Eine kurze und eine lange Reise

Zwei Kurzurlaube mit Bahnanreise standen in der ersten Augusthälfte an: In der ersten Woche des Monats ging es nach Kirchheim in Hessen, wo traditionell die Sommerakademie des CdE stattfindet. Der nächste Bahnhof liegt in Bad Hersfeld, wohin ich keine weite Anreise hatte: mit dem RE nach Hanau, dort eine knappe halbe Stunde warten, dann mit dem ICE eine Station nach Fulda und dort in den Cantus umsteigen. Alles funktionierte bis auf eine leichte Verspätung des ICE prima, die dann in Fulda wegen eines BuPo-Einsatzes noch größer wurde. Das tangierte mich aber nicht mehr, da ich da schon mit einer Horde anderer Teilnehmer im Cantus saß.
Zurück ging es nicht ganz so reibungslos: Der IC, der uns nach Fulda bringen sollte, hatte +10 und einen wegen Klimaanlagenausfalls gesperrten Wagen. Ersteres wäre nicht so schlimm gewesen, da der Anschluss-ICE ebenfalls +5 hatte (bei einer Umstiegszeit von 5 min), aber letztendlich wurde es natürlich doch mehr und der ICE war über alle Berge, ohne dass natürlich etwas angesagt worden wäre. Also wich ich in den gerade einfahrenden ICE nach München aus, so dass ich mich bis Würzburg noch mit einem anderen Teilnehmer unterhalten konnte, der auch dort ausstieg. NAH erreichte ich letztendlich etwa 20 min später als ursprünglich geplant.

Nur wenige Tage später stand die nächste Reise an: Mit meinem Chorkollegen Markus hatte ich mir Kroatien als Ziel ausgeguckt. Dazu fuhren wir zunächst mit dem ICE nach München, der kurz vor der planmäßigen Abfahrt mit +5 angekündigt war. Wegen des bis Wiesthal vorausfahrenden RE und eines eingleisigen Abschnitts auf der NBS wurden daraus bis NWH +20, die sich bis MH aber wieder um etwa 5 min reduzierten. Unser Anschluss war nicht in Gefahr, da wir zum Nachtzug eine Stunde Puffer eingebaut hatten. Nun kenne ich also auch den Teil nach Zagreb, die Kurswagen nach Rijeka gibt es übrigens wohl nicht mehr. Fehlt nur noch Venedig 😉 . Die kroatische Hauptstadt erreichten wir mit leichter Verspätung ohne besondere Vorkommnisse, das Schlafabteil (Kostenpunkt 89 Euro pro Nase) sah recht nett aus:

HŽ-Schlafwagen von München nach Zagreb

Aufgrund der Hitze lernten wir es dann zu schätzen, dass die meisten Straßenbahnen in Zagreb klimatisiert sind 😉 . Klimatisiert war auch der Zug auf der Fahrt am nächsten Tag nach Split, auf der wir uns viel mit einer gegenüber sitzenden Gruppe aus drei englischen Rucksacktouristen unterhielten. Das Fahrzeug war übrigens die kroatische Variante des DB-612ers, die auch aus der selben Lieferung stammt und aus Fahrzeugen besteht, die die DB dann doch nicht mehr brauchte (hier bereits nach der Ankunft in Split):

HŽ-Neigezug von Zagreb nach Split

Schon die Abfahrt in Zagreb erfolgte mit leichter Verspätung, die bis Split aber auch nicht mehr wurde.
Damit war die Fahrt mit kroatischen Zügen beendet. Weiter nach Dubrovnik sollte es eigentlich mit dem Schiff gehen, das aber ausgebucht war. Also wichen wir auf den Bus aus, was sich als etwas abenteuerlich erwies: Es hatten mehr Leute eine Fahrkarte als in die beiden Busse passten, so dass einige Leute (zum Glück nicht wir) stehen mussten. Durch das Chaos bei der Abfahrt und Stau auf der Küstenstraße fuhren wir uns dann eine ordentliche Verspätung ein. Zur Erholung gab es 20 min Pause auf dem kurzen bosnischen Abschnitt der Strecke, während der in allen möglichen Währungen Snacks gekauft werden konnten. In Dubrovnik nahmen wir dann ein Taxi zum Hostel, da dies etwas abseits gelegen war und Markus Kopfschmerzen hatte. Zur Altstadt benutzten wir dann aber den auf dieser Linie im 15-Minuten-Takt fahrenden Stadtbus.
Das taten wir auch am nächsten Tag, um von dort zur Haltestelle des Flughafenshuttles zu laufen. Die Fahrzeiten werden normalerweise am Vortag anhand des Flugplans festgelegt und ins Netz gestellt, was just an diesem Tag natürlich nicht passiert war. Wir hatten aber Glück und es fuhr nach wenigen Minuten ein Bus, der uns dann noch mal einen wunderschönen Blick aus dem Rückfenster auf die Altstadt bescherte. Durch seine Überredungskunst schleuste Markus uns an den langen Check-in-Schlangen vorbei, so dass wir ohne Stress rechtzeitig am Gate waren. Flugziel war Nürnberg, wo wir die inzwischen automatisch fahrende U2 zum Hbf nahmen. Unser Sparpreisticket band uns an einen Zug drei Stunden später, und Markus wäre nicht Markus, wenn er nicht versucht hätte, die Zugchefs der vorherigen Züge zu bewegen, uns trotzdem mitzunehmen. Diesmal war seine Strategie aber nicht von Erfolg gekrönt, so dass wir wie geplant – und pünktlich – um 19.34 Uhr wieder NAH erreichten. Weiter ging es für uns beide mit dem Bus zu mir, wo Markus sein Auto geparkt hatte und von wo er sich dann auf den Weg nach Goldbach machte.

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