in den Nahverkehrszügen der DB außerhalb von Verkehrsverbünden. Innerhalb der meisten Verbünde gilt das Ticket oft sogar für die anderen Verbundverkehrsmittel (Bus, U-Bahn etc.). In einigen Verbünden wird das Ticket leider gar nicht oder nur für den ein- und ausgehenden Verkehr anerkannt. Auch die Nicht-DB-Eisenbahnen erkennen das Ticket leider nur teilweise an. Mehr Infos (die leider auch noch Fragen offenlassen) gibt es auf der → Infoseite der DB.

„db sparangebote am automaten auch mit bargeld?“ – Jein. Die DB-Sparangebote gibt es am Schalter (teilweise mit Aufpreis), im Internet oder eben an den Automaten mit Berührungsbildschirm. Die meisten dieser Automaten akzeptieren nur Karten, allerdings gibt es einige (vorwiegend in größeren Reisezentren), die auch Bargeld annehmen. An diesen Automaten bekommt man dann auch Sparangebote mit Bargeld.