Nicht-ganz-so-schönes-Wochenende-Ticket

Auf einer Mailingliste gab es eine Diskussion darüber, dass die Benutzungsbedingungen für das Schönes-Wochenende-Ticket seit dem letzten Fahrplanwechsel anscheinend strenger ausgelegt werden. So entwerten wohl Zugbegleiter die Fahrkarte so oft, wie Personen darauf mitfahren, um zu verhindern, dass die Gruppe vergrößert wird. In den Beförderungsbedingungen heißt es nur, dass „eine nachträgliche Erweiterung der Gruppengröße“ ausgeschlossen ist. Meine Nachfrage bei der DB-Hotline ergab, dass sich das auch auf eine vorher geplante Erweiterung bezieht, d.h. alle, die das Ticket nutzen wollen, müssen ab dem Einstiegsbahnhof gemeinsam fahren.

Nun kann ich verstehen, dass die DB Missbrauch bzw. eine allzu ausgedehnte Nutzung des Tickets – d.h. Bildung von zufälligen Fahrgemeinschaften im Zug und Weitergabe des Tickets nach Benutzung – verhindern will. Aber schießt diese Regelung nicht etwas über das Ziel hinaus? Es kommt oft vor, dass eine Gruppe zwar zusammen reist, aber einzelne Gruppenmitglieder erst im Laufe der Strecke zusteigen, weil sie z.B. dort wohnen. Für mich ist das eindeutig eine legitime Nutzung des Tickets, die auch überprüfbar wäre (z.B. indem man die Namen oder die Anzahl der später einsteigenden Reisenden bei der Kontrolle angibt). Es wäre daher nur kundenfreundlich, diese Nutzung auch tatsächlich zu ermöglichen.

Nachtrag: Bei einer Fahrt Ende April mit vier Personen auf einem Hessenticket hat der Zub in keiner Weise die Anzahl der Mitreisenden notiert. Ich hätte also wahrscheinlich auch erst in Hanau einsteigen und damit eine Stunde sparen können, aber verlassen kann man sich darauf wohl nicht.

2 thoughts on “Nicht-ganz-so-schönes-Wochenende-Ticket

  1. Mir wollte mal ein Busfahrer stillschweigend eine Einzelfahrt anstelle eines Tagestickets verkaufen, obwohl ich explizit ein Tagesticket Plus verlangt hatte. ERst als ich einwendete, dass der Preis zu niedrig wäre, und darauf bestand, ein Ticket für DEN GANZEN TAG und SECHS PERSONEN, dass IM GESAMTEN VERBUNDGEBIET gültig ist, zu kaufen, erfüllte er mir meinen Wunsch.

    Man muss dazu sagen, dass in meiner Stadt man fü® den Stadtbus immer nur Kurzstreckenfahrscheine braucht (Sonderregelung, weil es bei uns keine Preisstufe „1 Zone“ gibt). Eine Fahrkarte der Preisstufe 10 (das ist die höchste Stufe, die es bei uns gibt) im Stadtbus zu kaufen, ist da an sich schon ungewöhnlich. Dass ich dann aber ein Tagesticket Plus (für 6 Personen) haben wollte, obwohl ich alleine war, und das auch noch am gefühlten frühen Abend (es war Herbst und kurz davor Dunkel zu werden), ließ den Busfahrer endgültig glauben machen, ich wäre im Irrtum über den Fahrschein, den ich wollte. Tatsächlich hatte ich aber vor, am Hauptbahnhof einen Freund zu treffen und mit ihm (zusammen auf einer Fahrkarte) in eine Stadt am anderen Ende des Verkehrsverbundes zu fahren.

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