Jetzt ist es endlich „mein“ Bus

Endlich ist es auch nach Feierabend noch hell – eine Tatsache, die ich zusammen mit dem schönen Wetter natürlich ausnutzen musste. Meine Hoffnung, dass die jeweils einzigen Exemplare der zwei Bustypen, die mir in der Sammlung der VU noch fehlen, gerade am Busbahnhof stehen, enttäuschte sich zuerst. Ich wollte fast schon wieder fahren, da tauchte der Setra auf, hinter dem ich schon lange her bin – gefahren von dem Fahrer, dem er nach eigener Aussage gehört. Ihn zu fragen, hatte wohl keinen Zweck, und die Verkaufsstelle, in der ich hätte fragen können, hatte gerade geschlossen. Da sich der Fahrer aber Richtung Pausenraum aufmachte, gelang mir doch noch ein Foto, wenn auch wegen der Spiegelung nicht das allerbeste:

Der geheime Bus

Und um mein Glück für diesen Abend zu beschließen, kam dann auch noch der Citaro der neuesten Generation angefahren. Hier hätte ich den Fahrer zwar fragen können, aber da die Abfahrt unmittelbar bevorstand und er außerdem mit dem Fahrscheinverkauf beschäftigt war, habe ich darauf verzichtet. Stadtwerke und VU mögen es mir verzeihen – ich bin auch garantiert nicht von der Presse 😉 .

Citaro 2. Generation

Kapazitätsproblem mal anders gelöst oder: Alles ist relativ

In der aktuellen Zeitschrift des niederländischen Mensa-Vereins ist ein interessanter Artikel erschienen, der Bahnbetrieb mit moderner Physik verbindet: Zwei 100 Meter lange Züge fahren auf einer eingleisigen Strecke aufeinander zu. Begegnen sollen sie sich an einem Kreuzungsbahnhof, dessen Ausweichgleis aber leider nur 80 Meter lang ist. Der Fahrdienstleiter greift zu einer innovativen Lösung: Er hält die → K-Scheibe heraus und befiehlt den Tf, auf 60% der Lichtgeschwindigkeit, also ca. 200.000 Kilometer pro Sekunde, zu beschleunigen. Der Zugbegleiter des einen Zuges misst dessen Länge und stellt erschreckt fest, dass diese immer noch 100 Meter beträgt. Noch größer wird der Schreck, als er auch das Ausweichgleis ausmisst: Es ist nur noch 64 Meter lang. Da kommt ihm die Idee, auch den Zug, der ihnen nun mit 88% der Lichtgeschwindigkeit entgegen kommt, auszumessen, und siehe da: Auch er ist geschrumpft, und zwar auf nur 47 Meter. Die Zugkreuzung kann also ohne Probleme stattfinden. So kann die Physik auch mal Probleme der Bahn lösen, statt (siehe Achsen und Bremsen) andauernd nur welche zu verursachen! Ich warte bereits auf die flächendeckende Anwendung im DB-Netz. Ob ETCS wohl für die entsprechenden Geschwindigkeiten vorbereitet ist?

Expedition zu den Polen

Eine solche – und für den Titel sei mir die Anleihe bei → Steffen Möller gestattet – plane ich für Ostern und die Woche danach. Für die Anreise nach Krakau werde ich aller Wahrscheinlichkeit nach Ryanair bemühen, die Rückreise von Posen aber ist gut an einem Tag per Zug zu schaffen. Gestern war der erste Buchungstag für die gewünschte Rückreise, und es bewahrheitete sich, was ich schon einige Tage vorher im ICE-Treff gelesen hatte: Es wurden zwar Sparpreise angezeigt, diese waren jedoch nicht buchbar, da „ein reservierungspflichtiger Zug nicht reserviert werden konnte“. Hintergrund: Der (reservierungspflichtige) Berlin-Warszawa-Express, den man auf dieser Strecke benutzt, hat eine Vorausbuchungsfrist von nur 60 Tagen. Das bedeutet, dass man sich den günstigen Sparpreis (da zuggebunden) auch erst dann sichern kann, ohne Garantie, dass in den anschließenden Zügen auch noch die entsprechenden Kontingente vorhanden sind. Man kann nun also zweierlei tun:

  1. Warten: Ein kurzer Check ergab, dass die entsprechende Verbindung an einem Sonntag Ende März genau dasselbe kostet wie für meinen gewünschten Reisetag. Es besteht also Hoffnung, dass die Preise nicht großartig steigen (auch sonst habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Preise von Buchungsbeginn bis -ende eher langsam steigen).
  2. Zur DB-Agentur des Vertrauens gehen: Reicht einem das nicht, so kann eine DB-Agentur ein bestimmtes Buchungsverfahren anwenden, das einen zuggebundenen Fahrkartenkauf auch mit späterer Reservierung zulässt. Die Agentur, die mir das netterweise (natürlich ohne Mehrkosten) angeboten hat, ist die → Fahrkartenagentur Lennestadt. Bezahlen kann man übrigens nicht nur per Kreditkarte, sondern auch auf Rechnung. Abholen kann man den Fahrschein dann an einem Automaten der DB.

Ihr ahnt es vielleicht schon: Ich habe mich letztendlich für die zweite Variante entschieden, obwohl die erste vermutlich auch kein allzu großes Risiko darstellt. Wer also demnächst nach Polen fahren will, sei auf diese Fußangel und die beiden Lösungsmöglichkeit verwiesen.

Die Nachtzüge von und nach Polen sind übrigens wie gewohnt drei Monate im Voraus buchbar. Hier kann man dann zwischen verschiedenen Komfortstufen wählen, die natürlich auch verschieden viel kosten. Was für eine Art „Dreier“ es jedoch ist, der einen hohen fünfstelligen Betrag kosten soll, bleibt wohl das Geheimnis der DB 😉 .

Neujahrsgrüße mit Velaro – jetzt auch mit Video

Von der Ausfahrt des Velaro aus Stuttgart Hbf habe ich auch ein Video gedreht, das ihr jetzt bewundern könnt. Er klingt schon anders als der „alte“ ICE 3. Ich bin mal gespannt, wann ich ihn von innen erleben darf ;).

Neujahrsgrüße mit Velaro

Ein frohes neues Jahr an alle Leser!

Kurz vor dem Jahreswechsel habe ich die Gelegenheit genutzt, um den ersten der neuen ICE-Züge, der nach langem Warten jetzt endlich im Einsatz steht, am Stuttgarter Hbf in Augenschein zu nehmen. Hier ein paar Bilder:

Tür des Velaro
Die Zugzielanzeiger sind jetzt in den Türen eingearbeitet

Erste Klasse
Die erste Klasse – der einzige sofort erkennbare Unterschied zum „alten“ ICE 3 sind die Monitore in den Deckengondeln

Zweite Klasse
Auch die zweite Klasse sieht nicht großartig anders aus

Reservierungsanzeige
Ein wenig moderner wirken die Reservierungsanzeigen

Velaro
Da ist er in seiner ganzen Pracht – leider im Gegenlicht

Jan mit Velaro
Ein Bild mit mir darf natürlich nicht fehlen ;-).

Mitgefahren sind wir nicht, auch wenn der nächste Halt Vaihingen (Enz) gewesen wäre. Ein Freund hat den Zug aber zufällig auf der Rückfahrt aus Stuttgart benutzt und berichtete über einige Kinderkrankheiten. Ich hoffe, dass die bald behoben sind und wünsche dem neuen Zug allzeit gute Fahrt!

Ukončete, prosím, …

Kaum jemand, der schon einmal in Prag war, ist diesem Satz nicht begegnet. Auch mir ist er natürlich gleich bei meinem ersten Besuch 1997 aufgefallen (ich habe erst gedacht, es gäbe irgendeine Störung …). Ein Videoblog der Tagesschau stellt nun die Sprecherin hinter dem Satz vor: → Böhmische Dörfer: Die Stimme aus dem Untergrund (inzwischen offline). Viel Spaß beim Gucken!

Maailman toisella puolen

Sozusagen auf der anderen Seite der Welt war ich in den letzten zwei Wochen, genauer im Südwesten der USA. Dort bewegten wir uns zwar fast ausschließlich mit dem Auto fort, die langen und schweren Güterzüge weckten aber mein Interesse und das eines weiteren mitreisenden Bahnfans. Nur das Fotografieren gestaltete sich schwierig. In Arizona hatten wir dann Glück: Direkt neben der Straße stand ein Zug, wohl an einem roten Signal. Also schnell geparkt und die Kamera gezückt, hier das Ergebnis:

BM&LP-Zug

Die Wikipedia belehrt mich, dass es sich um einen Zug der Black Mesa and Lake Powell Railroad handelt, einen Inselbetrieb, der ausschließlich zum Transport von Kohle vom Berg- zum Kraftwerk gebaut worden ist. Ungewöhnlich für die USA ist, dass er elektrifiziert ist, und das auch noch mit der ungewöhnlichen Spannung von 50 kV 60 Hz Wechselstrom.

Ein paar Tage später, immer noch in Arizona, fuhren wir auf der Route 66 wieder parallel zu einer Bahnstrecke. Mehrere Züge „verpassten“ wir, bis wir dann in der Ferne einen vor einer Steigung sahen. Also wieder rechts ran und (zum Leidwesen der beiden Nicht-Bahnbegeisterten) gewartet. Diesmal reichte es nicht nur für ein Foto (siehe unten), sondern auch für ein Video, das sehr schön die Länge des Zuges und seine Schwierigkeiten mit der Steigung wiedergibt.

BNSF-Zug

Einmal waren wir (von Busshuttles in den Nationalparks abgesehen) dann auch selber Fahrgäste, nämlich in San Francisco. Mit der BART und der Muni benutzten wir dort die Fahrzeuge zweier verschiedener Betriebe, die natürlich auch unterschiedliche Tarife haben. Mit den BART-Automaten kamen wir erst einmal überhaupt nicht zurecht, da sie als erstes nicht etwa die Eingabe eines Fahrtziels verlangen, sondern von Geld. Hat man dann nämlich eine Fahrkarte zum gewünschten Preis erworben, kann man so weit fahren, wie es für das gezahlte Geld möglich ist. Auf dem Rückweg saßen wir dann gegen 19 Uhr in einem Zug, der als „last train“ angesagt wurde. In unserer Gruppe aufkommender Spott über den ÖPNV war aber unnötig: Es handelte sich nämlich um den letzten direkten Zug. Auch danach erreicht man noch für eine Weile alle Ziele des BART-Netzes, nur eben mit Umsteigen.

Zur Muni gehören auch die berühmten Cable Cars. Von einer Fahrt damit habe ich ebenfalls ein Video gedreht. Fotos davon und von allen anderen Verkehrsmitteln, die mir vor die Linse gekommen sind, folgen später an gewohnter Stelle (inzwischen sind sie da: USA, Mexiko).

Der Titel ist übrigens eine Anspielung auf ein → Lied, das ich diesen Sommer in Finnland kennen und schätzen gelernt habe.

Netzpläne auf dem Prüfstand

Über mehr oder weniger kuriose Netzpläne hatte ich ja schon ein paarmal berichtet, auch über → Project Mapping, das einige, vor allem britische, Netzpläne kritisch unter die Lupe nimmt. Jetzt bin ich auf ein Blog gestoßen, das sich ausschließlich mit Netzplänen aus der ganzen Welt beschäftigt: → Transit Maps. Unter anderem werden hier offizielle Netzpläne bewertet, aber auch historische Pläne vorgestellt oder Ideen für neue Pläne gesammelt – ob verbesserte Versionen bestehender Pläne oder völlige Fantasieprodukte. Viel Spaß beim Stöbern!

JKBF-Rekorde 2013

Im Jahr 2008 hatte ich schon einmal eine Liste meiner ganz persönlichen Bahnrekorde aufgestellt. Nach knapp fünf Jahren ist es nun Zeit, einmal zu schauen, ob diese noch bestehen oder ob ich sie inzwischen eingestellt habe:

  • Die längste Zugfahrt überhaupt ist ein wenig Definitionssache, aber wenn man die längste Fahrt zwischen zwei vorgesehenen Stationen auf einer Reise ansetzt, war es wohl die Fahrt von Aschaffenburg nach Stockholm vom 25. auf den 26. Juli 2010 mit sage und schreibe knapp 23 Stunden. Sie hat deswegen so lange gedauert, weil der Nachtzug aus Würzburg mit einer halben Stunde Verspätung in Kopenhagen ankam, wodurch ich den X2000 nach Stockholm verpasst habe. Daher musste ich umbuchen, bekam aber erst drei Stunden wieder später einen Platz in dem reservierungspflichtigen Zug. Diese Zeit habe ich zwar genutzt, um mir ein wenig Malmö anzuschauen, geplant war das aber nicht. Außerdem endete der Zug dann wegen einer Streckensperrung kurz vor Stockholm, so dass ich das letzte Stück auch noch mit Ersatzbus und S-Bahn zurücklegen musste. Aber auch, wenn alles geklappt hätte, würde diese Fahrt mit 18 Stunden und 15 Minuten den Rekord halten.
  • Bei der längsten Fahrt in ein und demselben Zug ist nach wie vor die Nachtzugfahrt nach Warschau 2005 unübertroffen, bei den Tageszügen führt inzwischen München Hbf–Budapest Keleti PU. am 1. April 2011 mit 7 Stunden und 22 Minuten.
  • Zum Glück seit dem letzten Beitrag ebenfalls unübertroffen ist die größte Verspätung eines einzelnen Zuges, wohingegen die gesamte Verspätung bei der Ankunft bei der oben erwähnten Fahrt nach Stockholm die größte sein dürfte.

An dieser Stelle möchte ich die Liste der Rekorde noch etwas erweitern:

  • Die meisten Kilometer an einem Tag (damit auch den Geschwindigkeitsrekord) habe ich auf der Fahrt von Aschaffenburg nach Barcelona über Paris am 23. März 2013 absolviert: etwa 1730 km in 13 Stunden und 6 Minuten, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 130 km/h entspricht. Das ist dafür, dass ich in Paris über eine Stunde Aufenthalt mit Bahnhofswechsel hatte, ganz ordentlich.
  • Der nördlichste Ort, den ich mit dem Zug erreicht habe (übrigens auch der nördlichste, den ich überhaupt erreicht habe), war Narvik in Norwegen am 30. Juli 2010. Theoretisch hätte ich von Deutschland dorthin auch kein anderes Verkehrsmittel benutzen müssen, praktisch lagen auf meiner Skandinavien-Tour vorher und hinterher jeweils Schiffs- und Busabschnitte. Erst von Fauske, 250 Kilometer südlich von Narvik, bin ich dann (mit einigen Zwischenübernachtungen) durchgehend mit dem Zug zurück gefahren (wobei der Zug dabei auch ein Schiff benutzt hat).
  • Der westlichste Ort ist auch gleichzeitig der südlichste meiner Zugfahrten bisher: Cascais an der portugiesischen Atlantikküste, von wo ich am 30. März 2013 mit dem Bus zum Cabo da Roca, dem westlichsten Punkt des europäischen Kontinents, gefahren bin. Außerhalb Europas bin ich bisher nicht Zug gefahren, wenn man von der New Yorker Subway einmal absieht.
  • Bleibt noch der östliche Extrempunkt: Für reine Zugfahrten von Deutschland aus ist es das schon erwähnte Warschau, die östlichste Bahnreise überhaupt ging ebenfalls im Juli 2010 von Helsinki aus, das ich mit dem Schiff erreicht habe, nach Kemi am Bottnischen Meerbusen, von wo ich mit dem Bus weiter gefahren bin.

Soweit die neuesten Rekorde, ich bin auch jetzt wieder gespannt darauf, wann und wie sie gebrochen werden!

Lieblingsdesign

Nachdem ich ja nun schon über 1400 Fahrzeuge des öffentlichen Verkehrs fotografiert und zum Teil auch benutzt habe, habe ich mir mal ein paar Gedanken gemacht, welches – innen wie außen, nach Form wie Farbe – die schönsten davon sind. Hier mal eine Auswahl, wobei die Reihenfolge keine Wertung darstellt:

Von außen:

Von innen:

Was meint ihr dazu? Treffe ich euren Geschmack oder habt ihr ganz andere Lieblingsfahrzeuge? Ich freue mich auf eure Kommentare.